Bahntauglicher Stahlrahmen-Tourer

sno

New member
Fortführung von http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=72&t=3542&p=37627#p37627, es wird dort jetzt doch arg off-topic:

Aluminium scheint echt ein heimtückisches Material zu sein und für Leute, die einfach ein Gebrauchtsgerät wollen, das sie 1-2 mal im Jahr zum Händler zur Inspektion tragen nur begrenzt geeignet zu sein.

Die Liste an Falträdern, die

  • bahnpendeltauglich sind
  • tourentauglich sind (d.h. man strampelt sich auf gerade Strecken nicht kaputt, muß am Berg nicht schieben, kann auch mal über Pflaster fahren, hat Schutzbleche, ...)
  • alle überlebenswichtigen Teile aus Stahl haben

Ist extrem kurz. Scheinbar bleiben da nur

  • Bernds
  • Bike Friday

Habe ich was übersehen?
 
Aluminium scheint echt ein heimtückisches Material zu sein

Nein - diese Firma, die da für Tern den Schweißautomaten angeworfen hat, hätte bei gleichem Anspruch an Qualtitätsmanagement auch einen Stahlrahmen so verhunzt. Das ist die Folge von "Schnell/Viel/möglichst günstig" Ich hab das Birdy nicht wegen des Materials Alu als Empfehlung verworfen.

Bernds hat die Rahmenfertigung aus genau dem Grund wieder nach Hause geholt.

Ein Pacy käme noch in Frage.
Ebenso ein (teures) modifiziertes Brompton. (mit S 11 oder 8 Gang + Tretlagergetriebe)
Bike Friday wird schwierig, wenn Du einen kompetenten Händler um`s Eck wünscht, der auch die (wenigen Spezial-)Teile hat.
 
Motte schrieb:
Das ist die Folge von "Schnell/Viel/möglichst günstig" ...

Ich denke Qualität hängt eher von den genauen Maßnahmen ab, nicht so von der Stückzahl. Gibt ja auch ettliche ALU-Massenfertigungs-Rahmen (z.B. im MTB-Bereich), die eine hohe Qualität erreichen. Ich würde sogar sagen die Kombination aus günstig und gut geht nur bei hoher Stückzahl.

Für den Wunsch bahntauglich+tourentauglich halte ich ein Dahon IOS für ziemlich passend (und preislich gerade im Abverkauf sehr attraktiv). Auch wenn es Alu statt Stahl ist. Gibt es auch mit Nabenschaltung, das ist dann wohlmöglich wartungsärmer.

Der Wunsch nach Wartungsfreiheit ist ja aus leidigen Problemen entstanden, die aber wohl nichts mit dem Rahmenmaterial zu tun hatten.
 
Motte schrieb:
Aluminium scheint echt ein heimtückisches Material zu sein

Nein - diese Firma, die da für Tern den Schweißautomaten angeworfen hat, hätte bei gleichem Anspruch an Qualtitätsmanagement auch einen Stahlrahmen so verhunzt. Das ist die Folge von "Schnell/Viel/möglichst günstig" Ich hab das Birdy nicht wegen des Materials Alu als Empfehlung verworfen.

Ich bin Laie, kein Ingenieur und kein Materialwissenschaftler, das folgende basiert auf in zwei Tagen (aus wissenschaftlichen bzw. technischen Fachbüchern, nicht aus Internetforen) zusammengelesenen Informationen:

Ich sage nicht, daß Aluminium per se ein schlechtes Material ist. Mir ist auch halbwegs klar, dass es sich bei dem Problem, das Tern aktuell hat nicht um ein Material- sondern um ein Verarbeitungsproblem handelt. Aber:

  • Es scheint, daß man bei Aluminium bis heute noch keine Legierung gefunden hat, die preislich und technisch den Ansprüchen gehobener Massenfertigung von Fahrrädern genüge trägt. Die Legierungen, die preislich unter Stahl liegen haben eine geringe Schwingbruchfestigkeit, während Legierungen, die hier gleichwertige oder bessere Eigenschaften aufweisen preislich zwischen Stahl und einfachen Titanlegierungen liegen. Ein Fahrrad schwingt bei jedem Tritt, bei jeder Unebenheit, bei jeder Lageveränderung.
  • Es scheint, daß Aluminium anspruchsvoller in der Verarbeitung ist als Stahl. Was man (vermeintlich, s.o.) an Materialkosten spart, muß man in Prozesse und Wissen seiner Mitarbeiter stecken. Unwahrscheinlich, daß das passiert, denn letztlich will man Geld sparen, sonst würde man ja auch die hochwertigen Legierungen verarbeiten.
  • Es scheint, daß diese Schwingbrüche bei Aluminium plötzlich auftreten. Als Nutzer hat man also keine Zeit zu reagieren und fällt bei voller Geschwindigkeit unkontrolliert. Schon unangenehm genug und mindestens mit Abschürfungen und Stauchungen verbunden. Auf Straßen ist man in so einer Situation auch schnell mal tot, wenn man in den anderen Verkehr fällt.

Heimtückisch also, weil es nur vordergründig günstiger ist als Stahl, in derselben Material- und Verarbeitungsqualität aber sogar teurer.
Heimtückisch also, weil Material- oder Verarbeitungsprobleme sich schlagartig zeigen und nicht langsam wie bei Stahl.
 
sno schrieb:
Es scheint, daß man bei Aluminium ...

Solche Materialdiskussionen werden in allen Radforen immer wieder mit Vehemenz geführt. Und arten gerne in Glaubenskriege aus.
Einer Tatsche ist auf jeden Fall, dass z.B. im MTB-Bereich praktisch kaum noch Stahlrahmen vorkommen. Die asiatische Massenprduktion z.B. von Cannondale und anderen hat da ein sehr hohes Niveau an Preis, Stabilität und Gewicht erreicht, das ist mit Stahlrahmen schwieriger (wobei die z.T. auch sehr gut sein können). Bei Tourenrädern wird dagegen immer noch gerne Stahl verwendet, ich schätze das liegt vor allem daran, dass in diesem Anwendungsbereich das Gewicht nicht so die Rolle spielt.

Jedenfalls begrenzt die konkrete Verfügbarkeit ordentlicher und preislich interessanter Falträder Deine Auswahlmöglichkeiten. Von daher macht ein Faltradkauf imho eher Sinn, durch Selektion einiger Angebote, die man dann anhand der individuellen Kriterien vergleicht und daraus den besten Kompromiss auswählt.

Die beste könnte dabei sein, Dein Tern (mit Austauschrahmen?) weiter zu nutzen.
 
Pibach schrieb:
Motte schrieb:
Das ist die Folge von "Schnell/Viel/möglichst günstig" ...

Ich denke Qualität hängt eher von den genauen Maßnahmen ab, nicht so von der Stückzahl. Gibt ja auch ettliche ALU-Massenfertigungs-Rahmen (z.B. im MTB-Bereich), die eine hohe Qualität erreichen. Ich würde sogar sagen die Kombination aus günstig und gut geht nur bei hoher Stückzahl.

Hmmm. Ich habe da so meine leichten Zweifel. Bei der Recherche habe ich auch viele Bilder von gebrochenen Alu-Fahrradkomponenten gefunden. Sehr viele (gefühlt die meisten) zeigten Mountainbikes. In den MTB-Foren auch viele Leute, die alle 2-3 Jahre ihren Rahmen tauschen wegen schlechter Erfahrung mit regelmäßig auftretenden Brüchen und ebenso viele Leute, die grundsätzlich nur Stahllenker nutzen, weil das wohl die Brüche mit den fiesesten Folgen für den Fahrer sind.

Pibach schrieb:
Für den Wunsch bahntauglich+tourentauglich halte ich ein Dahon IOS für ziemlich passend (und preislich gerade im Abverkauf sehr attraktiv). Auch wenn es Alu statt Stahl ist. Gibt es auch mit Nabenschaltung, das ist dann wohlmöglich wartungsärmer.

Ich find das Tern Link schon grenzwertig groß für die Bahn. Das Faltmaß der IOS-Geräte ist ja nochmal um mehrere Zentinmeter größer.

Pibach schrieb:
Der Wunsch nach Wartungsfreiheit ist ja aus leidigen Problemen entstanden, die aber wohl nichts mit dem Rahmenmaterial zu tun hatten.

Ich habe kein Problem mit Wartung und Pflege an sich, aber dann soll es bitte einfach gehen. Eine Kettenschaltung hat man schnell eingestellt oder im Zweifel auch mal getauscht. Nabenschaltungen empfinde ich als extrem fummelig. Bei einer Kettenschaltung sieht man auch schnell, wo ein Problem ist. Durch die Kapselung kann man bei Nabenschaltungen nur raten.
 
sno schrieb:
Hmmm. Ich habe da so meine leichten Zweifel. Bei der Recherche habe ich auch viele Bilder von gebrochenen Alu-Fahrradkomponenten gefunden. Sehr viele (gefühlt die meisten) zeigten Mountainbikes.
Also man kann jedes Bike auf ner harten MTB-Strecke schrotten. Egal aus welchem Material das gebaut ist. Solche Bilder haben wenig Aussagekraft, das hat Motte ja schon gut erläutert.
Jedenfalls sind die Räder mittlerweile da fast alle aus Alu (oder Carbon wenn es Cross Country/Marathon ist) und das hat seinen Grund.

Ich find das Tern Link schon grenzwertig groß für die Bahn. Das Faltmaß der IOS-Geräte ist ja nochmal um mehrere Zentinmeter größer.
Das liegt beim Link aber vor allem am außenfaltenden Lenker.
Ein Dahon mit innenfaltendem Lenker finde ich noch ziemlich gut geeignet für ICE usw. passt auch gut in die Ablagen.
IOS ist Stück größer, ja, allerdings nicht so viel (sieht man am besten in diesem Video) und noch in der selbern Liga wie ein Bernds oder Bike Friday. Musst Du mal schauen, was Deine üblichen Züge da für Stellmöglichkeiten haben. IOS ist jedenfalls recht gut geeignet fürs Touring durch die 24" Räder und ist imho auch stabiler, insbesondere durch die kürzere Lenkstütze.
 
Pibach schrieb:
sno schrieb:
Es scheint, daß man bei Aluminium ...

Solche Materialdiskussionen werden in allen Radforen immer wieder mit Vehemenz geführt. Und arten gerne in Glaubenskriege aus.
Einer Tatsche ist auf jeden Fall, dass z.B. im MTB-Bereich praktisch kaum noch Stahlrahmen vorkommen. Die asiatische Massenprduktion z.B. von Cannondale und anderen hat da ein sehr hohes Niveau an Preis, Stabilität und Gewicht erreicht, das ist mit Stahlrahmen schwieriger (wobei die z.T. auch sehr gut sein können). Bei Tourenrädern wird dagegen immer noch gerne Stahl verwendet, ich schätze das liegt vor allem daran, dass in diesem Anwendungsbereich das Gewicht nicht so die Rolle spielt.

Ich möchte hier mal das Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik zitieren:
Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik schrieb:
Auch subjektive Eigenschaften spielen eine Rolle. So ist ein Fahrrad mit einem Aluminiumrahmen teurer verkaufbar im Vergleich zu einem Fahrrad mit Stahlrahmen, obwohl Alumnium gegenüber Stahl kein wirkliches Leichtbaupotenzial hat.

Stahl hat eine etwa dreimal so hohe Dichte wie Aluminium, hat aber auch einen dreimal so hohen E-Modul wie Aluminium. D.h. man braucht auch etwa drei mal mehr Material (gemessen am Volumen) von Aluminium wie von Stahl, wenn man ähnliche mechanische Eigenschaften erreichen will. Das ist kein Glauben sondern (zugegebenermaßen in kurzer Zeit angelesene) Materialkunde. Gewichtsmäßig ist das also fast ein Nullsummenspiel. Mit dem Mehr an Material geht aber auch eine höhere Rahmensteife ein, das bevorzugen MTB-Fahrer und da hat Alu dann auch ganz klar die Nase vorne gegenüber Stahl.

Das Tern Link P24h Tour (Alu) wiegt 14,4 kg, das sehr gut vergleichbare Dahon Speed TR wiegt 15,1 kg. Klar, das sind fast 10% Unterschied, aber in absolutem Gewicht nicht die Welt und die Frage ist, ob das wirklich alles der Rahmen ist.

Nimmt man mal zwei sehr vergleichbare konventionelle Räder, das VSF T-50 (Alu-Rahmen) und das VSF T-300 (Stahlrahmen), ist das Stahlrahmenrad sogar 100 g leichter, trotz geringfügig aufwändigerer Schaltung und Bremsanlage.

Ich möchte es gerne vermeiden, bei Geschwindigkeiten größer der Schrittgeschwindigkeit hinzufallen, da ich eben Straße fahre und nicht Waldboden. Da hat Stahl die Nase vorn gegenüber Alu.

Pibach schrieb:
Jedenfalls begrenzt die konkrete Verfügbarkeit ordentlicher und preislich interessanter Falträder Deine Auswahlmöglichkeiten.

Das ist ja vermutlich immer so, aber wenn man das bisherige mal zusammenfasst scheint es ja mit Pacy und Bernds zwei heiße Kandidaten zu geben und mit Bike Friday und modifiziertem Brompton zwei warme. Damit kann ich erstmal arbeiten, zumal der nächste Pacy-Fachhändler garnicht so weit weg ist.

Pibach schrieb:
Die beste könnte dabei sein, Dein Tern (mit Austauschrahmen?) weiter zu nutzen.

Wenn ich alle tragenden Teile mit ausreichend Gewebeband umwickle, damit ich bei einem Bruch noch ein paar Sekunden Reaktionszeit für eine Geschwindigkeitsreduzierung habe vielleicht ;)
 
Pibach schrieb:
Jedenfalls sind die Räder mittlerweile da fast alle aus Alu (oder Carbon wenn es Cross Country/Marathon ist) und das hat seinen Grund.

(Hobby-)CFK-MTBs sind etwas, das ich noch nie verstanden habe. MTB-Fahrer nehmen ihre Geräte ja hart ran. Erschütterungen, Stürze sind da normal und das Material muß das aushalten können. Carbon ist, was Schläge angeht extrem empfindlich, aus meiner Sicht also absolut ungeeignet für Hobby-MTBs, wo der Rahmen wenn überhaupt alle paar Jahre mal getauscht wird. Profifahrer, die ihr Rad alle paar Rennen austauschen können dagegen mit dem Gewichtsvorteil vermutlich den Preisaufschlag ausgleichen.

Nochmal: MTB-Fahrer wollen Steifigkeit, auch aber nicht nur wegen der Vollfederung. Da punkten Alu und CFK massiv. Deswegen wollen MTB-Fahrer diese Materialien.
 
Carbon gibt es auch schlagfest. Diverse Rahmengewichte siehe Leichtbau Thread. Das Pacy ist sackschwer und faltet nicht klein, aber robust, eher Kategorie wie ein Utopia würde ich sagen. Kannst dich da ja mal durch alle Möglichkeiten durchwühlen, auf der Suche nach der Wollmilchsau ;)
 
Ich bin zwar nicht oft Pibachs Meinung, aber hier stimme ich zu.
(wobei Tourenfahrer als konservative Klientel eher zu Stahlrahmen neigen. Da wird vielfach noch an die Mär vom Dorfschmied geglaubt, der im tiefsten Busch eine Ausbildung als WIG Schweißer für hauchdünne, muffenllos verarbeitete, hoch legierte Stähle hat und die entsprechenden Gerätschaften zufällig in seiner Bambushütte :p )

Die Mehrheit aller Räder sind heute aus Alu. Wäre das (unabhängig von der Verarbeitung) ein schlechter Werkstoff für Fahrräder, dann müsste es eine Unmenge von Rahmenbrüchen geben. Und ich bin mir sicher, dass die Besitzer das dann (gerade bei teuren Rädern) ziemlich hörbar im Netz verkünden würden. Wichtig ist die materialgerechte Verarbeitung.

Komischerweise waren in der DDR die meisten defekten Autos vom Typ Trabant. :roll:
Und die meisten defekten Räder sind heute aus Aluminium. :roll:
Fällt Dir da eine Parallele auf? :mrgreen:

Ich hatte schon ganz bewusst vorhin "schnell (früher Produktionsbeginn) /viel (Mengenfertigung) und günstig (damit der Absatz stimmt)" verknüpft. Weil dann die Gefahr besteht, dass die Qualität leidet. Es sind auch bezeichnenderweise die ersten Terns, die von dem Mangel betroffen waren.
Wenn Du mal bei Utopia nachliest, wie lange deren Rahmenbauer (van Raam) gebraucht hat um den Produktionsprozess beim Schweißen (Edelstahl für das Ausfallende/Tretlager und legierter Stahl für den Rahmen) in Griff zu bekommen (1 Jahr) dann ahnt man, dass es manchmal woanders verdächtig schnell geht. Das wären Punkte, auf die ich viel mehr schauen würde.

Ich verweise zu dem Thema Rahmenmaterial mal lieber auf einen recht fairen Artikel eines renommierten Rahmenbauers: Georg Blaschke
http://www.gebla.de/Technische Artikel/Rahmenmaterialien/index2TA.html

Das finde ich ansprechender und ehrlicher als die festgefahrenen Vorurteile alter Maschinenbauer oder Fahrradfreaks.

Wenn Du dein Sicherheitsgefühl bei Stahlrahmen nicht gefährden möchtest, dann google bitte niemals "Bruch Stahlgabel" oder "Bruch Stahlrahmen" vielleicht noch mit dem Zusatz "plötzlich" in Deutsch oder Englisch.
 
sno schrieb:
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Ich möchte hier mal das Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik zitieren:
Handbuch Maschinenbau: Grundlagen und Anwendungen der Maschinenbau-Technik schrieb:
Auch subjektive Eigenschaften spielen eine Rolle. So ist ein Fahrrad mit einem Aluminiumrahmen teurer verkaufbar im Vergleich zu einem Fahrrad mit Stahlrahmen, obwohl Alumnium gegenüber Stahl kein wirkliches Leichtbaupotenzial hat.
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Stahl hat eine etwa dreimal so hohe Dichte wie Aluminium, hat aber auch einen dreimal so hohen E-Modul wie Aluminium. D.h. man braucht auch etwa drei mal mehr Material (gemessen am Volumen) von Aluminium wie von Stahl, wenn man ähnliche mechanische Eigenschaften erreichen will. Das ist kein Glauben sondern (zugegebenermaßen in kurzer Zeit angelesene) Materialkunde. Gewichtsmäßig ist das also fast ein Nullsummenspiel. Mit dem Mehr an Material geht aber auch eine höhere Rahmensteife ein, das bevorzugen MTB-Fahrer und da hat Alu dann auch ganz klar die Nase vorne gegenüber Stahl.

Das Tern Link P24h Tour (Alu) wiegt 14,4 kg, das sehr gut vergleichbare Dahon Speed TR wiegt 15,1 kg. Klar, das sind fast 10% Unterschied, aber in absolutem Gewicht nicht die Welt und die Frage ist, ob das wirklich alles der Rahmen ist.

Ich möchte es gerne vermeiden, bei Geschwindigkeiten größer der Schrittgeschwindigkeit hinzufallen, da ich eben Straße fahre und nicht Waldboden. Da hat Stahl die Nase vorn gegenüber Alu.
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Das ist ja vermutlich immer so, aber wenn man das bisherige mal zusammenfasst scheint es ja mit Pacy und Bernds zwei heiße Kandidaten zu geben und mit Bike Friday und modifiziertem Brompton zwei warme. Damit kann ich erstmal arbeiten, zumal der nächste Pacy-Fachhändler garnicht so weit weg ist.
Pibach schrieb:
Die beste könnte dabei sein, Dein Tern (mit Austauschrahmen?) weiter zu nutzen.
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Wenn ich alle tragenden Teile mit ausreichend Gewebeband umwickle, damit ich bei einem Bruch noch ein paar Sekunden Reaktionszeit für eine Geschwindigkeitsreduzierung habe vielleicht ;)

Das ist wirklich nur angelesen, und das "Handbuch Maschinenbau" kommt zu Schlußfolgerungen "obwohl Alumnium gegenüber Stahl kein wirkliches Leichtbaupotenzial hat" , die einfach nur weh tun.
Das ist ein typisches Beispiel, wie man mit oberflächlich betrachteten Tatsachen, die gar nicht falsch sind, einem Problem gerecht werden will, das man nicht verstanden hat.
Nun hab ich keinen Bock und vor allem keine Zeit, weder dem Verfassser des Maschinenbau-Handbuches oder dem TE eine Nachhilfe-Stunde (Tutorium) in Leichtbau zu geben.
Zumal ich den Eindruck habe, daß der TE nur Argumente sucht, um seine vorgefassten Meinungen zu untermauern.
Es ist manchmal besser, den Versuch zu machen, etwas zu verstehn als sofort bereit zu sein, zusammengegoogeltes Zeug auf die Menschheit loszulassen.
In diesem Sinne weitergoogeln, vor allem verstehen und von der Suche auch dieses Forum nicht ausklammern.
Bei 15 [kg] Radl-Gewicht (vollausgestattet: Schaltung,Bremsen,Gepäckträger,Licht, Schutzbleche) entfallen auf Rahmen und Gabel ca 2,7 [kg] in Aluminium, 4,0[kg] in Stahl (Schätzung) . 1,3 [kg] Unterschied ist bei einem Alu-Rahmen-Gewicht von 2,7 [kg] fast 50% davon.

MfG EmilEmil
 
Motte schrieb:
Wenn Du dein Sicherheitsgefühl bei Stahlrahmen nicht gefährden möchtest, dann google bitte niemals "Bruch Stahlgabel" oder "Bruch Stahlrahmen" vielleicht noch mit dem Zusatz "plötzlich" in Deutsch oder Englisch.

Was ich finden konnte ist, das Stahlrahmen monatelang knarzen und immer wabbeliger werden bevor sie brechen.

Bin bei dem Thema absolut undogmatisch, bis vorgestern war mich reichlich egal, aus welchem Material ein Rad gebaut ist. Lese daher gerne auch andere Erfahrungsberichte über Stahlrahmen, konnte aber keine finden.
 
EmilEmil schrieb:
Nun hab ich keinen Bock und vor allem keine Zeit, weder dem Verfassser des Maschinenbau-Handbuches oder dem TE eine Nachhilfe-Stunde (Tutorium) in Leichtbau zu geben.

Ist auch nicht nötig, ich lege keinen besonderen Wert auf ein niedriges Gewicht.

EmilEmil schrieb:
In diesem Sinne weitergoogeln, vor allem verstehen und von der Suche auch dieses Forum nicht ausklammern.
Bei 15 [kg] Radl-Gewicht (vollausgestattet: Schaltung,Bremsen,Gepäckträger,Licht, Schutzbleche) entfallen auf Rahmen und Gabel ca 2,7 [kg] in Aluminium, 4,0[kg] in Stahl (Schätzung) . 1,3 [kg] Unterschied ist bei einem Alu-Rahmen-Gewicht von 2,7 [kg] fast 50% davon.

Nur hilft einem der Rahmen ohne den Rest nicht. Man muß also das Gesamtsystem betrachten und dann sind es auch plötzlich nur noch 8,7% Unterschied.
 
Nö, das dürfte wirklich ein Ausnahmefall sein. Jedenfalls hab ich noch nie von einem derartigen Vorfall gehört, obwohl ich alles beim Birdy mit Interesse verfolge. (schon aus Eigennutz)

Das Birdy (in gleicher Ausstattung - also Touring) ist im täglichen Betrieb beim Pendeln und Falten einfach etwas umständlich. Der Nutzen der Vollfederung nicht so groß, dass er das (gegenüber den 55er Reifen und der Hinterbaufederung am Bernds) aufwiegt. Du musst beim Birdy Touring einen bestimmten Gang einlegen, wenn die Kette beim Falten nicht runter fallen soll. Und ins Vorderrad packen beim Falten. Es gibt eine arg eingeschränkte Auswahl an Reifen und bei den Taschen Probleme mit dem dicken Rahmenrohr am Gepäckträger (16 mm), wenn man sie auch an anderen Rädern mitnehmen möchte. Dann gefällt mir die Möglichkeit besser eine Lenkertasche am Rahmen zu befestigen. Beim Birdy geht das nur oben am Lenker und stört einfach mehr. Etliche Menschen haben am Birdy Probleme mit dem Schuhwerk und großen Taschen hinten (ich zwar nicht aber....).
Der mitgefederte Lowrider und Gepäckträger ist beim Birdy genial - aber logischerweise nicht so steif wie der Touring Gepäckträger am Tern (oder mein Ragtime Addit an meinem Tern)

Daher würde ich es nicht jemanden empfehlen, der gerade genervt ein Rad wie das Tern Link P 24 H wechseln will.

Für mich persönlich ist mein Birdy erste Wahl, wenn es um lange Strecken und schnelles Fahren geht. (die dort verbaute Rohloff ist natürlich für Denkfaule, die einfach nur den nächsten größeren/kleineren Gang wollen, ideal - und absolut pflegeleicht)

Für`s Einkaufen und den Alltag hab ich früher lieber das Dahon Speed Tr und heute das Tern Link genommen. Wobei mein Link auch auf auf längeren Touren gut wegkommt - aber nicht in der Originalversion. (bei mir sind längere Touren solche mit 50 - 150 Km Distanz)
 
Ja,ja, hört man immer wieder. Das ist aber eine Verwechselung aufgrund eine Hörfehlers.

Selen ist (nicht sind) ein Additiv(e) im Stahl. :p
 
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