Brompton noch Handgelötet?

Rumtreiber

New member
Kann es sein, dass Brompton Rahmen seit dem Umzug in das neue Werk von einem Automaten gelötet werden? Auf der Brompton Seite meine ich so etwas herausgehört zu haben. In einem kurzen Imagefilm über die Produktion. Gut. Das Rad fährt deswegen nicht schlechter. Aber trotzdem. "Händmääd" wäre gefühlt schöner. Aber ich will hiermit keine Gerüchte streuen! Mein Englisch ist nicht gut. Also schonmal Entschuldigung an alle potentiell durch mich Beleidigten.
 
Kann ich mir nicht vorstellen - zumal sie mit dieser Aussage hier
https://www.brompton.com/The-Bike/Made-In-London

dann einen klassischen Betrug begehen würden. Das würde eine "Ein-Produkt-Firma" gar nicht überleben.
Ich gehe daher davon aus, dass nach wie vor handgelötet wird.
 
Ich denke, daß der verlinkte Bericht von ca 2015 ist. Nach meinen Informationen ist der Umzug in die neue Produktionsstätte 2016 erfolgt. Falls in der neuen Produktion die Löterei auf Automatik umgestellt wurde, müßte man erst feststellen, ob immer noch gesagt wird, daß man den Rahmen per Hand lötet. IMHO sollte man "Hand-gelötet" auch nicht glorifizieren.
Davon mal abgesehen, daß ein gut-gelöteter Rahmen per Automatik besser und in gleichmäßigerer Qualität hergestellt werden kann als ein per Hand gelöteter. Kosten-günstiger dürfte die Automatik-Lösung dann sein, wenn diese überhaupt machbar ist und durchgeführt wird.
Die Lötung per Automaten ist am Fahrradrahmen bei der Muffen-Lötung schon vor Jahrzenhten durchgeführt worden. Vielleicht gibt es inzwischen eine Neu-Entwicklung, so daß auch Fillet-Brazed-Lötung im Automaten möglich ist.
Ich traue der Britischen Ingenieurskunst ja alles Mögliche zu, auch daß sie in Punkto Innovation ganz vorn marschieren (jedenfalls haben sie bestimmt nicht das "Deutsche Problem", wo erstmal 100-tausend Bedenkenträger aus dem Weg geräumt werden müssen.)

MfG EmilEmil
 
Das ist kein verlinkter Artikel, sondern Teil der aktuellen Brompton Homepage. Mit Bedacht habe ich die englische Version genommen um Übersetzungsfehler auszuschließen.
 
Ich glaube nun die Antwort herausgefunden zu haben. Nachdem ich mich eine ganze Weile durch Worldwideweb gewühlt habe. Der Hauptrahmen und der vordere Teil des Hauptrahmens wird wohl maschinell gelötet. Die komplizierte Heckschwinge und die Gabel werden wohl noch immer von Hand gelötet. Für mich geht das völlig in Ordnung. Ich stimme das EmilEmil zu. Wenn Sie das hoffentlich gesparte Geld endlich mal in die Entwicklung einer 6er oder 8er Nabe stecken würden wäre ich vollends zufrieden.
 
Rumtreiber schrieb:
Wenn Sie das hoffentlich gesparte Geld endlich mal in die Entwicklung einer 6er oder 8er Nabe stecken würden wäre ich vollends zufrieden.

Ist jetzt zwar OT, aber:

Die Sturmey Archer SRF5w 5gangdose passt 1:1 anstelle der 3gangdose. Fahre ich selbst so.
Umbauten auf die Sturmey Archer 8gang Dose gibt es auch schon.
Bei "Junik-hpv GmbH" Juliane Neuss kannst Du dein Brommi direkt und neu mit 8gang Shimano Nexus ordern.
Im Bromptonauten-Forum hat gerade erst jemand sein Brommi selber mit einer 11gang Shimano Alfine veredelt.

Warum sollte Brompton da noch aktiv werden?

Gruß vom spargelix
 
@spargelix
Es gibt auch noch die Version SA 5-gang Sprinter + HalfStep Schaltung =
10 fein abgestufte Gänge. Der Umbau ist simpel, im Forum beschrieben, bin damit zufrieden..

Gruß TIL
 
alterfalter2 schrieb:
@spargelix
Es gibt auch noch die Version SA 5-gang Sprinter + HalfStep Schaltung =
10 fein abgestufte Gänge. Der Umbau ist simpel, im Forum beschrieben, bin damit zufrieden..

Gruß TIL

...hast du dazu ein Diagramm oder etwas ähnliches? Ich hatte das mal überschlägig betrachtet und war zu dem Schluß gekommen, dass die unterschiedlich großen Gangsprünge der Nabe (25 und 33%) keine Harmonie mit einer Halfstep erlauben, bzw. bei gleichmäßigen Gangabständen, 2 Gänge wegfallen weil sie sich ein weiteres Mal ergeben, bzw. als Alternative dazu die Gangsprünge sehr ungleichmäßig ausfallen, 5 - 20% (..?) ..vielleicht habe ich etwas übersehen?
 
Nach meiner Information sind die Gangsprünge 20% (die beiden äußeren Gänge) und 33 % (für die Inneren). Eine Halbschritt-Schaltung ist IMHO ziemlich umständlich, da bleibt ein flüssiges Schalten und Fahren ganz auf der Strecke.
Und bei einer zweifach Version (am sinnvollsten hinten zwei Ritzel 13/28 ?) könnte man den Übersetzungsumfang vergrößern (Insgesamt 2,15 x 2,56 ~ 500 % ?, es gibt da noch eine Überschneidung, die ich nicht genau ausrechnen möchte). Leider sind Gangsprünge über 20 % eigentlich eher suboptimal.
Am Ende bleibt eine bessere 3-Gang-Schaltung mit erweitertem Umfang (256 % zu 186 %). Es gibt sicher einige, die genau das benötigen. Die Mehrzahl der Radler müßte aber zu viele Kompromisse eingehen. Für Falträder mit kleinem Radumfang ist die angebotene Speichenlochzahl mit 36 Stck zu groß. Bei 20" wären z b. 20 Löcher angebracht. Fazit: Zu viele Kompromisse = Kompro-Mist. Geht zur Not, um ein Brompton aufzubrezeln. Mittlerweile leben wir im 3. Jahrtausend, und bei der Radl-Technik, insbesondere den Getriebenaben, wird "Dienst" nach Vorschrift (Keine Experimente oder Carry Over) gemacht oder ganze Typen werden ganz eingestellt.

MfG EmilEmil
 
@ Splithub

Eine Art Diagramm und eine Umbauanleitung gibt es bei den Bromptonauten unter der Rubrik "Umbauten". http://www.bromptonauten.de/umbauten/zehngang.html

Gruß TIL
 
spargelix schrieb:
...
Warum sollte Brompton da noch aktiv werden?

Gruß vom spargelix

Der Hauptgrund wieso Brompton nicht aktiv werden wird ist wohl eher dass sie mit der serienmäßigen 6 Gang Schaltung gut Geld machen. (Weil sie das ab Zukauf einer 3 Gang Nabe selber machen.)

Eine 6-8 Gang Schaltung die leichter und günstiger als Rohloff oder 11er-Alfine ist, aber vom Übersetzungsbereich an die heranreicht, vermisse ich nicht nur am Brompton. Das könnte Brompton aber vermutlich nicht selber machen, und es würde dann ein größerer Teil der Wertschöpfung beim Nabenhersteller erfolgen...
 
Das klingt für mich schlüssig. Ich würde eine solche Nabe sicherlich wertschätzen. Auch wenn sie nicht handgelötet wäre. Ein dezenter Hinweis auf das Thema hier. Mir hat hinter vorgehaltener Hand bei einer Messe ein Mitarbeiter von Brompton gesagt, dass viele es nicht verstehen. Ich denke ich lasse mir mal ein Brompton von Junik aufbauen. Oder eines mit 5er Nabe von SA.
 
Nennt sich Halfdepp-Schaltung, ist doch bei Brompton auch bei der 6-Gang üblich. Wenn es mit Sex klappt, fühlt sich der freudige Besitzer mit 10 Gängen wie im Schlaraffenland.

MfG EmilEmil
 
@ EmilEmil
@ Ch.Bacca

Sicher nichts für HalfDeppen, die meisten Nutzer kommen damit gut klar ????, sonst hätte man das längst geändert.

Gruß TIL
 
In den 1950-er Jahren hatten auch die Rennradler 2 x 5 mit Halbschritt, seit 2010 gibt es 11-Gang einfach und die Rennradler fahren 2 x 11 . Und das ist sogar bezahlbar. Ich selber fahre 3 x 11 (Kombischaltung mit DualDrive) und da werden oben und unten zu den 11 Gängen jeweils 3 (4 ?) Gänge draufgepackt. Das Rad ist Alpen-tauglich. Mit 11 Gängen allein kommt man im Mittelgebirge zurecht.
Natürlich, eine Vielzahl der geizigen Deutschen geht in den Baumarkt und kauft ein Faltrad mit 6-Gang Tourney-Ketten-Schaltung. Warum soll er dann das 5-fache zahlen, wenn er da auch nur 6-fach bekommt und obendrein eine Halfdepp-Schaltung ? Auf Feinheiten wie die richtige Größe der Gangabstufung und den Übersetzungsumfang will gar nicht eingehen.
Meine ganz persönliche Meinung: Wenn in der Produktplanung eines Herstellers Halfdeppen sitzen, fühlen die sich evtl. von einer Halfdepp-Schaltung angesprochen, dann ändern die auch so schnell Nichts. Diesen Bogen kann man auch zu den Benutzern spannen :mrgreen: :roll: :mrgreen: , muß man aber nicht.
Für die bessere Hälfte der Menschheit kommt eine Halbschritt-Schaltung nicht in Frage, denn fast alle (das sind alle bis auf endlich viele) dieser Klientel kommen schon mit einer 3-fach Schaltung nicht zurecht.
Schöne "neue" ( = rückständige ?) Faltrad-Welt !

MfG EmilEmil
 
Im Idealfall sollte sich die Maschine dem Menschen anpassen. In der Realität ist das oft nur ein schöner Traum.

Ansonsten gibt es Menschen die besser Auto fahren als andere. Auch wenn erste noch eine Karre mit Zwischengas führen und die anderen eine "Tipptronik" haben.
Gleiches findet man auch bei Radfahrern. Viele finden sich mit beliebig komplizierten Schaltungen nach kurzer Zeit erstaunlich gut zurecht und anderen ist selbst die Dreigangschaltung zu kompliziert.

Ich z.B. fahre beide Typen - Rohloff mit Drehgriff (eigentlich vom Schalten her "idiotensicher" ohne Überschneidungen) und eine Dualdrive 3 x 9 Gang mit etlichen Überschneidungen. Mit beiden - völlig unterschiedlichen Schaltung - komme ich (klar nach längerer Eingewöhnungsphase) sehr gut klar und erinnere mich nicht an Situationen in denen ich mich verschaltet habe.

In den Neunzigern hab ich mich auch an die Leitlinien der "Gütersloher Reiseradgruppe" gehalten. Die wenigen Gänge und das Fehlern großer Ritzel und gescheiter Umwerfer haben immer etwas Tüftelei erfordert, wenn man halbwegs ergonomisch mit Gepäck unterwegs sein wollte. Oft vertrug auch der Rahmen kein drittes Kettenblatt - das waren ja meist Rennräder bzw. welche mit etwas verstärktem Hinterbau und Cantilever Bremsen - wegen der dickeren Reifen (von 35 mm ;) )
Auch daran gewöhnte man sich und empfindet es dann eben nicht mehr als "umständlich". Brompton mag kein Shimano. Und wer dessen "Ex und hopp" Philosophie kennt - kann sicher gut nachvollziehen, dass jemand der ein Rad baut, das im rauen Alltag 10 und mehr Jahre locker durchhalten soll - diese nicht teilt.
 
Motte schrieb:
Im Idealfall sollte sich die Maschine dem Menschen anpassen. In der Realität ist das oft nur ein schöner Traum.
...........
Eine 1-fach Schaltung mit 11 Gängen kommt der Anpassung an den Menschen und dem Umfeld, wo der fahren möchte oder muß, schon ziemlich gut entgegen. Denn mit einem (mittleren) Gangschritt von 14,5 % kann man
1,145 ^^10 = 387 %
Übersetzungs-Umfang verwirklichen. Geht man von Gangschritten zwischen 10 % und 20 % aus, kann man die Anpassung an den "Menschen" noch weiter optimieren, indem man die Gangschritte für den Geschwindigkeits-Bereich verkleinert und für den Steigungs-Bereich vergrößert.
"1-fach" 11-Gang Schaltungen gibt es sowohl bei der Kette (zB. als 11-44 Zähne-Kassette) als auch bei der Getriebenabe (zB. Alfine 11). Wer überwiegend in einer ebenen Stadt fährt, benutzt einen Multi-Release Trigger, wo er auch mal 2 (3) Gänge auf einmal schaltet.
Eine sequentielle 11-Gang Schaltung kann eigentlich jeder (intuitiv) bedienen, da braucht er noch nicht mal eine Information über den momentan geschalteten Gang.
Diese "Ebene-Stadt-Fahrer" sagen häufig, so viel Gänge brauche ich nie. Schön, man kann auch mit einer 3-Gang Nabe in der Stadt gut fahren (anfahren ?). In Ordnung. Nur habe ich noch keinen "Ebene-Stadt-Fahrer" erlebt, der dann, wenn er eine anständige Steigung vor sich hat, diese angeblich überflüssigen Gänge nicht benutzt und abgestiegen ist.
Bis vor wenigen Jahren gab es keine 11-fach Schaltungen, und die bezahlbaren gibt es erst seit 3-4 Jahren.
Von dem "Es war schon immer etwas Besonderes einen teueren Gechmack zu haben" habe ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas gehalten.

MfG EmilEmil
 
Kann man für dieses Thema nicht einen eigenen "Faden" aufmachen? Dann können auch Leser teilhaben die nicht das Löten Thema aufgerufen haben. Die Diskussion ist nämlich sehr interessant.
 
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