Dahon Speed D7 von ~2006: Lohnt sich ein Neuaufbau?

tobi.

New member
Guten Morgen,

ich brauche mal eine Einschätzung: Lohnt es sich, in ein Dahon Speed D7 von 2005 oder 2006 noch, Geld zu investieren?

Kurz zur Vorgeschichte: ich habe das Faltrad damals sehr günstig gekauft und gelegentlich gebraucht. Dabei sind einige Bauteile aber schon verbraucht worden, die das Rad für einen täglichen Einsatz unbrauchbar machen. Ich pendele aber nun täglich mit Faltrad (derzeit ein geliehenes Birdy) und Zug.

Ausgetauscht werden müssen die Laufräder, Bremsen, Pedale. Zusätzlich benötige ich eine bessere Sitzhaltung, daher brauche ich eine kürzere Lenksäule. Letztendlich würde ich also fast vom nackten Rahmen aus neu aufbauen, was auch technisch und finanziell gar kein Problem wäre.

Wie sieht es aber um den Rahmen aus? Ich mag jetzt nicht mehrere hundert Euro und einige Stunden investieren, um dann in drei Monaten Risse zu finden oder dann doch unzufrieden zu sein. Hat der Rahmen irgendwelche bekannten Schwachstellen? Was sollte ich kontrollieren? Und welcher Vorbau/welche Lenksäule passt und wo kann ich sie beziehen?

Für jede Hilfe zur Einschätzung und zur Entscheidung wäre ich dankbar. Ich habe noch einige Fotos angehängt, vielleicht helfen die euch ja.

Tobi
 

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Wesentliche Schwachstelle des Rahmens ist an der Sattelstütze. Und das Scharnier.
Kürzere Lenksäule gibt es nur aus Asien (Taobao), manchmal findet man was auf ebay.
Da ein neuer Rahmen bei WM-trading nur 99,- EUR kostet ist es normalerweise wirtschaftlicher, das Altrad wie es ist zu verkaufen und komplett von vorne was Neues aufzubauen. SIehe z.B. dieser Thread.
 
Hallo zusammen,

meine Idee, das vorhandene Rad neu aufzubauen, basiert darauf, dass ich dabei bereits alle Spezialteile habe. Es ist ja nicht nur der Rahmen, sondern auch der Steuersatz, die Sattelstütze, die Sattelstützenführungshülse, die Gabel... "Rahmenset" in meinem ursprünglichen Posting hätte besser gepasst.

Apropros Gabel: Es spräche aus meiner Sicht nichts dagegen, die Gabel auszutauschen, wenn damit besser verfügbare Lenksäulen passen. Auf eine direkte Bestellung aus Fernost und den damit verbundenen Aufwand habe ich nämlich eigentlich keine Lust.

Was genau ist mit der Schwachstelle am Sattelrohr? Ich hatte dazu widersprüchliche Aussagen gefunden, wo genau entstehen hier Risse? Und inwiefern ist das Scharnier eine Schwachstelle?

Tobi
 
Bei aller Liebe zum basteln. Ein Faltrad, welches bereits 10 Jahre auf dem Buckel hat kann sich nicht lohnen. Bisher haben sich alle Projekte - aus alt mach neu - als wenig wirtschaftlich erwiesen. Die Nachteile will ich hier mal auflisten:

# Die alte Technik mit neuer Technik zu kombinieren ist meist nicht optimal umsetzbar auch wenn es auf den ersten Blick passt.
# Die Lebensdauer der neuen Bestandteile ist gerade am Anfang des Zyklus und die alten Bestandteile am Ende.
# Der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen und nach einem neuen Faltrad des persönlichen Geschmacks zu suchen macht sicherlich mehr Spaß als mit der Kombination aus neuer und alter Technik zu hadern.
# Am Ende sind die Einzelteile eines solchen Projektes nicht wesentlich günstiger als ein neues Faltrad
# Und eine Garantie gibt es auch nicht bei einem Bastelprojekt.

Meine persönliche Empfehlung lautet daher - such dir ein schönes neues Bike aus und gib lieber den einen oder anderen Euro (augenscheinlich) mehr aus für das neue Faltrad. Ich bin überzeugt davon, dass die Freude über das "Neue", den Schmerz im Geldbeutel bald überwiegt. Dann hast du an deinem neuen Bike noch Freude auch wenn du den Preis schon lange vergessen hast.

Richard
 
tobi. schrieb:
ich brauche mal eine Einschätzung: Lohnt es sich, in ein Dahon Speed D7 von 2005 oder 2006 noch, Geld zu investieren?

Kurz zur Vorgeschichte: ich habe das Faltrad damals sehr günstig gekauft und gelegentlich gebraucht. Dabei sind einige Bauteile aber schon verbraucht worden, die das Rad für einen täglichen Einsatz unbrauchbar machen. Ich pendele aber nun täglich mit Faltrad (derzeit ein geliehenes Birdy) und Zug.

So pauschal kann man das nicht sagen.

Ich habe vor zwei Jahren ein ähnlich altes Dahon hergerichtet. Viel mehr als der Rahmen und ein paar Anbauteile sind nicht geblieben. Ich wollte einen Stahlrahmen, und ich wußte, dass mir ein Rad von der Stange ohnehin nicht paßt.

Heute habe ich ein solides Rad, was meinen Anforderungen (Gelegenheitsfaltradfahrer) gut entspricht und ein niedriges Klaurisiko hat. Vielleicht hätte ich alles auch ein bischen einfacher und billger haben können, aber ich habe nicht das Gefühl, etwas Wesentliches falsch gemacht zu haben.

Zum täglichen Pendeln würde ich aber ein Rad mit besseren Falteigenschaften haben wollen.

tobi. schrieb:
Wie sieht es aber um den Rahmen aus? Ich mag jetzt nicht mehrere hundert Euro und einige Stunden investieren, um dann in drei Monaten Risse zu finden oder dann doch unzufrieden zu sein. Hat der Rahmen irgendwelche bekannten Schwachstellen? Was sollte ich kontrollieren? Und welcher Vorbau/welche Lenksäule passt und wo kann ich sie beziehen?

Der Rahmen ist ein gewisses Risiko. Und bei der Lenksäule müßte man wissen, was genau verbaut ist.

bergauf
 
tobi. schrieb:
Apropros Gabel: Es spräche aus meiner Sicht nichts dagegen, die Gabel auszutauschen, wenn damit besser verfügbare Lenksäulen passen. Auf eine direkte Bestellung aus Fernost und den damit verbundenen Aufwand habe ich nämlich eigentlich keine Lust.
Dahon Lenksäulen sind schon die "best verfügbarsten". Eine kürzere gibt es aber nicht. Nur in Asien. Oder die Lenksäule vom Jetstream, die ist dann aber wieder zu kurz schätze ich (welche Länge brauchst Du denn genau?). Lenkstützen anderer Bauformen gibt es sowieso nicht in der Länge und mit dem Vorwärtswinkel. Gabeln in 20" mit 74mm Achsweite auch nicht so einfach.

Was genau ist mit der Schwachstelle am Sattelrohr?

Bruch an der Schweißnaht. Wegen zu starken Hebel der Lenkstütze bei großen Fahrern.

Und inwiefern ist das Scharnier eine Schwachstelle?
Wird schon mal gern falsch bedient oder falsch gewartet und kann dann ausleiern, z.B. verbogener Bolzen.
 
Churchill schrieb:
# Die alte Technik mit neuer Technik zu kombinieren...

Der Speed Rahmen ist seit 2006 unverändert. 2005/2006 bekam er das Ahead System ("Radius Patented Fusion"). Scheint er zu haben, kann es auf den Bildern aber nicht genau erkennen, daher besser noch mal prüfen.
 
Ich hatte ein Speed (TR) in 2011 gekauft – Baujahr dann vermutlich 2010.
Dem fehlte noch das Gewinde am Steuerrohr – das kam erst später. So dass man keinen Luggage Truss montieren kann. Man kommt aber auch mit dem Klickfix Caddy als Ersatz dort gut klar.

Wer bei der Vorspannung am Hauptrahmen nicht regelmäßig nachgespannt hat oder sein Rad sehr intensiv genutzt hat, könnte Ärger mit dem Gelenk bekommen, wenn der Bolzen Schaden genommen hat und das Scharnier dadurch Spiel bekommt. (Das kann man ja prüfen)

Es gibt mehrere Berichte hier im Forum über Risse (und Brüche) im Sattelrohr am Speed – an den oberen Schweißnähten. Dort hat Dahon (irgendwann vor 2010) was geändert und die Hinterbaustreben versetzt. Du solltest Dir die entsprechenden Threads hier im Forum mal raus suchen und gucken, ob das dein Rad auch betrifft.

Frühe Speed Räder verkraften keine 50er Big Apple. (vom Durchlauf her) Wer eh keine will, dem kann das egal sein.

Wer nicht auf die Wirtschaftlichkeit guckt, sondern auch Spaß am Basteln und dem selbst geschaffenen Endprodukt hat – warum denn nicht?

Mir selbst gefiel das vordere Faltgelenk (ich halte das für eine potentielle Schwachstelle) am Speed nicht und das – bei meinem Rad – schadhafte Rahmenscharnier. Ansonsten war das ein super Rad für Alltag und Reise. (meine Terns sind besser – steifer, sicherer bezüglich der Faltteile) aber das ist kein Grund ein bewährtes Rad abzuwerten)
 
Churchill schrieb:
Bei aller Liebe zum basteln. Ein Faltrad, welches bereits 10 Jahre auf dem Buckel hat kann sich nicht lohnen.
Sehe ich anders; liegt aber primär daran, dass ich wirklich viel tauschen würde und dass ich das Rad dann genau nach meinen Vorstellungen aufbauen könnte.
# Die Lebensdauer der neuen Bestandteile ist gerade am Anfang des Zyklus und die alten Bestandteile am Ende.
Genau deshalb frage ich ja. Primär ist der Rahmen das Risiko, denn wenn der bricht, war alles für die Katz'.
# Und eine Garantie gibt es auch nicht bei einem Bastelprojekt.
Offen gestanden ist mir die egal, auch bei Neurädern. Was nützt eine Garantie (oder Gewährleistung), wenn das Fahrrad dann für mich nicht verfügbar ist, während die Reparatur mich einige Euro und einen Abend kostet? Meine Erfahrung ist, dass selbst schrauben sich immer lohnt, weil die allermeisten Reparaturen schneller selbst erledigt sind, als bereits ein Weg zum Händler dauert. Einzige Ausnahme: Wichtige strukturelle Teile, wie etwa der Rahmen...

bergauf schrieb:
Zum täglichen Pendeln würde ich aber ein Rad mit besseren Falteigenschaften haben wollen.
Derzeit nutze ich ein Birdy, das ist nicht nennenswert kleiner und reicht völlig aus. Ich sehe einen großen Vorteil beim Dahon-Faltprinzip: Die Reifen kommen niemals in Kontakt mit Rahmenbauteilen, damit sind Spikereifen problem- und sorglos möglich. Beim Birdy müsste man den Rahmen üppig einwickeln und würde ihn vermutlich doch zerschraddeln. Der Schwalbe 20"-Spikereifen ist zwar eine üble Bremse (Zumindest am Lastenrad), aber immer noch besser als Tram fahren.
Der Rahmen ist ein gewisses Risiko. Und bei der Lenksäule müßte man wissen, was genau verbaut ist.
Leider habe ich gerade keine besseren Fotos da als die im ursprünglichen Post gezeigten. Die Lenksäule ist aus Stahl, auf eine Stahl-Aheadgabel aufgeklemmt und hat einen außenliegenden Klemmverschluss. Und sie ist viel zu hoch, viel zu aufrecht und viel zu schwer.

Was ich mir wünsche: Stärker nach vorne geneigt, vielleicht um die 25cm lang, keine Höhenverstellung. Gerne 31,8mm-Klemmung. (wo) Gibt's sowas?

Pibach schrieb:
Bruch an der Schweißnaht. Wegen zu starken Hebel der Lenkstütze bei großen Fahrern.
Wird schon mal gern falsch bedient oder falsch gewartet und kann dann ausleiern, z.B. verbogener Bolzen.
Werd' ich beides mal genau untersuchen, danke.

Pibach schrieb:
Der Speed Rahmen ist seit 2006 unverändert. 2005/2006 bekam er das Ahead System ("Radius Patented Fusion"). Scheint er zu haben, kann es auf den Bildern aber nicht genau erkennen, daher besser noch mal prüfen.
Ja, das hat er definitiv, dann ist er also baugleich zu den aktuell verkauften? Erstaunlich. Dann ist er wohl entweder ausentwickelt (gut!) oder Dahon verbessert nichts (nicht so gut!).

Motte schrieb:
Wer bei der Vorspannung am Hauptrahmen nicht regelmäßig nachgespannt hat oder sein Rad sehr intensiv genutzt hat, könnte Ärger mit dem Gelenk bekommen, wenn der Bolzen Schaden genommen hat und das Scharnier dadurch Spiel bekommt. (Das kann man ja prüfen)
Das Gelenk ist vorgespannt und hat kein Spiel, sollte also passen. Intensiv genutzt ist das Rad nicht. Der Rahmen scheint auch ganz gut in Schuss zu sein, nur die Komponenten nicht (allen voran die Laufräder, hinten sind drei Speichen gebrochen...).
Es gibt mehrere Berichte hier im Forum über Risse (und Brüche) im Sattelrohr am Speed – an den oberen Schweißnähten. Dort hat Dahon (irgendwann vor 2010) was geändert und die Hinterbaustreben versetzt. Du solltest Dir die entsprechenden Threads hier im Forum mal raus suchen und gucken, ob das dein Rad auch betrifft.
Werd ich machen, danke.
Frühe Speed Räder verkraften keine 50er Big Apple. (vom Durchlauf her) Wer eh keine will, dem kann das egal sein.
Ich schiele eher in Richtung Kojak. Ich will ja ankommen. ;-)
Wer nicht auf die Wirtschaftlichkeit guckt, sondern auch Spaß am Basteln und dem selbst geschaffenen Endprodukt hat – warum denn nicht?
Also im Prinzip ist meine Überlegung gerade, dieses Faltrad nach meinen Wünschen neu aufzubauen (~500€) oder ein neues (World) Birdy zu kaufen, was drei- bis viermal so teuer wäre. Bei dem Preisunterschied würde ich auch gewisse Abstriche in Kauf nehmen, aber möchte nicht in zwei Jahren alles neu machen müssen. Das wäre Mist.
Mir selbst gefiel das vordere Faltgelenk (ich halte das für eine potentielle Schwachstelle) am Speed nicht und das – bei meinem Rad – schadhafte Rahmenscharnier. Ansonsten war das ein super Rad für Alltag und Reise.
Was meinst du mit dem vorderen Faltgelenk? Die Lenksäule? Und inwiefern war dein Rahmen schadhaft?

Erstmal vielen Dank für eure Beiträge; ich werde in den nächsten Tagen die genannten Punkte sorgfältig untersuchen und dann eine Entscheidung treffen. Dennoch sind weitere Meinungen und Hinweise natürlich gerne gelesen. :)

Tobi
 
Lenksäulen Varianten siehe hier.

Wenn kurz reicht, dann geht eine vom Jetstream. Gibt es z.B. bei WM-Trading.
Mit der kriegst Du mit dem Vro Vorbau auch den weitesten Sattel-Lenker-Abstand.
Leider ist sie rechtsfaltend und daher recht sperrig. Und der Vro passt nicht an der Gabel vorbei. Daher würde ich, wenn Du es wirklich gut haben willst, eine FNHON aus Asien empfehlen. Sind auch qualitativ etwas besser.
 
tobi. schrieb:
Sehe ich anders; liegt aber primär daran, dass ich wirklich viel tauschen würde und dass ich das Rad dann genau nach meinen Vorstellungen aufbauen könnte.

Da Du beim Verkauf vermutlich einiges mehr bekommst als 89,- EUR (Preis eines neuen Speed Rahmens) lohnt neuer Rahmen wohl eher.
 
tobi. schrieb:
...dann ist er also baugleich zu den aktuell verkauften? Erstaunlich. Dann ist er wohl entweder ausentwickelt (gut!) oder Dahon verbessert nichts (nicht so gut!).

Soweit mir bekannt baugleich, ja. Manche Modelle haben jetzt allerdings Anlötsockel, wie Udo angemerkt hat. Die Änderung der Hinterbaustreben war vor 2006.

Das selbe gilt übrigens auch für die anderen Rahmen: auch Vitesse oder Mu sind unverändert seitdem.
Einige Varianten haben allerdings V-Clamp, also anderes Rahmenscharnier. Letzte relevante Innovation ist, soweit ich weiß, das Ahead System der Lenksäule, also 2005.

Dahon entwickelt offenbar prinzipiell Rahmen nicht weiter. Denke das hat ökonomische Gründe. Evtl. werden die auch gar nicht von Dahon entwickelt/produziert, sondern es werden Produktionskapazitäten aufgekauft bzw. lizensiert. Haben wir hier nicht so genau herausfinden können. Das würde jedenfalls das Potpourri unterschiedlichster Rahmen, ohne erkennbares Konzept, sowie die vielen Clone erklären.

Man könnte auch sagen, dass der Faltradmarkt insgesamt innovationsträge ist. Auch bei Brompton, Airnimal, Bike Friday, Bernds etc passiert ja nicht wirklich was. Deswegen sind Jahrzehnte alte Faltradrahmen durchaus auch "technisch" absolut up to date.

Neuerdings geht Dahon auf 1,5" Ahead beim Vorbau (Clinch, Curl). Das wird längerfristig dann möglicherweise auch für andere Modelle kommen.
 
Wenn der "alte" Rahmen keine schwerwiegenden Nachteile hat, lohnt sich die Weiterverwendung immer.
Bei einem Stahlrahmen gibts dazu den Vorteil, daß lokal geschweißt werden kann, ohne eine Wärmebehandlung durchführen zu müssen.
Wenn das vorhandene "alte" Rad schon mit neuen Teilen aufgerüstet wurde, dann besteht keine Notwendigkeit, diese nicht weiter zu verwenden.
Eine Unvereinbarkeit von "neuen" Teilen zu "alten" gibt es generell nicht.
Mit einem Neukauf würde man sich nur weiter (tiefer) in die Hände der unzureichenden Dahon Konstruktion begeben.
ZB eine Lenksäulen-Konstruktion, bei der nichts zu verstellen ist, kann jedem Individuum nicht passen. Denn Ausgehend von der fürs Fahren wichtigsten Ergonomie der Sitzposition (Sattelhöhe, Sattelposition, Pedalposition (Evtl andere Kurbellänge !) kommen für die Ergonomie der Lenkposition neben der Variation der Maße der Sitzposition zusätzlich noch die individuelle Variation der Körpermaße bzw Körperhaltung zusammen.
Man kann sich nur glücklich schätzen, wenn das Rad dann nicht von solchen verfluchten Besserwissern wie den meisten Herstellern konzipiert wurde, die dem Käufer einfach irgendeine ausgekuckte (ausgewürfelte ?)
Lenkerposition aufs Auge drücken.
Darum, es ist besser, sich die Lenker-Einheit selbst zusammen zu stellen.
Folgendes Bild: Einzelteile für einen Lenker-Einheit Aufbau (Letzter Stand Folding*Star), dazu ein am Markt angebotener Vorbau mit der Zylinder-Keil-Klemmung.
70 [mm]-Versatz Lenker (Wird warscheinlich noch durch einen mit 100 [mm] Versatz ersetzt !), Sattelstütze eines Einrades (22,2 [mm] Durchmesser *), ca 330 [mm] lang; Vorbau (45 [Grd] , Ausladung 90 [mm])


Erfolgter Zusammnbau (Nach Ablängen und dem Bau der Klemmeinrichtung aus 8 [mm] Gewindestange, Griffmutter und einem käuflichen Zylinder-Keil, den man sich auch selbst herstellen kann.)

Nach dem Zusammenfalten zieht man den Vorbauschaft aus dem Gabelschaft und schiebt ihn in einen "Köcher" (Loch im Gepäckträger, im Bild zwei Stück mit schwarzem Gummi-Keder, und Hülse an der Sitzstrebe). Damit ist ein Bruch des Vorbauschaftes oder Lenkergelenks ausgeschlossen.
*) Durchmesser korrigiert !

MfG EmilEmil
 
Pibach schrieb:
Da Du beim Verkauf vermutlich einiges mehr bekommst als 89,- EUR (Preis eines neuen Speed Rahmens) lohnt neuer Rahmen wohl eher.
Das ist doch zu kurz gedacht. Ich bräuchte Rahmen (89€), Gabel (45€), Steuersatz (wo gibt's den überhaupt?) und diverse Kleinteile (Magnetverschlüsse, Sattelstützenhülse, Sattelstütze, ...). Es ist nicht nur der Rahmen, aber der ist eben das wesentliche Bauteil.

Tobi
 
EmilEmil schrieb:
Darum, es ist besser, sich die Lenker-Einheit selbst zusammen zu stellen.
Deine Bastellösung ist beeindruckend, wirklich. Aber wie nutzt du dein Faltrad? Fürs tägliche Pendeln kann ich mir das so überhaupt nicht vorstellen.

Meine Nutzung ist: um 06:33 im Bahnhof ankommen, Brötchen und Kaffee kaufen, zum Bahnsteig hetzen, um 06:39 in den Zug springen, um 06:40 abfahren, dabei das Faltrad zusammenlegen und irgendwo abstellen, in Ruhe frühstücken. Bei der Ankunft ist etwas mehr Ruhe, aber mehr als zwei Minuten mag ich dabei nicht für das Fahrrad aufwenden.

Das mag ich am Birdy sehr: Ich kriege es mit wenigen Handgriffen ruck-zuck gefaltet. Und Entfalten ist noch fixer.

Tobi
 
Die Antwort ist einfach:
Ohne Übung geht das Zusammenlegen unter 1 Minute , mit Übung unter 30 Sekunden. Das Zusammenhalten der Rahmenhälften besorgt ein korrekt dimensionierter Magnet (Haltekraft 200 [N]).
Und die Kette fliegt beim Falten oder Zusammenlegen auch nicht von den Ritzeln, da wissen aber andere Faltradler besser Bescheid.
Stress mit dem Berufsverkehr habe ich allerdings nicht mehr.

MfG EmilEmil
 
tobi. schrieb:
... Steuersatz (wo gibt's den überhaupt?)
Die originalen taugen wenig. Es gibt als Alternative welche von LitePro, siehe hier beschrieben. Gibt von LitePro (und anderen) auch ordentliche Sattelstützenhülsen und Klemmen. Alles aus Asien natürlich...
 
So, die Entscheidung wurde getroffen: Im Flur steht ein neues Birdy.

Danke für die Hilfe!

Tobi
 
@Tobi

Die richtige Entscheidung! Ich hatte ja bereits früher in diesem Thread die Meinung vertreten, dass sich der Umbau nicht lohnen kann. Nun hast Du ein "neues" Bike und erfreust dich hoffentlich ganz lange daran. So eine Neuanschaffung tut zwar am Anfang ein bisschen im Geldbeutel weh, aber du hast noch Spaß daran wenn der den Preis schon lange vergessen hast.

Bei den Seglern sagt man "Mast und Schotbruch" - keine Ahnung wie das bei den Radlern heißt - Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Freude an deinem neuen Birdy.

Richard
 
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