Frust-das Sattelproblem

Fährst du in “normalen“ Klamotten?
Bei längeren Strecken, ist eine gepolsterte Radhose angebracht.
Gibt es ja auch als Unterwäsche.
Die ersten Touren schmerzen dann trotzdem etwas, geht auch den Radsportlern so, wenn sie eine längere Pause hatten.
 
Schwieriges Thema. Habe auch schon einige Sättel durch. Auf meinem Hollandrad ist ein Lepper Primus montiert. Dies ist der einzige Sattel, den meine Frau auch als bequem und über lange Strecken fahrbar bezeichnet (hat auch so einen). Auf einem Faltrad geht sowas aber nicht.

So habe ich das Thema für mich so gelöst (keine Empfehlung!): Ich fahre mit einem einfachen Wittkopp Medicus City durch die Gegend und zwar mit dem Sparmodell von Lidl für 9,90 Euro und bin hiervon total begeistert. (Sowas darf man eigentlich heutzutage aber nicht mehr laut aussprechen. Preiswert muss Schrott bedeuten, sonst gerät das Weltgefüge ins Wanken. :mrgreen:) Habe den nur so mal mitgenommen, weil ich ein Jahr zuvor dafür etwa 28 Euro ausgegeben hatte. Zuhause habe ich mich erst einmal erschreckt und hatte das Gefühl eine Mogelpackung mit nach Hause genommen zu haben. Wollte hierzu im Forum schon einen Bericht verfassen.

Hier das Vergleichsbild der unterschiedlich dicken Polsterung der 28 Euro (auf dahon Mu montiert) und der 9,90 Euro (auf Cyco montiert) Variante:
P1320566a.jpg

Wieder Erwarten komme ich mit dem Teil aber prima zurecht und Auflösungserscheinungen (weder bei mir noch beim Sattel) sind bisher nicht zu erkennen. In der Medicus Serie gibt es auch spezielle Damensättel.

Gruß
Reimund
 
...oh ja, der liebe Hintern. Hatte mich schon mit dem schwachen Sitzfleisch abgefunden und bin dann durch Zufall auf dem passenden gelandet, der schmaler und haerter war als alles was ich bis dahin verdaechtigt hatte passend zu sein. WTB Pure V, war auf einem gekauften Rad drauf, kann ich den halben Tag drauf sitzen.
 
Ich gebe keine Sattelempfehlung. Ich könnte sagen, womit ich gut zurecht komme, aber das wird Dir wenig helfen. Wenn Du schon neun Sättel vergeblich ausprobiert hast, dann wäre es Zeit "die Profis" um Rat zu bitten. In der Regel sind das Sportmediziner.

Unter dem Stichwort - "Satteldruckmessung Fahrrad in Berlin" hab ich u.a. diesen Treffer erzielt.
http://www.comfort-line.de/de/shops/sattelkompetenz-berlin/

Das wäre einen Versuch wert. Ansonsten helfen die Sport Diagnose Zentren. Bei Euch z.B. die Bike Akademie Berlin und viele andere.(Stichwort: Bike Fitting)

Vielleicht hilft Dir dieser Artikel bei deiner Suche weiter: http://justbetterdesign.de/wp-content/uploads/2011/10/fahrradsattel-fuer-frauen-projektdokumation.pdf
 
Hallo,@Beatrice,
wünsche erstmal, frohe Feiertage gehabt zu haben.
Die Auswahl des richtigen Sattels ist eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe. Ich empfehle Dir, sytematischer als bisher vorzugehen und habe hier Link-Adressen angefügt, mit denen Du Deine Kenntnisse zur Auswahl erweitern kannst:
http://www.mountainbike-magazin.de/know-how/so-stellen-sie-ihren-mtb-sattel-perfekt-ein.689995.2.htm
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http://www.sq-lab.com/de/sqlabor/ergonomie/der-weg-zum-perfekten-fahrradsattel/abstand-der-sitzknochen-sit-fit.html
Die Breite des Sattels bemißt sich nach dem Sitzhöckerabstand, die Länge nach der Fahrposition (Sitzposition). Hier gilt der Satz: je länger die Fahrstrecke, desto länger der Sattel. Bei Mann/Frau ist häufig der Unterschied, daß der Mann ein längliches Dreieck benutzt, die Frau ein kürzeres und breiteres. Eine Vielzahl der Frauen hat einen breiteren Sitzhöckerabstand und fährt aufrechter. Das ist häufig so, aber nicht notwendigerweise zwingend. Die aufrechtere Sitzposition kann vielfach auf den flacheren Schambeinbogen der weiblichen Anatomie zurückgeführt werden, der bei Kontakt mit der Sitzfläche zu Druckschmerzen führt und daher unbewußt vermieden wird. Die aufrechte Sitzposition belastet die Bandscheiben stärker als notwendig und nimmt dem Körper die zur optimalen Leistungsentfaltung nötige Spannung. SQlab hat mit der Konstruktion des Stufensattels einen Beitrag zur Lösung dieses Problems gemacht.
Eins ist sicher: Längere Strecken auf dem Fahrradsattel muß man sich erarbeiten. Selbst wenn der Sattel von der Größe (Breite, Länge, Form) paßt, muß man seine Anatomie an den Sattel gewöhnen. Das einem nach den ersten 60 [km] der "Hintern " irgendwo weh tut, ist normal, zugleich aber ziemlich gemein, da man nicht weiß, ob es ein Gewöhnungsschmerz ist oder ein Dauerschmerz. Spätestens nach zwei Tagen muß der Gewöhnungsschmerz so weit abgeklungen sein, daß er nicht mehr als Pein sondern nur noch als ein wenig lästig empfunden wird. Der Gewöhnungsschmerz tritt nach der 4. bis 5. Tour über die längere Strecke nicht mehr auf.
Ein Sattel soll gepolstert sein. Ein Polster besteht aus elastischer Nachgiebigkeit plus Dämpfung. Die Dämpfung läßt einen Schwingungsvorgang sehr schnell abklingen. Die Elastizität sollte eine progressive Charakteristik besitzen, damit das Polster nicht durchschlägt. Schaumstoffe haben diese Eigenschaften.
Wenn dann die Satteldecke aus Leder besteht, ist auch für eine gute Feuchtigkeitsabfuhr gesorgt. Auch Kunststoffe können diese Eigenschaft haben, müssen es aber nicht. Bei Leder kann man da nichts falsch machen.
Auf drei Sonderfälle der Sattel-Konstruktion will ich noch eingehen:
1) Der Sattel bestehe nur aus Carbonschale und Sattelgestell (Wird oft aus Gewichtsgründen so gemacht und beworben :roll: ). Wenn die Form für die gedachte Anatomie paßt, kann man das machen. Allerdings erfordert ein solcher Sattel ein Polster in der Unterhose oder in der Radlerhose. Da relativiert sich der Gewichtsvorteil etwas und im Alltagsbetrieb bei normaler Kleidung geht das nur bis zum Bäcker oder die Eisdiele und zurück.
2) Der klassische Ledersattel mit der dicken Lederschale und jeder Menge "flüssiger" oder überflüssiger Sprungfederausstattung. Der sieht gemütlich aus, ist es aber erst nach einer Einfahrstrecke von ca 2000 [km]. Bis dahin sollte die dicke Sattelschale immer gut gefettet werden, damit er sich an die Anatomie des Benutzers anpaßt. Danach hat er seine eingefleischten Fans (Hört,hört !) . Mir ist ein solcher Anpassungsvorgang zu mühselig und langwierig. Und IMHO ist mir dieser Sattel zu teuer und zu schwer. Aber wer ihn mag........
3) Der Gel-Sattel. Das ist bei nicht sorgfältig ausgesuchtem Gel (Billigprodukt ?) quasi das Wasserbett auf Rädern. Von der Werkstoffseite fehlt diesem Gel häufig gute Federung als auch gute Dämpfung. Bei entsprechend gestalteter Haut passt sich ein solcher Sattel spontan der Anatomie des Benutzers an. Das ist im ersten Moment sehr angenehm. Auf längeren Strecken ist die Gefahr, daß das Gel an den belasteten Stellen weggedrückt wird sehr groß, und es kommt dort zu schmerzhaften Prellungen. Aber vtl gibt es inzwischen ein Supergel und meine Befürchtungen sind überholt. Nur im Billigsektor wird das dann nicht angeboten.
Zum Schluß noch ein Beispiel meiner Sattel-Auswahl für mein letztes Projekt (Voll gefedertes Fitnessrad ). Dieser Sattel wurde nur nach Länge/Breite und Beschreibung im Internet bestellt und paßt perfekt. Er ist zudem noch leicht und hat die ersten größeren Fahrten im 3-stelligen-km -Bereich hinter sich gebracht, ohne daß der Radler etwas zu meckern hatte.
Sattel Selle Italia Flite Classic, Gewicht: 221 g*



Viel Erfolg und guten Rutsch
MfG EmilEmil
 
Beatrice schrieb:
Danke für die Tips.

Nur ganz am Rande, nicht wirklich ein richtiger Tipp:
Vielleicht wäre ein Liegerad was für dich. Allerdings....
- ist da vieles beim Fahren ganz anders als be den Aufrechträdern.
- ist der Spaß durchweg /etwas/ teuerer als die Räder mit Sattel.
- ist die Schnittmenge von Falt- und Liegerädern sehr überschtlich, um es positiv zu formulieren.

bergauf
 
Wenn wir Strecken über 30km fahren, ziehen wir eine Radhose an.
Es gibt kurze Hosen, die kann man gut unter normaler Kleidung tragen.
Meine Frau fährt einen Gel Sattel und zieht trotzdem die Radhose an.
Und sportlich Rad fahren liegt ihr völlig fern.

Einfach probieren, es gibt die kurzen Hosen schon relativ preiswert.
 
Beatrice,

vor Jahren habe ich mir einen Brooks gekauft, alle Welt schwärmte vom Naturprodukt Leder, das nach einer 'kurzen' Einreitphase das NonPlusUltra sein sollte. Pustekuchen. Die Satteldecke war hart wie Holz, der Klang beim Draufklopfen ebenso. Die kurzen Fahrten waren kein Vergnügen. Rad an den Sohn, Rad bei ihm gestohlen, ein KM Randonneur weniger, aber der Sattel war gottseidank ebenfalls weg….

Dann lief mir ein Brooks B?? PRE-AGED über den Weg. Den Sattel montiert und ab dem ersten Kilometer überhaupt keine Probleme mit dem Hintern. Der Sattel hat zwar nicht die honiggelbe Anmutung wie der vorherige Brooks, aber mein Hintern hat keine Augen…. ;-)

Als zweite gute Lösung hilft mir auf einem anderen Rad ein Velo Plush Sattel, der eine ausgeprägte 'Blutrinne' aufweist, dazu noch unterbrochen nach unten zwecks Luftzufuhr. Dieser Sattel war eine Empfehlung meines hiesigen Radladens mit dem Hinweis, dass dieser Sattel anderen Kunden des Ladens wieder Spaß am Radeln brachte.

Hier mal ein Link mit ganz anderen Sätteln:

http://www.ismsattel.de

Ach ja: noch ein gesundes und unfallfreies 2016 @all!
 
Durchaus möglich, dass nicht (nur) der Sattel der Hauptschuldige ist. Wenn Frau aber keine Lust mehr hat - immer wieder vergeblich was Neues auszuprobieren, dann sollte man die Sache anders angehen.

An Juliane Neuss, die an dem verlinkten Artikel mit beteiligt war, kommt man beim Thema Fahrradergonomie nicht vorbei - als Faltradfahrer ohnehin nicht, auch, weil sie bei den Bromptonauten sehr aktiv ist. Die hätte ich Dir auch empfohlen, wenn Du im Umfeld von Hamburg wohnen würdest. In Berlin wird Regina Marunde als Alternative genannt. Die mit ihrer eigenen Firma oder über den Radladen Velophil erreichbar ist. Ich kenne sie nicht und auch nicht den Preis für eine Beratung. Wenn sie aber dazu führt, dass man dass, was einem Spaß macht auch unbeschwert genießen kann, dann ist es (in meinen Augen) auch mal den Preis eines Brooks wert.
Fragen kostet ja nix.
http://www.regina-marunde.de/osteopathischer-check/
 
Beatrice schrieb:
Mein Ziel ist es einen Sattel zu finden, der mit mir und nicht ohne mich ca. 60 km durchhält.
Drückt mir die Daumen und erzählt doch mal, wie ihr den Sattel für euch gefunden habt.
Wie viele Sättel ihr durch habt.
Kann nur empfehlen mal einen Sattel von ISM (http://www.ismseat.com/comfort-saddles/) auszuprobieren. Gerade wenn Mann/Frau im "Weichteilbereich des Schrittes" (Damm) empfindlich ist, eine tolle Sache mit der Mulde.
 
Hier habe ich noch einen interessanten Artikel gefunden:

http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Sitzen/

Zitat: "Die Mittelrinne ist für Frauen wenig hilfreich. Es werden zwar ein paar Weichteile geschont, aber es findet keine Entlastung statt. Im Gegenteil, die Last wird, wenn überhaupt an der Stelle noch auf eine geringere Fläche gepresst. Der Frauensattel, der eine nach hinten ansteigende Fläche, einen querliegende Entlastungsbereich auf der Sattelnase und ein entsprechendes Vorderpolster hat, damit man nicht runterrutscht ist noch nicht erfunden... "

Der hier beschriebene optimale Sattel hat doch starke Ähnlichkeit mit dem Modell aus dem Beitrag, den Udo ausgegraben hat und offensichtlich auch mit der selbstgeschnizten Variante von Beatrice.
(http://justbetterdesign.de/wp-content/uploads/2011/10/fahrradsattel-fuer-frauen-projektdokumation.pdf)

Komisch, da gibt es eine unüberschaubare Vielfalt von Sätteln für jede Lebenslage und Mondphase. So eine Variante ist aber bisher nicht darunter zu finden.
 
Ja, bei der Sattelwahl ist Frust vorprogrammiert. Ich bin Brooks-Fan (B17) und kann auch nach längerer Pause Tagestouren in Alltagsklamotten unternehmen, ohne dass mir der Allerwerteste wehtut. Dafür färbt der Sitz ab und passt eben auch nicht auf jeden Hintern. Der klassische Flite passt mir auch, aber auch da gibt es zahllose RadlerInnen, die damit nicht klarkommen. Ich halte es übrigens für eine Legende - die überall weitererzählt , aber dadurch nicht wahrer wird - dass man Brookse 1000e km "einreiten" muss. Wenn das Ding passt, dann passt es, und zwar von Anfang an.

Einen wirklichen Tipp habe ich auch nicht. Vielleicht einfach immer wieder (gebraucht) kaufen und wenn das Modell nicht taugt, mit wenig oder keinem Verlust weiterverkaufen. Mühselig, ja, aber eine bessere Idee fällt mir nicht ein.
 
dr3do schrieb:
Beatrice schrieb:
Mein Ziel ist es einen Sattel zu finden, der mit mir und nicht ohne mich ca. 60 km durchhält.
Drückt mir die Daumen und erzählt doch mal, wie ihr den Sattel für euch gefunden habt.
Wie viele Sättel ihr durch habt.
Kann nur empfehlen mal einen Sattel von ISM (http://www.ismseat.com/comfort-saddles/) auszuprobieren. Gerade wenn Mann/Frau im "Weichteilbereich des Schrittes" (Damm) empfindlich ist, eine tolle Sache mit der Mulde.
Damit habe ich keine Probleme, mit den "Weichteilen der Frau". Mir tun nur die Hinternknochen weh (weil wenig Fleisch dran ist), sonst nichts. Dazu muß der hintere Bereich softweich sein, damit das nicht passiert. Dazu nutze ich auf meinem breiten Sattel eine Gel Auflage. Kann das sein wenn man viel Muskel oder Fett am Hintern hat, man keinen weichen Sattel braucht??

Den extrem harten schmalen Sattel der Originalaustattung habe ich am ersten Tag schon entfernt. Mir ist unbegreiflich wie man darauf längere Zeit oder überhaupt sitzen kann.
 
Nun ja, jeder Mensch ist anders.
Mal ist es die Beinlänge, mal die Rumpflänge, mal das Gewebe an der Sitzfläche und die dort vorhandenen Muskeln und Nervenbahnen. Und die wenigsten Menschen haben einen absolut symetrischen Körperbau.

Manchmal sitzt man (insgesamt) auch falsch auf dem Rad (ohne dass es einem bewusst ist) und versucht diese falsche Haltung dadurch zu kompensieren, dass man sich dann ungünstig auf den Sattel setzt. Bestes Beispiel ist eine zu tief oder zu hoch eingestellte Sattelstütze. Oder ein zu schräg geneigter Sattel. Auf dem man immer nach vorne rutscht.

Es gibt so ein paar Allgemeinplätze. Je länger die Fahrt dauert, je sportlicher die Sitzhaltung und Fahrweise umso mehr tritt die Reibung an den Oberschenkeln beim Treten in den Vordergrund. Die ist umso stärker, je größer die Auflagefläche und je weicher die Polsterung ist. Unter anderem deshalb sind Sättel für lange, sportliche Touren meist schmal und relativ hart. Aus dem Grund ist glattes atmungsaktives Leder beliebter als weiches, poröses Kunststoffmaterial – auf dem man zwar nicht so leicht rutscht – dass aber mehr Reibung erzeugt.

Andere Gründe hatte Emilemil schon vorgetragen. Sportler bewegen sich auf dem Rad anders – so dass gar nicht ein Großteil ihres Körpergewichtes auf dem Sattel abgestützt werden muss. Dafür wollen sie das Rad mit den Oberschenkeln auch führen und benötigen eine längere Sattelnase.

Es gibt auch (wissenschaftlich untermauerte) Aussagen, dass es gar keine unterschiedlichen Damen und Herrensättel geben muss. Sondern, dass es vielmehr auf die Sitzknochen und ihren Abstand ankommt.
Und es gibt immer Sonderfälle – auf die alle Allgemeinplätze nicht anwendbar sind.
Ich würde als Grundlagenartikel (nicht ganz objektiv) diesen hier noch empfehlen:
http://www.sitzknochen.de/sattelkunde/blog

Ich selbst bin ein Fan vom SQ Lab 602. Fahre ihn an drei Rädern. Mit dem habe ich keine Probleme. Ich hatte (bis auf das Abfärben) aber auch keine mit meinem Brooks Champion S.

Einen SQ Lab 602 hab ich von Ingo gekauft – der kam damit überhaupt nicht klar, wie er sagte. Womit ich meine Eingangsworte bestätigt sehe, dass persönliche Erfahrungen bei dem Thema immer schwierig sind.

Der von Reimund erwähnte Wittkopp Medicus war früher mal (mit den großen Spiralfedern)auf allen Postfahrrädern montiert – von daher ist die Chance groß, dass eine Menge Menschen gut mit ihm zurechtkommen.
 
@PetraS schrieb:
"Kann das sein wenn man viel Muskel oder Fett am Hintern hat, man keinen weichen Sattel braucht?"
Nein, die Hauptlast wird bei richtigem Sattel und Sitzposition von den Sitzhöckern auf den Sattel übertragen. Wer seinen Sitzhöcker-Abstand mal mittels der in vielen Radgeschäften zu findenden Sitzkiste und Wellpappe (einseitige Deckfläche !) bestimmt hat, weiß, daß zwischen diesen Höckern und der relativ harten Unterlage (Man kann diese Bestimmung auch zu Hause mittels der Pappe auf einem harten Stuhl, Treppe u.a. durchführen), sehr wenig Volumen zu finden ist (Sonst gäbe es keinen Abdruck !). Also an Muskelfleisch nichts und Fett würde sich eh zur Seite drücken. Auch die von Lehrern häufig gebrauchte Phrase "ein Schüler (Schülerin) habe kein Sitzfleisch" gilt höchstens im übertragenen Sinne, nicht konkret.
Für längere Strecken wird immer ein härterer Sattel benötigt, an den man sich gewöhnen muß. Längere Strecken soll man nicht mit der Hauruck-Methode versuchen, sondern langsam mit Steigerung. Und auch dann, wenn durch Training anderer Sportarten genügend Kondition und Atemluft mobilisiert werden kann.
Wer bisher nur 5 bis 10 [km] Strecken gefahren ist, der versucht dann mal 25 [km], nach 10 x 25 [km] dann mal 40 [km], nach 10 x 40 [km] mal 70 [km] usw., je nach Lust und Laune. Radfahren soll Spaß machen, Freude bereiten und die Gesundheit fördern. Obwohl ich das selbst noch nie ausprobiert habe (probieren mußte !), kann ich mir einen positiven Effekt vorstellen, bei einem härteren Sattel hilfsweise zunächst mal mit gefederter (nicht geteerter :D ) Unterwäsche zu fahren und diese dann phasenweise weg zu lassen.

MfG EmilEmil
 
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