Pibach schrieb:
Es gibt viele, die offene Pedelecs wünschen, derzeit ist die "Umschaltlösung" am elegantesten, das wird sich also dahingehend entwickeln.
Nur weil Du etwas als "am elegantesten" empfindest ist das nicht automatisch das, was auch passieren wird. Vor allem nicht, wenn Du mal wieder die Gesetzeslage völlig ignorierst. Egal ob man sie mag oder nicht - sie existiert.
Pibach schrieb:
Soweit ich weiß, verkauft sich das Coboc super. Warum wohl?
Was heisst denn "verkauft sich super"? Hast Du dazu Zahlen? Zum Vergleich:
– 72.000.000: Anzahl der Fahrräder in Deutschland 2014 (Q: ZIV)
– 2.100.000: Anzahl aller E-Bikes auf deutschen Straßen Ende 2014 (Q: ZIV)
– 520.000: prognostizierte Anzahl der 2015 in Deutschland verkauften E-Bikes (Q: ZIV)
– 480.000: Anzahl der 2014 in Deutschland verkauften E-Bikes (Q: ZIV)
– 12: Anteil des E-Bikes am Markt in Deutschland 2014, in Prozent (Q: ZIV)
Quelle: http://www.pd-f.de/wp-content/uploads/kalins-pdf/singles/themenblatt-die-fahrradwelt-in-zahlen.pdf
Produziert wurden vom Coboc One übrigens laut den Presseberichten ganze 100 Stück (siehe z.B. [2]). Eine echte Marktrelevanz hat es also wohl eher nicht (im Gegensatz z.B. zum Stromer S-Pedelec).
Ansonsten ist das Coboc ein ästhetisches, sauber durchkonzeptioniertes eBike, das allein optisch schon fast ein Solitär ist unter den zahlreichen Wuchtbrummen mit dicken Akkupaketen, Tretlagermoturen und der Optik eines SUV. Es kostet mit aktuell 3.800 Euro Strassenpreis [1] (offiziell 5.000 Eur) extrem viel für ein rudimentär ausgestattetes 25-km/h-eBike, das noch nicht mal STVO-konform ist - dafür bekommt man problemlos ein reguläres S-Pedelec. Die angegeben Daten:
- 25 km/h
- 13,9 kg
- 80 km Reichweite
- 2h Ladezeit
machen es auch technisch attraktiv. Jeder Verweis auf die Umschalterei fehlt btw. auf der Homepage (http://www.coboc.biz/one-ecycle/) und auch in den aktuellen Pressemitteilungen ist davon keine Rede: http://www.eurobike-show.de/eb-de/presse/aussteller-pressefaecher-detail.php?ListeID=2236&sMode=detail
Ist doch komisch, wenn genau das das Killerfeature ist, wegen dem das Bike gekauft wird...
In einem Testbericht steht dann
Auf expliziten Kundenwunsch kann übrigens die Geschwindigkeitsbegrenzung bei 25 km/h abgeschaltet werden, die Nutzungserlaubnis auf öffentlichen Straßen ist damit jedoch hinfällig.
http://unhyped.de/im-test-coboc-ecycle-das-singlespeed-pedelec/
bzw.
Als Option gibt es einen Speed-Modus, der auf ausdrücklichen Kundenwunsch werksseitig freigeschaltet werden kann. Durch einen erneuten Druck auf den Power Knopf wird die Begrenzung von 250 Watt und die für Pedelecs vorgeschriebene Geschwindigkeitsgrenze von 25 Km/h aufgehoben. Natürlich darf das so „scharf“ geschaltete eCYCLE nicht mehr im öffentlichen Raum bewegt werden, sondern nur auf privatem Grund.
http://www.e-bike-finder.com/cms/post/coboc-ecycle-das-e-bike-fuer-puristen-im-test/
Schick ist es zweifellos, Spass macht es, das Konzept ist gelungen und die Elektrifizierung ist dezent - das dürfte dann auch deutlich die Kaufentscheidung beeinflussen, siehe diesen Film ab Minute 2:00:
https://youtu.be/pp6I6JDt3To?t=2m
Unterm Strich halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass das Coboc hauptsächlich wegen der nur auf Wunsch freigeschalteten illegalen Umschaltmöglichkeit auf höhere Unterstützungsleistung gekauft wird und schon allein aufgrund des Preises und der geringen Menge der Räder definitv für einen unzulässigen Schluss, da einen Trend hin zu "Umschaltpedelecs" draus ableiten zu wollen.
[1] http://shop.bundesrad.de/epages/63300952.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63300952/Categories/Fahrraeder/%22Coboc%20eCycles%22
[2] http://www.tagesspiegel.de/mobil/fahrrad/flotte-e-bikes-das-auge-faehrt-mit/11476922.html
Pibach schrieb:
Ist beim Auto aber technisch und rechtlich etwas anders.
Eigentlich nicht. Nur dass beim aufgebrezelten eBike zu den sonstigen Kalamitäten ggf. noch "Fahren ohne Führerschein" dazukommt, wenn der Reiter keine ausreichende Fahrerlaubnis besitzt.