Bernds - vom ersten Tag an

An der Sitzhärte ist das Rad ja nicht schuld :mrgreen:
(hatten sie den nicht als "aged" ? http://www.bike24.net/p113449.html?gpo=42247)

Du darfst nicht vergessen, dass das Bernds ja einen (leicht) gefederten Hinterbau hat. Der schwarze Gnubbel da hinten ist ein Elastomer. Das - in Verbindung mit den dicken Reifen - macht eine Menge aus.

Wirst Du ja möglicherweise für den Tacho eh gemacht haben - mein Timor hat mit 60er BA einen Reifenumfang von 1,65 Metern. Das ist gar nicht so weit vom 26 Zoller weg.

Denn mal viel Spaß beim Radeln.
 
@Motte:
Ich glaube als "aged"Modell hatten die den B17 bei Velophil gar nicht. Ich hätte ihn aber auch nicht genommen. Ich glaube mich zu erinnern, durchaus mehrmals gelesen zu haben, dass man da für fast den gleichen Preis deutlich weniger Qualität bekommt. Wie bei den halbzerrissenen Jeans! Das mit dem Einfahren habe ich ja auch schon einige Mal hinbekommen. Ist nur schon einige Jahre her und seitdem passen meine anderen Sättel halt und vielleicht sogar von Jahr zu Jahr besser.
Ja, das mit dem Reifenumfang wird sicher so sein und sich dann wirklich positiv auf das Fahrverhalten auswirken. Gemessen habe ich nicht (ich habe 55 BA - die werden dann doch nicht ganz den Effekt wie die 60er haben), auch nicht für einen Tacho. Den baue ich nicht mehr ans Fahrrad. Wenn mir bei grösseren Ausflügen nach solchen Informationen ist, nehme ich mein Navi mit (eTrex). Die Angaben darauf sind mir zuverlässig genug und der Logfile hilft mir dann auch noch, wenn ich das dokumentieren will.
 
Nun habe ich mich mutig auf eine längere Tour gemacht. So, wie ich das mit diesem Rad eigentlich auch vorhabe. Also eigentlich die Nagelprobe. Ich werde davon gesondert berichten - hier oder im Forum Reisen in Berlin und Brandenburg, wo ja sonst kaum jemand mal was postet (Na ja, halt Brandenburg und Brandenburger).
Es gab aber eine ordentlich Enttäuschung:
je länger ich fuhr und je wärmer der sehr schöne Tag wurde, je lauter und vernehmlicher begann das Rad zu knarzen und zu knacken. Jede ländliche Uraltmühle war leise dagegen. Wenn nicht die Wege so einsam und verlassen gewesen wären (halt Brandenburg) wäre es mir richtig peinlich geworden. Ein offensichtlich so neues Fahrrad mit so einer lauten, schrottigen Geräuschkulisse!
Ich habe dann herumgegoogelt - hier im Forum und in anderen Foren.
Ergebnis: jetzt knarzt nichts mehr!!!
Die Sattelstütze wurde von mir auseinandergenommen alles was irgendwie ölig oder schmierig aussah, habe ich mit Benzin gereinigt und komplett entfettet. Kontaktflächen mit Montagepaste (Dynamics von der Chaosbude Stadler zum Wucherpreos von 10,90€) bestrichen und wieder zusammengebaut. Das wirklich erstaunliche Resultat: Es blieb ruhig! Es knackt nicht mehr und knarzte nicht mehr! Ich bin zufrieden!

Hier habe ich alle Flächen, wo Metall auf Metall trifft incl. Schraube erst total entfettet und dann mit Montagepaste versehen:


Bernds_Sattelstütze_II von efbert auf Flickr

und hier:


Bernds_Sattelstütze_i von efbert auf Flickr
 
Das kenne ich nur zu gut. Und es ist ungeheuer schwer die Ursache zu finden. Hoffentlich bleibt es nun ruhig.
 
Ja, hoffentlich! Ich habe das Gefühl, dass es auch irgendwie mit der allgemeinen Temperatur zusammenhängt. Je wärmer, je mehr Knarzen. Um also über das Ergebnis meiner Bemühungen wirklich sicher zu sein, muß ich erst mal wieder einige warme Tage abwarten. Das scheint aber nun ein wenig zu dauern.
 
Hallo,

das Problem, mit der knarzenden sattelstütze kenne ich. Es scheint für die Berndsräder ein typisches Problem zu sein. Zum Glück lässt es sich sehr leicht beheben.

Meine Erfahrungen der letzten 3 Jahre lauten Hauptsache ein Schmierfilm ist anm der Stütze. Zur Zeit schmiere ich die Sattelstütze 3 bis 4 mal im Jahr mit Vaseline ein (hatte ich zufällig beim ersten Auftreten dabei).
Wenn es unterwegs auftritt kann ich die Reste schnell mit dem Finger verteilen und habe die nächsten ca. 100 km meine Ruhe.
Da ich dieses Jahr durch Hausbau und beruflich einiges ziemlich im Streß bin, habe ich die Sattelstütze in diesem Jahr noch gar nicht richtig gefettet, sondern nur das vorhandene Fett verteilt. Das geht ja auch schnell mal eben an einer roten Ampel oder so. Deshalb finde ich die Vaseline auch angenehmer als Maschinenfett.

-Das ist übrigens auch meine Ausrede warum ich fast nur passiv mitlese und mir nur selten was einfällt, was ich posten könnte. wenn auch nicht täglich, bin ich aber noch (gerne) da!-

Eule,
der vielleicht heute mal wieder dazu kommt seine Sattelstütze zu fetten, diverses andere liegt auch noch an...
 
So ist das nun:
da hat man nun fast zwei total gegensätzliche Empfehlungen - jede wird als fast 100%tige Lösung angeboten - und kann sich also aussuchen, was nun hilft.
Nun ich habe mich ja bereits an der Sattelstütze für totales Entfetten und den Einsatz von Montagepaste entschieden. Eine erste Proberunde läst mich hoffen, dass ich damit erfolgreich war. Definitiv kann ich das aber erst nach einer längeren Tour bei warmem Wetter behaupten. Sollte es dann ein Mißerfolg werden, will ich mal auf die Vaseline - Variante setzen.
 
Montagepaste ist immer dann gut, wenn man Korrosion verhindern möchte und den Reibkoeffzienten herauf setzten. Wenn also Teile geklemmt werden sollen oder die Gewinde von Schrauben geschützt werden sollen. Öl haftet nicht so gut - setzt aber im Gegensatz zu Montagepaste genau wie Fett den Reibkoeffizienten herab - vorgegebene Anzugsmomente stimmen dann nicht mehr. Wobei Fett besser haftet. Das kann so weit gehen, dass beim Versuch zu klemmen die Schraube überlastet wird.

Mit Vaseline und Montagepaste saut man sich nicht so die Klamotten ein.

Wenn Du eine Wissenschaft draus machen möchtest: http://www.rothhaas.de/upload/files/E_Coll_Schmier.pdf :mrgreen:
 
Motte schrieb:
Montagepaste ist immer dann gut, wenn man Korrosion verhindern möchte und den Reibkoeffzienten herauf setzten. Wenn also Teile geklemmt werden sollen oder die Gewinde von Schrauben geschützt werden sollen. Öl haftet nicht so gut - setzt aber im Gegensatz zu Montagepaste genau wie Fett den Reibkoeffizienten herab - vorgegebene Anzugsmomente stimmen dann nicht mehr. Wobei Fett besser haftet. Das kann so weit gehen, dass beim Versuch zu klemmen die Schraube überlastet wird.

Mit Vaseline und Montagepaste saut man sich nicht so die Klamotten ein.

Wenn Du eine Wissenschaft draus machen möchtest: http://www.rothhaas.de/upload/files/E_Coll_Schmier.pdf :mrgreen:

Sehr gut getroffen, Motte.

Vorteil von Vaseline, geht schnell, verdreckt im gefalteten Zustand nicht so
Nachteil: hält nicht so lange und setzt die Reibung herab (wiedrum ein Grund dafür, das es nicht so lange
hält).
Bei der Montagepaste ist es eher umgekehrt, in der Sache bestimmt besser aber schmiert mehr im gefalteten Zustand.
Je öfter Du faltest, speziell in Bus und Bahn, desto eher bietet m. a.sich die physisch schlechtere Lösung mit der Vaseline an. Auch die Vaseilne bietet einen Rostschutz.

Eule
 
@ Eule & Motte: Danke für Eure Beiträge! Jetzt erschließt sich mir so langsam, warum und wie die zunächst so sehr unterschiedlich lautenden Lösungen wirken.
Nun, das für mich eher zutreffende Szenario ist das mit weniger Falten und dafür aber wohl längere Strecken Fahren. Und so liege ich ja wohl mit der Variante "Montagepaste" ganz richtig.
Und zumindest hat sie sich heute auch als wirklich erfolgreich erwiesen. Bin heute mit dem frisch behandelten Rad (bzw. mit dem Rad mit der frisch behandelten Sattelstütze) zur Arbeit gefahren und kein Tönchen!!!
Ich bin begeistert!
Ein leises Knacken ist nur noch aus dem Lenkervorbau zu hören - da muss ich dann irgendwann halt auch noch ran. Und auch da gibt es so einige Möglichkeiten, da ich die Ursache gehörmässig nicht wirklich lokalisieren kann:



Aber insgesamt ist das Rad jetzt so ein flüsterleises Rad, wie ich mir das vorgestellt habe und wie ich bei den ersten Probefahrten auch den Eindruck gewonnen hatte.
 
Seit Jahren bin ich es gewohnt mit Rückspiegel zu fahren und ihn auch wirklich ständig zu nutzen. (Wohl auch Erbe einer mehrjährigen Zeit als Taxifahrer in Berlin, man muß einfach auch den Verkehr hinter sich im Blick haben.) An meinem Tourenrad sowieso, auch am Rennrad und nun auch an meinem Bernds! Ohne fühle ich mich halt nicht wohl.
Wie auch schon hierhttp://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=32&t=297&p=2889&hilit=Rückspiegel#p2889 im Forum diskutiert und beschrieben, sind Spiegel die man mit Spreizkonus im linken Lenkerende installiert und festkeilt durchaus auch mit den Ergongriffen kombinierbar. Da der leicht gebogene Moon - Lenker den Winkel nach schräg hinten bereits sehr günstig liefert bedurfte es keines Spiegels mit multiplen Einstellmöglichkeiten. Ich nutze hier den gleichen Spiegel, den ich auch am Ende meines Rennlenkers habe. Die Grösse reicht mir, auch weil er mit den wenigen Gelenken kaum vibriert. Und beim Falten stört er auch nicht, er wirkt ja eigentlich nur als kleine Lenkerverbreiterung.
Hier einige Bilder:
 
Habe neulich bei Nachbarstochter gesehen, wie sie Ihre Schultasche lässig in den Lenkerkorb ihres Fahrrades warf und damit dann - das Fahrrad schiebend - neben ihrem Freund her zu Schule lief.
Fand ich sehr lässig, um nicht zu sagen cool.
Jetzt werfe ich meine gesammelten Arbeitsunterlagen (also mein Ultrabook) in den Brooks - Faltkorb, den ich mir dann gleich für mein Bernds zugelegt habe und fahre arbeiten. (Freundin ist in meinem Alter vielleicht nicht so angesagt)
Ich kann nur sagen: cool!!
 
Noch eine Bemerkung zum Knarzen, über das ich mich ja schon weiter oben ausgelassen habe:
ich bin nun im Sommer sehr oft zur Arbeit gefahren - hin und zurück jeweils 10 Km. Morgens früh war es ein ruhiges Dahingleiten über die zum Teil total verwaisten Wege und die auch immer noch relativ leeren Kreuzberger Strassen, am Nachmittag nervte mich immer ein deutliches und lautes Knarzen und Knacken von der Sattelstange her. Es nervt!!
Und ich weiß jetzt: das Phänomen ist temperaturabhängig! Morgens war es meist noch schön kühl, nachmittags dagegen meist ziemlich warm und je wärmer, je mehr Knarzen!

Ich muss das wohl tatsächlich noch mal auseinandernehmen und unter Verwendung von Montagepaste und Drehmomentschlüssel wieder zusammenbauen.
 
efbert schrieb:
Noch eine Bemerkung zum Knarzen, über das ich mich ja schon weiter oben ausgelassen habe:
ich bin nun im Sommer sehr oft zur Arbeit gefahren - hin und zurück jeweils 10 Km. Morgens früh war es ein ruhiges Dahingleiten über die zum Teil total verwaisten Wege und die auch immer noch relativ leeren Kreuzberger Strassen, am Nachmittag nervte mich immer ein deutliches und lautes Knarzen und Knacken von der Sattelstange her. Es nervt!!
Und ich weiß jetzt: das Phänomen ist temperaturabhängig! Morgens war es meist noch schön kühl, nachmittags dagegen meist ziemlich warm und je wärmer, je mehr Knarzen!

Ich muss das wohl tatsächlich noch mal auseinandernehmen und unter Verwendung von Montagepaste und Drehmomentschlüssel wieder zusammenbauen.


Hallo efbert,

zum Thema knarzen habe ich was neues herausgefunden. Mich hatte es dieses Jahr nämlich auch genervt. die Halbwertzeit für knarzfreies Fahren hat sich verkürzt. Ich dachte zuerst Vaselinme ist keine Lösung mehr.
Dann habe ich gemerkt das Knarzen kommt (bei mir) nicht von der Sattelstange im inneren sondern von den beiden Metallteilen am Schnellverschluss der Sattelstange.
Ich habe zur Abhilfe Kettenfett zwischen die Metallrohre und Verschluss getreufelt. Seit ein paar Monaten fahre ich nun knarzfrei!
leider jetzt nicht mehr, ich brauche eine neue Schwinge. Mal sehen wie lange es dauert!

Eule
(leider mit unregelmäßigem Internetsanschluss da z. Z. Wohnungslos und im Streß)[jetzt auch noch Faltradlos! :( ]
 
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