Na, Kugellager an Falträdern, die nach 1000 [km] die Grätsche machen, sind wohl eher nicht die Ausnahme: Z.B. bei der Pedal-Lagerung. Ich habe mich schon dazu geäußert.
Generell an dem verlinkten Bericht muß ich kritisieren, daß der Verfasser wenig über die rückständige Technik der heutigen (auf dem Markt angebotenen) Falträder sagt. Das Faltrad wird noch immer als Lückenbüsser angesehen, nicht als vollwertiges Fahrrad. Dabei gibt es gerade hier im Forum einige Mitglieder, die nach dem Kauf eines Faltrades ihre anderen Fahrräder im Gebrauch so vernachlässigten, daß die anderen Räder überflüssig erschienen (waren !) und verkauft wurden.
Mein liebstes Rad ist der "Folding*Star" (406-er Felge !) mit dem ich im August 2021 eine Tages-Strecke von 200 [km] zurückgelegt habe (Seit der Reparatur im Juli 2021 des Rahmenbruchs vom September 2020 bis heute ca. 1500 [km]). Der hat dank einer Doppel-Kettenblatt-Nabenschaltung (2x9) Entfaltungen von 1.55 [m] bis 8.91 [m]. Die kleine ist für 20% Steigung (Trittfrequenz 60/Minute) und die große für Geschwindigkeiten von 55 [km/h] (Trittfrequenz 100/Minute) geeignet.
Wenn ein Faltrad (406-er Felgen wegen Mitnahme z. B. in der Bahn ohne extra Ticket !) ein Rad einer anderen Gattung ersetzen soll (muß ?), müssen wichtige Parameter des Faltrades mit denen des zu ersetzenden Rades übereinstimmen. Das gilt auch für die Sitz-Position (Niemand wird kleiner, wenn er sich auf ein Faltrad mit 406-er Felgen (statt auf ein Rad mit 622-er Felgen) setzt. Die Entfaltung muß durch Austausch der Kettenblätter (des KB's) und der Ritzel (des Ritzels) auf die Bedingungen des Falt-Radlers anpassbar sein.
Die ca. 300 [km] zwischen München und Bad Kissingen mit Zwischen-Stationen hätten gut mit einem Faltrad bewältigt werden können. Aber möglich, daß das vorgestellte Katastrophen-Faltrad (Hinweis: Es gibt von mir hier im Forum einen Beitrag "Katastrophen-Faltrad......") der 1970-er des Journalisten unterwegs schlapp gemacht hätte.
So gut erhalten, wie das war, hat das wenige KM-Strecken gesehen und hätte bei einem von den typischen Gebrechen 1): Verbindung Lenkerschaft-Gabelschaft durch Aussen-Klemmung; 2): Klemmung Sattelstütze mit Sitzrohr; 3): Bereich mittiges Falt-Gelenk/Haupt-Rahmenrohr) wahrscheinlich mit einem kapitalen Defekt aufgewartet.
Defekt 1 habe ich an meinen 540-er Faltrad erlitten und repariert (Ersatz-Konstruktion und diese danach von Anfang an am 406-er Faltrad eingeführt; diese Konstruktion hat eine 2-Punkt-Auflagerung mit unterer Schräg-Zylinder-Klemmung (innen) und einer oberen Doppelklemme (außen)).
Defekt 2 trat am 406-er Faltrad auf (Folding*Star) und wurde repariert (Sitzrohr nun ohne Schlitz und mit Doppel-Klemme ! Haltbarkeit bis jetzt ca. 5500 [km]).
Daß der Schweiß-Anschluß Hauptrohr/Faltgelenk am Folding*Star gebrochen ist (Defekt 3) lag an einer nur zu 60% verbundenen Schweißnaht (Von der hätte ich nie einen Defekt erwartet, da bei Kontrolle durch Augenschein äußerlich keine Auffälligkeiten zu erkennen waren). Bei Defekt 3 mußte "nur" eine ordentliche Schweißnaht durchgeführt werden. Die hat bis jetzt ca. 1500 [km] durchgehalten.
Defekt 2 kann unangenehm sein, richtig gefährlich sind Defekt 1 (Unlenkbarkeit !) und Defekt 3 (Rad bricht in 2 Teile !).
Obwohl es hier im Forum von mir Hinweise auf diese Defekte gibt (zum Teil schon seit Jahren !) scheint das augenscheinlich Niemand besonders zu beunruhigen. Dabei ist dieses Forum für jedermann zugänglich.
Häufig werden solche Bereiche einer Struktur, die auffällig oft zu Bruch gehen, als "Problemzonen" angesehen. Solche Zonen gibt es aber nicht. Es gibt nur Zonen, die falsch dimensioniert werden (wurden) oder Zonen, bei denen Hersteller-seitig Fehler gemacht wurden oder leicht gemacht werden können. Bei einem Einrohr-Rahmen, der aus Teilen zusammen geschweißt wird, muß bei (nach) der Herstellung sicher gestellt werden, daß Fehler erkannt und beseitigt werden, bevor für den Benutzer eine Gefahr oder Verletzung schwerster Art entsteht. Verschweißen ist gut, aber eine Kontrolle ist sicherer (für den Benutzer !), aber auch Kosten-trächtiger (für den Hersteller).
Läßt man die letzten 5 Jahrzehnte Faltrad-Entwicklung Revue passieren, stellt man fest, daß nicht Viel an Innovation statt gefunden hat. Die Situation ist vielmehr mit dem Spruch "Alter Wein in neuen Schläuchen" zu charakterisieren. Es dominiert der Billigfalter mit der Baumarkt-Qualität (Inzwischen zum Geiz-ist-geil-Preis vom Kistenschieber). Fragt man im Netz nach Falträdern mit 12-Gang-Kettenschaltung, muß man schon länger suchen. Die Frage nach einer 11-Gang Nabenschaltung führt auch nicht sofort zum Erfolg (Die schnelle Antwort ist : Tern BYB S11 20 Zoll Faltrad mit 11-Gang Shimano Ultegra Schaltung 12,7 kg für ca. 2000 € ). Der sich etwas Auskennende weiß, daß das eine Kettenschaltung ist. So wird es einfach Nichts. Zumal ja der Druck von der PedeleccoMio-Schiene (Inzwischen größter Markt-Anteil) eher eine Entwicklung mit weniger Schaltstufen bevorzugen wird. "Zu watt muß der Radler so vielle Gänge haben, wenn doch der Motor Allet wech bügelt !"
Auf Spinner, die mit fast 60 Jahren noch überall ohne Motor hoch fahren, kann man gut verzichten. Auf EmilEmil, der mit nochmal ca. 2 Jahrzehnten mehr auf dem Buckel, 20 % Steigungen befährt und kein Pedelec kaufen will, können wir auch verzichten. Der darf sich ruhig den Hals brechen (mit unseren eingebauten Schwachstellen, HaHaHa......). Keiner muß mit einem Faltrad Langstrecke oder starke Steigungen fahren. Alles, was ihm zustößt, hat er sich selber zu zuschreiben !
MfG EmilEmil