Haltbarkeit

RalfST

New member
Hallo,

meist lese ich nur mit, aber heute habe ich mal eine Frage. Es geht um die Haltbarkeit von Falträdern. Ich weiß, das wurde schon behandelt, aber mehr Erwartungen und technische Hintergründe gepostet. Ich würde gerne von Euch erfahren, wie viele km Ihr Eure Faltradmodelle so gefahren seid und ob die noch immer zu gebrauchen sind. Ich fange am. Besten einmal an:

Dahon Roo habe ich drei Jahre bis ca. 18000 km gefahren, dann ist der Rahmen an der Sattelstützenaufnahme gerissen. Ein Roo davor hatte den gleichen Defekt schon nach einem Jahr und zirka 5000 km. Ein drittes Roo nutze ich nun schon 8 Jahre und zirka 15000 km, seit vier Jahren allerdings nur noch als Winterrad. Mein Mu fahre ich seit drei Jahren zirka 13000 bis 15000 km. Das Rad ist noch in Ordnung, habe aber nach einem knappen Jahr einen neuen Rahmen bekommen, weil sich dem alten ein Quietschen in Hauptscharnier nicht abgewöhnen ließ. Dieses Rad ist jetzt mein Zweitrad, da ich mir aktuell ein Brompton HRD6 zugelegt habe. Das Mu wird also wohl nicht mehr bis an seine Grenzen gefordert.

Gruß
Ralf
 
Wenn Du hier suchst: Mein erstes Faltrad 2009 war ein Dahon Roo 3 (Modell 2007 oder 2008 reduziert) und hatte auch einen Rahmenbruch an der Sattelstützenklemmung. Fahrtstecke gesamt sicher deutlich unter 2000 km.
Aluminium ist ein empfindliches Material und hat weniger Langzeitstabilität, als Stahl.
Mal ein Beispiel vom "großen" Rad. Das dienstälteste Herrenrad bei uns ist um die 50 Jahre alt (vor fast 40 Jahren als Sperrmüllfund "gerettet"), mit Torpedo Nabe 415, noch mit Schmiernippel. Der Rahmen wirkt eher zierlich, einer mit Kettenspanner.
Neulich dann das Missgeschick: auf der Fahrt vom Bahnhof rutscht ein Pulli vom Gepäckträger ins Hinterrad, auf der Kettenseite. das Ritzel hatte sogar den Sprengring weggedrückt. Pulli natürlich Totalschaden, zum Glück kein Sturz.
Aber auch das Rad hatte es böse erwischt: Rahmen hinten voll verzogen, der Pulli hatte sich total reingewickelt.
Rad zerlegt, Pulli entsorgt und wieder zusammengebaut: Sch...: Beim Geradeausfahren musste man nun immer etwas seitlich lenken: Hinterrad und Vorderrad liefen nicht mehr in einer Linie.
Jedes Alurad wäre hier ein Totalschaden gewesen. Aber Stahl ist zäh: Nach reiflicher Überlegung mit zwei Mann, einem großen Hammer mit Gummiklotz (so wie die Steinsetzer) vorne und Holzblock unten an der richtigen Stelle wurde der Rahmen "gerichtet". Ich weiß, die Profis machen das mit einer Hydraulikpresse usw.
Aber es klappte auch so, Rad lief nach dieser Roßkur wieder prima geradeaus.
Ich habe mal nachgefragt: Gebrochener Stahlrahmen: Überall Fehlanzeige. Selbst wenn etwas massiv verbiegt, wie bei den Rädern von vor etwa 20 Jahren mit der Trommelbremse (die Sachs ATB kann brutal zupacken) vorne und den viel zu schwach ausgelegten Gabeln, kommt es eher nicht zu Brüchen. Die Gabel, die ich selbst mal gewechselt hatte, war krumm aber nicht angerissen.
Alu hat für mich nur einen einzigen Vorteil: Es rostet nicht, kann aber durch Kontaktkorrosion trotzdem übel aussehen. Ach so, beim Schrotthöker gibt es hier für Alu etwa sechsmal soviel Kohle, wie für Alteisen...
 
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