Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Schauen wir uns noch mal das Bernds an:
BERNDS_gefaltet.jpg


Man sieht hier ganz gut einige Einschränkungen und mögliches Potenzial:
Z.B. dass auf der Antriebsseite kein Unterrohr Platz hätte, aber auf der Nichtantriebsseite. Das wäre sicher viel stabiler, das Oberrohr könnte kleiner und insgesamt könnte man es leichter bauen. Beschränkt aber die Reifenbreite, das Bernds wird ja gerne mit den dicken Big Apple gefahren, 60mm breit, was ich genial finde. Ist übrigens das einzige Faltrad, dass so breite Reifen erlaubt (mal die Sonderserie von veloverk ausgenommen).

Wenn man das Vorderrad rausnähme stört das nach vorne stehende Schutzblech. Das Rotieren des Vorderrades ist also eigentlich blöd, so kommt man vom "Quickfold" nicht in einen "Kompaktfold".

Ich fände es zwar auch gut, etwas ganz ohne Schutzbleche zu entwerfen, das hat für Ultrakompakt mehr Potenzial, ist dann aber nicht wettertauglich. Müsstest Du mal entscheiden, was wichtiger ist.

Man kann es so jedenfalls nicht ordentlich auf seinen Reifen schieben, bzw. braucht extra Rollen, was ich nicht so tauglich finde für komplexe Umsteigesituationen. Das würde aber halbwegs gehen, wenn das Hinterrad etwas schräg faltet, geht natürlich nur ohne Schutzbleche. Und nur in etwa geradeaus oder nach links, da man ja nicht mehr wirklich nach rechts lenken kann, ohne dass die Räder dann kollidieren, aber immerhin.

Hinterradposition:
Für den Koffer müsste das Hinterrad etwas weiter nach vorne kommen, damit man das Vorderrad platzsparend achsversetzt drauflegen kann, über der Kurbelseite. Das ist auch der Grund, warum das Bernds so direkt leider nicht in einen Koffer passt, geht aber wohl, wenn man das Hinterrad löst und leich verschiebt. Um das passend einzudrehen müsste der Drehpunkt direkt auf das Tretlager. Oder darunter wir bei Bike Friday. Letzteres geht dann nur noch mit Schaltwerk, weil ja die Kette erstmal länger werden muss. In seiner Singlespeed Variante (siehe Bild unten) löst Bike Friday das übrigens durch Öffnen des sehr langen, horizontalen Ausfallendes. Auch ein interessante Lösung, die ich für ein Reiserad noch akzeptabel finde, im Commutingeinsatz wäre mir das aber viel zu umständlich. Ein 406er Hinterrad würde wenn gerade untergefaltet dann wohl knapp die Gabel vorne berühren, die Bike Fridays falten allerdings etwas schräg daran vorbei. Ich persönlich finde das Reinrotieren genau in die Gabel eigentlich attraktiver und ermöglicht auch einen etwas aufgeräumteren Kompaktfold, kollidiert aber mit einem ggf. vorhandenen Schutzblech.

Problemfall Schutzblech:
Das gerade Reinrotieren in die Gabel mit Schutzblechkollision sehe ich als Hauptproblem z.B. beim Airnimal Joey. Das faltet zwar sehr schön kompakt (ist hier sogar Rekord bei allen Faltern mit fixem Oberror, und das obwohl es große 24" Reifen mitbringt). Als Commuterbike ohne Schutzbleche hat es in UK aber kaum eine Chance:
airnimal%20joey%20folded.JPG

Beim Chameleon oder beim Pacific Reach SL ist das auch so gelöst, da finde ich es vertretbar, weil die ja als reines Sportgerät ausgelegt sind.

Eigentlich hätte Bike Friday bei ihren Racing Modellen (Pocket Rocket Pro) auch gerade in die Gabel einrotieren können. Denn das Rad fährt wohl kaum jemand mit Schutzblech. Aber irgendwie hat man sich da offenbar für 451er Räder entschieden. Damit das in der Höhe koffertauglich wird muss man am Hauptrahmen vorbeifalten (hier im Bild als Singlespeed Variante mit 451er Rädern):

1480953524_ca5258e24c.jpg


Geteilte Rahmenrohre?
Hier wäre nun eine Überlegung, die Rohre zu splitten, also dünne Rohre links und rechts, statt eines mittigen dickeren Rohres, und dann das Hinterrad mittig durchzurotieren. Für die laterale Steifigkeit müsste man hier allerdings kleine Querstreben reinsetzen, und zwar in der Mitte so offen, dass das Hinterrad schön weit reinrotieren kann.

So ein komplexer Rahmen ist aber vermutlich nicht wirtschaftlich herstellbar, die Moulton Rahmen z.B. sind ja auch entsprechend teuer.

Schräges Unterfalten:
Also ist "Schrägreindrehen" wohl anzuraten. Dabei wäre dann ein sehr schmales Unterrohr bei Faltern wie dem Bike Friday oder dem Birdy auf der Antriebsseite möglich, würde ich sagen, aber natürlich nur, wenn man auf Schaltwerk verzichtet, das würde ja sonst gefaltet da dran stoßen. Oder man macht die Schrägung auf die andere Seite, also Antrieb nach außen, dann ginge das, wollte Bike Friday so aber wohl nicht. Anfangs hatten die ja Dreiecksrahmen, dann ist man zu Einrohrrahmen übergegangen.

Um ein Rahmendreieck zu realisieren und ohne Spanner/Schaltwark (was ja kollidieren würde) einzurotieren, geht nur Drehpunkt auf dem Tretlager, oder die trickreiche Kettenumspannung durch einen richtig positionierten Pin nah am Kettenblatt. Das sollte man noch mal genau durchspielen, hielte ich für interessant.

In irgendeiner Richtung muss man sich hier also beschränken, von den "zu generischen" Lösungen haben wir bereits ausreichend viele und keine (bis auf das Brompton) ist in einer Konfiguration wirklich durchoptimiert.

Schieben im Quickfold:
Damit man es trotzdem rollen kann, könnte man etwas früher eine Zwischenarretierung machen, das Hinterrad dann also direkt ohne Abstand zum Vorderrad, hätte dann quasi ein superkurzes Rad zum Schieben. Dazu muss der Drehpunkt aber höher. Etwa so wie am Jango Flik:
Jango-Flik-folding-bike-large.jpg

Oder Mobicky Genius:
Mobiky_Genius_gevouwen.jpg

Beim Scootr Swift ist das sehr simpel und elegant gelöst, allerdings so nicht so perfekt schiebar, da die Räder etwas zu nah zusammenstehen und es keine "Zwischenarretierung" vorher gibt.
1448.jpg


Die Schiebbarkeit im Quickfold finde ich geniales Feature für den ÖPNV mit vielen Umsteigesituationen.
Leider sind weder das Swift noch das Jango oder das Mobicky wirklich kompakt faltbar (letztere haben auch zu kleine Räder), ok, das Swift, wenn man beide Räder rausnimmt und den Rahmen kann man auch teilen, dann passt es in einen Koffer, ist so aber zu umständlich. Wäre toll, hier einen schnellen Wechsel vom schiebbaren Quickfold zum Kompaktfold und zurück zu erreichen.

Dazu müsste der Drehpunkt oberhalb des Tretlagers liegen.
Das Rollen geht dann sogar mit Schutzblechen, wenn man die nach hinten nicht ganz so lang durchzieht, spritzt dann nach oben, erreicht den Fahrer aber nicht.

Drehpunkte am Sattelrohr kollidieren aber mit der Sattelstütze (müsste man schauen ob das ginge) müsste dann also vermutlich ca 2cm dahinter oder davor.
Eine Schwinge müsste dann etwas Krümmung haben, ähnlich dem Birdy, um dann noch das Tretlager zu umrunden.
Je höher der Drehpunkt desto weniger effektiv ist dann aber eine Abstützung oberer Streben. Bike Friday wählt ja hier die Punkte weiter auseinander.
Oder man macht ein URT, das Tretlager also mitrotierend. Hat den Vorteil, dass Nabenschaltungen gehen und die Kurbel auch etwas nach innen kommt, was noch etwas kompakter falten dürfte.

Bei allen URT-Designs hat man zwar das Problem, dass das Lager die vollen Trittkräfte abbekommt, die müssen entsprechend stark dimensioniert sein, dafür ist dann der Antriebsbereich steifer. Die Race tauglichen Falter Airnimal Chameleon oder Pacific Reach SL haben beide solch ein Design.

Teleskopsattelstütze?
Ausladende Rahmenhauptdreiecke sind zwar stabil, zerstören aber das Faltmaß. Schon die hochgezogene Nase am Birdy Rahmen mache es kaum noch kofferpackbar. Ideal kompakt ist etwa eine Ramenhöhe auf Höhe der Kurbellänge, ohne zu weit nach oben raus zu stehen. Also so etwas wie beim Brompton oder auch Bike Friday. Damit wird die Sattelstütze aber sehr lang. Das hat einmal statische Nachteile wegen der hohen Biegekräfte. Zum anderen kriegt man dann eine lange Sattelstütze kaum noch unter gefaltet. So reicht die normale Sattelstütze beim Brommi nur bis etwa 178cm Körpergröße, darüber braucht man die extra lange, wobei der Sattel dann natürlich entsprechend der Verlängerung nach oben rausssteht, oder die Teleskoplenkstütze.

Um einerseits die lange Sattelstütze abzustützen, sowie andererseits den hohen Drehpunkt für schiebbaren Quickfold zu ermöglichen, könnte man Abstützung der Hinterbaustrebe gegen die Teleskop-Sattelstange vorsehen. Mit Reinschieben der Sattelstange (unterer Teil) würde das also in den schiebbaren Qickfold gehen. Dann für den Kompaktfold die Strebe unten auslösen und unterrotieren.

Diesen Ansatz könnte man mal durchexerzieren, finde ich auch attraktiv. Sollte im kompakt Fold dann so zu liegen kommen, dass das vordere Schutzblech genau unter dem Antrieb durchgeht, was etwas besser mit kompakter Nabenschaltung ginge als mit (großem) Ritzelpaket.

Das Dahon Eezz stütz übrigens auch gegen eine Teleskop-Sattelstütze ab:
extra_eezz_02.jpg


Lenker:
Der Lenker faltet am Bernds so schon ganz ok. Allerdings bleibt kaum Platz, das Vorderrad für den Kompaktfold draufzulegen. Klar ginge auch erst das Rad, dann der Lenker drüber, das macht das Paket aber eben dicker und exponiert die Bremshebel und Züge, das will man alles nicht nach aussen haben, da es leicht hängen bleibt oder beschädigt. Hier könnte man den Lenker wenige Grad spitzer im Winkel anlegen, dann dürfte es genau passen. Die Bremsen müssen dafür entweder glatt reingedreht sein, oder zwischen den Speichen durchpassen. Damit man das Vorderrad sauber auflegen kann und trotzdem noch zusammenhängendes Paket hat, sollte die Achse dort aufsteckbar sein. Der Lenker könnte auch gesteckt sein, würde dann noch kompakter unterachsig reinpassen und würde oben am Rahmen kein rausstehende Teil haben (Lenker wird nach innen reingesteckt, d.h. es steht am Lenkkopf nichts raus).

Soweit noch meine Überlegungen, die ich wie Du siehst schon länger mit mir rumtrage.
Auch wenn Du das natürlich komplett anders entwerfen wirst, bleibt es interessant, diese Alternativen dagegen zu diskutieren. Good Luck mit Deinem Entwurf!
 
Shortie schrieb:
Soo,
...............
Seitenfalter:
...derzeit state of the art das Verge X10...

Das ist Stand der Dinge bei den Seitenfaltern, mit einem Faltmaß von 79x72x39?! Ich bin sowieso nicht sehr überzeugt von Falträdern die nur seitlich gefaltet werden, eben weil ich es noch zu sperrig und groß finde.
Material - Preisklasse:
..............................
...ein Faltrad, dass so kompakt wie das Brompton faltet und leichter und günstiger wäre (alles machbar) würde m.E. weggehen wie heiße Semmeln...
.........................
So sehe ich es auch und das Ziel ist eben nicht das Faltrad neu zu erfinden sondern technische Innovationen clever zu vereinen und das ganze gestalterisch in eine klare Form zu bringen. Aber ich möchte versuchen, dass so etwas eben auch erschwinglich ist.
Stabilität:

Stand der Dinge bei den Seitenfaltern ist EmilEmil's 20" Foldingg*Star Prototyp mit 77 cm x 66 cm x 33 cm. Das ist ein 3-Kantenmaß von 176 cm, also klar über dem Airline Legal von 157,5 cm. Wer ein kleineres Kantenmaß haben will (muß ?), kann nur zu 16" Laufrädern greifen wie zB beim Brompton . Da ist bezüglich des Faltmaßes das Optimum erreicht. In der Höhe und in der Länge kann man mit 10 cm kleineren Raddurchmessern gegenüber 20" jeweils 10 cm einsparen. Da stehen dann 67 cm x 56 cm x 33 cm zu Buche (Die 56 cm sind dabei das Schwierigste), in Summa 156 cm. Geradeso Airline Legal geschafft.
Ich halte die Mitnahme von Falträdern in anderen Verkahrsmitteln für ein lösbares Problem (gesellschaftlicher Konsens innerhalb einer mobilen Gesellschaft). Da meine ich, 20" Räder mit 80 cm x 70 cm x 40 cm Faltmaß sollte jeder Verkehrsbetrieb unentgeldlich transportieren (Zu Wasser, zu Lande, in der Luft).
Das Brompton schafft das kleine Faltmaß mit der inkaufnahme von anderen konstruktiven Nachteilen, wobei die meisten relativ leicht zu verbessern wären: ZB zeitgemäße Schaltungen, Ballonreifen-Möglichkeit , Standardnaben, Langstreckentauglichkeit > 100 km usw.
Freund @Pibach überschlägt sich ja geradezu in seinen zum Teil gegensätzlichen Forderungen und Vorschlägen. Das liegt aber daran, daß er nicht wirklich praktische Konstruktions-Erfahrungen gemacht hat (Vermutung meinerseits :?: ). Den Vorschlag, eine Nabe von 135 mm Klemmweite auf 120 mm oder kleiner bei einer Neukonstruktion zu bringen, halte ich für absurd. Das schränkt am Ende nur die Auswahl einer geeigneten Schaltung (Hinterrad) oder einer Vorderradnabe ein (Nabendynamo ?), obwohl es manchmal die Notwendigkeit dafür gibt, wenn ein vorhandener Rahmen über eine zu kleine Klemmweite verfügt und der Besitzer sich nicht traut, die für Nabe aufzubiegen.
Ein Faltrad sollte auch möglichst über eine gekapselte Kette verfügen. Damit scheiden Kettenschaltungen im Prinzip aus, obwohl sie leichter sind als Nabenschaltungen. Bei 1x10 oder 3x10 über DualDrive geht wenigstens noch eine Halbkapselung. Der Vorteil einer Kapselung liegt in der Hauptsache in der ca. 6-mal so langen Standzeit wie einer offenen Kette. Eine Schmierung einmal im Jahr ist dann ausreichend. Die Sauberkeit der Hände, kein Abfallen beim Faltvorgang oder während der Fahrt sind weitere Vorteile.
Freund @Pibachs Ansichten über Schaltungen, besser gesagt Entfaltungen sind mit Vorsicht zu betrachten, da er als bekennder Flachland-Tyroler seit etlichen Jahren Berge und Steigungen nur aus dem Fersehen oder vom Hörensagen kennt. Wem die Haveldüne oder der Prenzelberg als das Nonplusultra von Steigung vorkommt, kann über wirkliche Berge nicht mitreden. In dieser Beziehung ist er absolut Beratungs-resistent (Sein Eintreten für Eingang-Räder macht sogar vor der Rückschietbremse nicht halt).
Obwohl jedem Berliner der Ausspruch "Wenn wir in Berlin überhaupt Berge hätten, dann wären die höher als der Nanga Parbat 1" zuzutrauen ist.
MfG EmillEmil
 
Ich will noch mal was zu der einseitigen Aufhängung sagen.
Erfolgreich ist das ja bei der Cannondale Lefty.
Da hat das aber auch gleich mehrere Vorteile.
Und zwar ist die Lefty eine Doppelbrückengabel. Damit bleibt mehr Platz für die Federungstechnik in Upside Down Technik, d.h. die stehenden Rohre können die ganzen schweren Teile beinhalten, die leichteren Tauchrohre haben dann weniger bewegte Masse und duch die Doppelbrücke ist es sowieso stabiler. Beidseitige Doppelbrücke wäre aber wieder zu schwer, auch weil die für ihre Steifigkeit gewissen Duruchmesser benötigen. Daher werden 2-schenklige Gabeln im Cross Country nicht als Doppelbrücke ausgelegt, das verliert aber Steifigkeit. Man hat hier also nur die Wahl: Teufel oder Belzebub: Doppelbrücke und einseitige Gabel, oder beidseitige Gabel aber keine Doppelbrücke.
Dann kommt hinzu, dass die Lefty nadelgelagert ist. Das könnte man auch in einer beidseitigen Lösung machen, wäre aber wieder zu schwer. Bringt der beidseitigen Gabel also wieder nichts.
Last but not least sind das ja Disk-Gabeln. D.h. die linke Seite kriegt beim Bremsvorgang ohnehin die Hauptlast ab und muss durch ein etwas asymmetrisches Design verstärkt werden.
All das zusammen sorgt dafür, dass der klare Nachteil der Einseitigen Aufhängung schließlich kompensiert und sogar übertroffen wird und die Lefty zu einer der erfolgreichsten Cross Country Gabeln wurde.

In den meisten anderen Fällen sind einseitige Aufhängungen aber - bis auf das vielleicht schicke Design - ziemlich nachteilig.
 
EmilEmil schrieb:
Da ist bezüglich des Faltmaßes das Optimum erreicht.
Also kleiner als Raddurchmesser geht ja nicht, aber theoretisch könnte man den Rahmen zwischen die Räder falten und so sehr klein werden. Wäre dann aber unfahrbar instabilt entfaltet. Wo da nun was Praktikables im besten Fall liegt, weiß keiner wirklich, bis es jemand macht.
Jedenfalls dürfte 20" auch noch die 162" Linear Inches (knapp 158 cm) schaffen können ohne ein Rad rausnehmen zu müssen.

Nimmt man nur das Vorderrad raus (wie bei Bike Friday), kann man es etwas leichter und stabiler konstruieren und das Faltmaß noch etwas reduzieren. Bike Friday kriegt ja sogar seine 451mm Räder flugkoffertauglich.

Nimmt man beide Räder raus passt auch ein Dahon Seitenfalter recht gut in die 162", sogar noch etwas kleiner, nämlich 56x53x27cm (für mein Mu Sl gemessen) wären 136 cm, wäre natürlich das Koffer Innenmaß. Und natürlich ohne Schutzbleche oder Gepächträger. Da ist aber noch einiges Potenzial speziell in der Tiefe, weil das nicht besonders gut aufeinander liegt.

Und besonders gekonnt schafft wie oben beschrieben das Airnimal Chameleon die Flugkoffertauglichkeit sogar mit 24" Rädern.
 
EmilEmil schrieb:
Den Vorschlag, eine Nabe von 135 mm Klemmweite auf 120 mm oder kleiner bei einer Neukonstruktion zu bringen, halte ich für absurd. Das schränkt am Ende nur die Auswahl einer geeigneten Schaltung (Hinterrad) oder einer Vorderradnabe ein (Nabendynamo ?), obwohl es manchmal die Notwendigkeit dafür gibt, wenn ein vorhandener Rahmen über eine zu kleine Klemmweite verfügt und der Besitzer sich nicht traut, die Nabe aufzubiegen....

Das erinnert mich sehr an die Diskussionen bei Laptops.
Da baute IBM die auch immer so, dass man jederzeit überall rankam. Viele Anschlüsse. Erweiterbar. Einige haben diese Features ja auch durchaus genutzt.

Dann kam Apple und hat erkannt, dass man ohne Laufwerk, ohne rotierende Festplatte, ohne Wechselakku, ohne Kläppchen hier und Schräubchen da und ohne die vielen Löcher ein viel flacheres, leichteres, stabileres und ansprechenderes Gerät bauen kann.
 
Pibach schrieb:
Das erinnert mich sehr an die Diskussionen bei Laptops.
Da baute IBM die auch immer so, dass man jederzeit überall rankam. Viele Anschlüsse. Erweiterbar. Einige haben diese Features ja auch durchaus genutzt.

Dann kam Apple und hat erkannt, dass man ohne Laufwerk, ohne rotierende Festplatte, ohne Wechselakku, ohne Kläppchen hier und Schräubchen da und ohne die vielen Löcher ein viel flacheres, leichteres, stabileres und ansprechenderes Gerät bauen kann.
Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich. ;) Weglassen von Dingen, die nur selten gebraucht werden, kann sehr sinnvoll sein, ja. Aber eine Gangschaltung am Rad dürften sehr viele nützlich finden, da müsste man schon 2 Modelle bauen, eins Singlespeed mit 120 mm und ein Schaltungsrad mit 130 (die würden zumindes eine recht breite Auswahl an Schaltungen zulassen).

Wenn schmal falten die Priorität ist und der Preis egal, würde ich einen Längsfalter mit 120 mm Nabe hinten und Pinion bauen und dann vorn eine Einarmgabel mit 74er Nabe (wobei ich wieder nicht weiß, ob die Pinion von der Kettenlinie mit so einer schmalen Nabe funktioniert). Das ganze "filigran" aus Stahl. Wenn man dann die Räder noch geschickt versetzt, sind wahrscheinlich 250 - 270 mm Faltbreite drin und das mit einer sehr ordentlichen Schaltung. Da wäre sogar Riemenantrieb möglich. Zielpreis sicher deutlich über 3000 €. Wer baut eins?

Mac
 
vmax schrieb:
Pibach: da ist das Dahon Jifo als Handgepäck sicher int. und es kann noch weiter zerlegt werden, aber vor allen das Gewicht
von unter 9kg spricht für das Jifo, und das fast zum halben Preis eine Brompton.

Ich antworte darauf mal hier, wo es um die Konstruktionsalternativen geht:

Ja. Das Jifo (und dessen Dahonisierunf das Eezz, siehe Bild) ist wohl derzeit das kompakteste Rad, dass noch halbwegs fahrbar ist, und ein sehr mutiges und innovatives Konzept.:
8019004177_e030448a74.jpg


Ich befürchte aber das Jifo ist totzdem kein Vergleich zum Brompton.
Es schafft das Faltmaß ja wegen der schmalen Hinterachse (sind das 110mm?), des erheblich kürzeren Radstandes und die Räder sind 14".
Ein standard Seitenfalter wäre exakt genauso groß. Und sogar wohl auch etwas leichter, also mal angenommen es gäbe das Curve mit 110mm Achsbreite und singlespeed.

Was mir unklar ist, ob diese Verstrebungen einen Beitrag zur Steifigkeit bringen, oder nur zur Unterstützung des Faltvorganges dienen. Kannst Du dazu was sagen? Kommen die unter starke Spannung, wenn Du Dich draufsetzt?
Dann wäre das ja etwas in der Richtung des Slingshot-Rahmens und könnte gewisse Steifigkeit bringen. Dann könnte man drüber nachdenken, ansonsten finde ich all das zu verkomplizierend. Ich dachte erst, der Hinterbau sei - minimal - gefedert, dies würde dann aber durch diese Streben verhindert.

Bei der Jifo Dahonisierung, dem Eezz, scheinen es dann wieder 16" Reifen zu sein (oder?), das ist dann aber wohl auch wieder etwas größer gefaltet. Der Radstand scheint aber trotzdem nicht die Dahon üblichen 102cm zu erreichen, oder?

Nach meinem Geschmack sind ja 349mm Räder (Bromtpon Größe) der ideale Kompromiss für kompaktes Reisen und immer noch halbwegs "performanceorientiertes" Fahren. Nicht zuletzt weil es dafür noch den Kojak in der Faltversion gibt (für 349mm, für 305mm leider nicht, da gibt es den Marathon Racer, aber nur Drahtversion). Ansonsten kenne ich keine ordentlichen Reifen für kleiner Räder. An alles darunter müsste man Big Apple/Drahtversion verbauen, auch wegen der Abrolleigenschaften, wird dann aber wieder schwerer und auch etwas größer.

Dann kennt das Jifo kein "Quickfold", d.h. man muss immer hinten und vorne gleichzeitg wegklappen und damit dann auch den Lenker. Das ist zwar in ca 4 Sekunden machbar, aber beim Brompton oder bei den seitenfaltenden Dahon ist der Quickfold innerhalb 1 Sek erreicht. Und man kann sich aussuchen, ob man dann auch den Lenker falten möchte oder eben nicht. Das finde ich schon eine wichtige Flexibilität, insbesondere zum schnell mal wegstellen.

Das Jifo kann man dann offenbar sehr schön schieben. Aber das geht mit einem Seitenfaler alles genausogut.
Allerdigs verkürzt sich beim Jifo die Sattelstütze beim Falten, d.h. beim Schieben muss man sich bücken, Oder? Nicht so ideal.

Ich falte mein Dahon z.B. täglich durchaus 10 mal in den Quickfold und rolle damit umher oder stelle es irgendwo so ab. Besonders gut gefällt mir dabei, dass es prima schiebbar bleibt. Und dass Lenker und Sattel zueinander kommen. Ist damit sehr gut manövrierbar durch enges Gedränge. Nicht so Stick-artig wie ein Strida, aber es geht in diese Richtung. Allerdings ist dabei der ausgefaltete Lenker oft sperrig im Weg - würde den gerne etwas kürzen, aber dann kollidieren die Bremsen beim falten, s.u..

Faltet man auch den Lenker ran ist es sehr wichtig, dass der mittig zwischen die Räder kommt! Dann ist das Lenkergebomsel schön weggepackt. Bei meinem Mu ist das nicht so ideal, weil für das Unterachsfalten man den Teleskoplenker rausziehen müsste. Das ist aber eine ewige Fummelei, das wieder gerade auszurichten und richtig fest und quietschfrei zu bekommen. Mache ich daher nie. Dann kommen die Räder leider nicht so super aufeinander, fehlt ca 1cm, weil die Bremsgriffe minimal im Weg sind (sind recht lange verbaut). Und so senkrecht wie die das beim Brompton drehen mag ich die Griffe nicht fahren. Hab mir jetzt Avid SD 7 SL gekauft werd ich dranbauen und mal schauen, wie sich das damit verbessert.

Bei 16"ern geht das mittige Unterachsfalten wegen der kurzen Gabeln. Damit wäre es dann sogar erheblich schmaler als das Jifo! Von daher ist für mich also mit dem Jifo oder Eezz erstmal keine Verbesserung erkennbar und ich wundere mich, warum Dahon diese Weg einschlägt.

Schon das Presto Light (Erstauflage müsste 2004 gewesen sein) war bereits ein recht guter Falter schon vor zig Jahren, einiges leichter als das Curve bei längerem Radstand. Irgendwie doktern die da immer umher ohne wirklich etwas relevant zu verbessern.

Das Presto Light hält ja mit 6.48kg den Leichtbau Weltrekord mit großem Abstand (siehe Leichtbau Thread). Und in dieser Aufbauvariante - mit der etwas überarbeiteten Lenksäule, ich glaube es ist die vom Mu Uno - finde ich es auch optisch sehr gelungen. Das trifft weitgehend meinen Geschmack und erfüllt unteschiedlichste Anforderungen.
 

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derMac schrieb:
Aber eine Gangschaltung am Rad dürften sehr viele nützlich finden, da müsste man schon 2 Modelle bauen, eins Singlespeed mit 120 mm und ein Schaltungsrad mit 130 (die würden zumindes eine recht breite Auswahl an Schaltungen zulassen).
Also ich finde schlicht, man sollte Falträder ordentlich durchoptimieren. Nicht nur "generisch", alles upgradebar. Das ist zwar prinzipiell sehr nett, wenn man alles mal irgendwie tauschen kann, aber a) macht das real nur eine sehr kleine Minderheit und b) geht man dabei zahlreiche Kompromisse ein. Im Endeffekt hast du so nie was ordentlich zusammenpassendes, wie ja der Abriss über alle diese Falträder eindrucksvoll zeigt. Ob man mehrere Varianten anbietet sein dahingestellt, Apple fährt z.B. auch sehr gut, wenige aber durchoptimierte Produkte zu verkaufen. Ich würde auf eins setzen und das dann konsequent durchziehen. Imho hat hier klar die besten Chance ein SRAM Automatix Aufbau mit 110mm Hinterbaubreite. Leider gibt es das nur bis 15 Zähne Ritzel. Wenn man ein 13er Ritzel dafür bekäme (sollte ja möglich sein), könnte man das Kettenblatt noch mal Stück kleiner machen und Faltmaß und Bodenfreihat verbessern.

Wenn schmal falten die Priorität ist und der Preis egal, würde ich einen Längsfalter mit 120 mm Nabe hinten und Pinion bauen und dann vorn eine Einarmgabel mit 74er Nabe...
Pinion finde ich technisch reizvoll, entfäll aber sicher wegen des Preises. Auch die Kettenlinie, da hast du wohl recht, dürfte nicht zu schaffen sein. Das Gewicht ist auch ausserirdisch. Da man mit einem Faltrad solche extremen Strecken nur extrem selten fährt würde man hier immer unötig Gewicht mitschleppen. Ich darf hier nur daran erinnern, dass Patrick von Rohloff zu Singlespeed "upgegraded" hat. Der Gewinn an Leichtigkeit schlägt interessanter Weise die viele Gänge, zumindest in urbanen Einsatzbereichen wie in Berlin oder London.

Eine Automatixnabe würde ich hauptsächlich aus einem ziemlich speziellen Grund empfehlen: Und zwar weil man Freilaufritzel nur bis 15 Zähne bekommt und damit dank der 30% Hochsetzung der Nabe z.B. ein 40er Kettenblatt fahren kann und kein 55er benötigt (bei 20" Rädern wäre dies noch eine Option, bei 16" geht das gar nicht anders). Kettenblattgröße beeintächtig beim Unterfalter ja das Faltmaß. Und etwa 6m Entfaltung möchte man ja schon. Man könnte natürlich auch eine 110mm breite Kassettennabe benutzen auf die diverse Ritzelgrößen sogar runter bis 9er Ritzel passen, da kenne ich aber nur welche aus dem BMX Bereich, die sind viel wuchtiger ausgelegt und daher sehr schwer (oder sehr teuer). Oder man nimmt die Brompton Kassettennabe, die hat glaube ich 117mm Achsbreite, ist allerdings auch nicht wirklich leicht. Ich kenne jedenfalls keine leichte Singlespeed Lösung, die kleine Ritzel erlaubt und eine 110mm schmale Einbaubreite hat.

Wir hatten die Singlespeed-Diskusion aber ausführlich und sie gehört in diesen Thread.

Ansonsten braucht man keine Einseitennabe vorne. Wenn man achsversetzt faltet bringt das nichts, und auch bei achs-auf-achs Faltung (Hinterradnabe dann auch einsaeitig) würde es den Unterachsfaltvorgang für den Lenker zerstören, ausserdem vermute ich, würde es deutlich teurer und kostet erheblich Gewicht und/oder Steifigkeit.
 
Das Jiffo hat 16 Zoll Bereifung, hatte ich schon mal geschrieben..... die Serien Reifen "Primo" sind sogar besser als die Kojak.
 
vmax schrieb:
Das Jiffo hat 16 Zoll Bereifung, hatte ich schon mal geschrieben..... die Serien Reifen "Primo" sind sogar besser als die Kojak.
Ok. Sieht nicht so aus.
Dann aber 305er, oder?
Du hattest 349 geschrieben.
Und die Primo Reifen sind Faltreifem? Was wiegen die?
Radstand schon mal gemessen?

Edit:
SIZE: ISO 37-305 mm (16 x 1.35 in.) PRESSURE: 100 psi WEIGHT: 215 grams
Für die kevlar Version.
Interessant. Damit gibt es zumindest schon mal sehr interessanten Reifen auch für 305mm.
 
Pibach schrieb:
Also ich finde schlicht, man sollte Falträder ordentlich durchoptimieren. Nicht nur "generisch", alles upgradebar. Das ist zwar prinzipiell sehr nett, wenn man alles mal irgendwie tauschen kann, aber a) macht das real nur eine sehr kleine Minderheit und b) geht man dabei zahlreiche Kompromisse ein. Im Endeffekt hast du so nie was ordentlich zusammenpassendes, wie ja der Abriss über alle diese Falträder eindrucksvoll zeigt. Ob man mehrere Varianten anbietet sein dahingestellt, Apple fährt z.B. auch sehr gut, wenige aber durchoptimierte Produkte zu verkaufen. Ich würde auf eins setzen und das dann konsequent durchziehen.
Dem hatte ich nicht widersprochen. Aber selbst beim "optimalen" Faltrad wirst du 2 Modelle brauchen, eins ohne und eins mit Gangschaltung. Und eine Austauschbarkeit von Teilen die verschleißen können (und das sind am Fahrrad fast alle) ist auch sinnvoll und sollte möglichst nicht an einem Hersteller hängen. Bei einem Computer ist das etwas anders, der hat bis ans Ende seiner Lebenszeit praktisch keinen Verschleiß.

Pinion finde ich technisch reizvoll, entfäll aber sicher wegen des Preises.
Ja, unter 9,5 kg dürfte dann leider sehr schwierig werden.

Da man mit einem Faltrad solche extremen Strecken nur extrem selten fährt würde man hier immer unötig Gewicht mitschleppen. Ich darf hier nur daran erinnern, dass Patrick von Rohloff zu Singlespeed "upgegraded" hat. Der Gewinn an Leichtigkeit schlägt interessanter Weise die viele Gänge, zumindest in urbanen Einsatzbereichen wie in Berlin oder London.
Es gibt hier im Forum einige, die davon berichten längere Strecken zu fahren. Aber selbst im urbanen Bereich sind längst nicht alle Städte so flach wie Berlin und London. Ich finde wie schon mehrfach angemerkt durchaus, dass Singlespeed seine Berechtigung hat, aber es taugt auf jeden Fall für viele nicht, auch nicht im Faltradbereich.


Ansonsten braucht man keine Einseitennabe vorne. Wenn man achsversetzt faltet bringt das nichts, und auch bei achs-auf-achs Faltung (Hinterradnabe dann auch einsaeitig) würde es den Unterachsfaltvorgang für den Lenker zerstören, ausserdem vermute ich, würde es deutlich teurer und kostet erheblich Gewicht und/oder Steifigkeit.
Eine Einseitennabe vorn kann auch bei achsversetzter Faltung deutlich Platz sparen, weil die Gabel nicht mehr an die Kettenstrebe bzw. Schaltung stößt. Eine Einseitengabel dürfte relativ leicht, kostengünstig und stabil realisierbar sein, beim Hinterbau wird das schwierig und deshalb würde ich das nur vorn machen. Am Hinterbau bringt es dann auch nicht mehr viel mehr und man müsste auch wieder auf die Nichtschaltungsseite falten. Für den Lenker müsste man sich allerdings was anderes einfallen lassen, das stimmt. Aber der Rahmen könnte erstmal sehr schmal falten.

Mac
 
Pibach schrieb:
Das Presto Light hält ja mit 6.48kg den Leichtbau Weltrekord mit großem Abstand (siehe Leichtbau Thread)
Da ist doch erst neulich ein potthässliches Birdy mit 6,2kg gepostet worden. Und mit "Normalgabel" wohl noch ein paar Gramm leichter. Ob das auf dauer fahrbar ist, weiß ich nicht. Insofern ist das Presto Light schon klasse. Optisch sowieso.

EmilEmil schrieb:
Stand der Dinge bei den Seitenfaltern ist EmilEmil's 20" Foldingg*Star Prototyp mit 77 cm x 66 cm x 33 cm.
Es geht auch etwas kleiner: Speed P8 77 x 64 x 30cm
Edit: Mu Uno 78 x 66 x 26cm

Ausserdem kann man die Luft aus den Reifen lassen und die Sattelstütze herausnehmen, dann klappt das mit dem Airline Legal von 157,5 cm.
 
derMac schrieb:
Pibach schrieb:
Also ich finde schlicht, man sollte Falträder ordentlich durchoptimieren. Nicht nur "generisch", alles upgradebar. Das ist zwar prinzipiell sehr nett, wenn man alles mal irgendwie tauschen kann, aber a) macht das real nur eine sehr kleine Minderheit und b) geht man dabei zahlreiche Kompromisse ein. Im Endeffekt hast du so nie was ordentlich zusammenpassendes, ...
Dem hatte ich nicht widersprochen. Aber selbst beim "optimalen" Faltrad wirst du 2 Modelle brauchen, eins ohne und eins mit Gangschaltung. Und eine Austauschbarkeit von Teilen die verschleißen können (und das sind am Fahrrad fast alle) ist auch sinnvoll und sollte möglichst nicht an einem Hersteller hängen. Bei einem Computer ist das etwas anders, der hat bis ans Ende seiner Lebenszeit praktisch keinen Verschleiß.

Ich möchte auch nicht bevormundet werden. Weder im PC/Laptop Bereich noch beim Faltrad. Die Teile müssen für den Endverbraucher austauschbar sein. Sonst kaufe ich es nicht. Genau aus dem Grund kaufe ich kein Mac, auch wenn es bis ins kleinste optimiert und anderen Systhemen überlegen ist.
 
Harry schrieb:
Da ist doch erst neulich ein potthässliches Birdy mit 6,2kg gepostet worden. Und mit "Normalgabel" wohl noch ein paar Gramm leichter.

Oh, ja da hast du Recht, war mir entfallen. Das Birdy mogelt etwas mit der Carbonkranzkurbel, die nicht so lange halten wird, das Presto hatte dafür nur Singlespeed, das Presto ist der leichteste Dahon Rahmen (wie Helios) ich schätze ca 2,2kg aber der Birdy-Rahmen ist wohl knapp leichter als das Presto. Und wesentlich stabiler.

Im übrigen hat das Mu Uno das kleinste Faltmaß der 20"-Seitenfalter und Luft aus den Reifen rauslassen reicht nicht, man muss beide Räder rausbauen für einen Airline Legal Koffer, wie gesagt.
 
Harry schrieb:
Ich möchte auch nicht bevormundet werden. Weder im PC/Laptop Bereich noch beim Faltrad. Die Teile müssen für den Endverbraucher austauschbar sein. Sonst kaufe ich es nicht. Genau aus dem Grund kaufe ich kein Mac, auch wenn es bis ins kleinste optimiert und anderen Systhemen überlegen ist.

Ich bringe Apple und Laptops nur als Beispiel für ein Prinzip.
Und das ist hier: konzentrieren auf wenige aber durchoptimierte Produkte.
Sowie das weglassen von Featuritis, die in der Summe das Produkt zerstören.
Austauschbarer Akku oder Docking Ports kostes z.B. Desig, Volumen und Stabilität (schau dir mal die rausstehenden Akkus von IBM laptops an).
Oder Einschub-Festplatte, macht den Laptop circa 5mm dicker als SSD direkt auf dem Mainboard. Erst jetzt ziehen die anderen Hersteller nach und machen das auch so wie Apple seit mehreren Jahren.
Ähnlich war es beim Weglassen der Floppy Disk oder des DVD Laufwerkes.
Apple hat immer als erstes erkannt, wann ein Feature seinen Nutzwert überlebt hatte und es besser war, es einfach wegzulassen.
Die restriktive Upgradpolitik und Appstorepolicy ist dann das Mittel von Apple, die Gewinne abzuschöpfen.
Das finde ich als Nutzer auch nicht schön.
Benutze das alles auch nicht.
Kann das aus der Perspektive der Firma aber verstehen.
Jedenfalls sind deren Produkte sehr ausgereift.
Das Ergebnis ist eine komplette Marktdominanz.
Es gibt gar keinen Laptop der überhaupt schon ordentliches Touchpad hat.
Und wer bitte schafft gleichzeitif flach, leicht, gutes Display, gute Tastatur und robust?
Die meisten schaffen nur eine Sache.
Wobei Apple die dann sogar noch im Preis unterbietet (wohl wegen der hohen Stückzahlen).
Ok, ick kenne schon ein paar andere Laptops, die auch ganz gut sind. Aber im wesentliches ist das die Marktsituation.

Ähnlich im Kleinen ist das bei Brompton und ein wenig auch bei Bike Friday. Deren Produkte sind durchdacht und optimiert. Und man kann beim Brompton zwar keine 130mm Kassetennaben reinbauen, aber ansonsten jede Menge daran frei austauschen oder reparieren - das ist doch gar nicht eingeschränkt (hier passt die Analogie zu Apple also nicht)
Dahon verzettelt sich dagegen in zig Modellen und generischen Anbauteilen ohne erkannbare, sinnvolle Spezialisierungen.
Sowie Aktivismus in unsinnige Konzepte wie dem Curl oder jetzt dem Eezz.
Das wird doch zu nichts führen.
Ausser, dass deren Seitenfalter auch weiterhin nur halbgar sind.
Andererseits ist auch Dahon mit seinem Konzept sehr erfolreich.
IBM geht es auch nicht so schlecht ;)

Dann zu den Anmerkungen von Mac/Emil:
Das Brompton ist gerade so erfolgreich, weil es den schmalen Hinterbau hat. Man will da keine Kettenschaltung, das würde riesen Kettenblatt bedeuten, oder Capreo, was auch nicht so ideal ist. Auch eine 1,8 kg schwere Alfine ist in einem Immerdabei Rad nicht ideal. Und ein breiter Hinterbau würde bei allen wichtigen Konfigurationen entscheidende cm verschwenden. Auch ein Kettenkasten geht hier nicht. Ebenso fehlt der Platz für Breitreifen und das Paket würde z.B. auch kippeln. Ich bin ein Freund von Breitreifen. Aber wenn ich ein Immerdabeirad habe, nehme ich vielleicht lieber die Reifen mit kleinerem Packmaß und geringerem Gewicht. Und Mac, ob man dann zusätzlich noch ein ganz anderes Rad-Konzept entwickelt, z.B. einen Racer mit 27 Gängen, das steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Bromton macht es nicht. Bike Friday kommt von der anderen Ecke und versucht mit dem Tikit bei den Commutern Fuß zu fassen. Die Erfahrung zeigt aber, wie schwierig es ist, mit mehr als einem Produkt Spitzenklasse zu sein. Dann lieber ein richtig gutes Faltrad mit einer klaren Ausrichtung in der es spitze ist, und wer was anders will, kauft eben woanders. Man muss nicht alle gleichzeitg glücklich machen wollen, das war schon immer schwierig.
 
derMac schrieb:
Es gibt hier im Forum einige, die davon berichten längere Strecken zu fahren. Aber selbst im urbanen Bereich sind längst nicht alle Städte so flach wie Berlin und London. Ich finde wie schon mehrfach angemerkt durchaus, dass Singlespeed seine Berechtigung hat, aber es taugt auf jeden Fall für viele nicht, auch nicht im Faltradbereich.
Beim letzten sind wir uns völlig einig.
Hügelige Städte: Der Fixie Trend kommt aus San Francisco, scheint also auch da ganz gut zu gehen mit einem Gang.
Für Touren und Langstrecke finde ich es auch nicht ideal.
Dafür ist es leicht, robust, clean und erreicht kleinstes Packmaß.
Die Automatix wäre ein gewisser Mittelweg.
Welchen Weg man nun mit dem Design geht, muss man schauen, aber man schafft wohl nicht alles auf einmal.
Von daher grenzt man mit jedem Design bestimmte Gruppen aus - und macht dafür andere vielleicht um so glücklicher.

Eine Einseitennabe vorn kann auch bei achsversetzter Faltung deutlich Platz sparen, weil die Gabel nicht mehr an die Kettenstrebe bzw. Schaltung stößt. Eine Einseitengabel dürfte relativ leicht, kostengünstig und stabil realisierbar sein,
Also beides Einseitenaufhängung und dann Achs-auf-Achs würde immerhin die Reifen direkt aufeinander bringen. Das hätte schon coole Optik und man kann vermutlich super damit Rumrollen, siehe IF Mode 20:
pacific_if_20_IMG_2194.JPG

Vom Faltmaß ist sowas aber kontraproduktiv wie man ja gut sieht.
In welchen Fällen die Einseitenschwinge sonst noch was nützt? Vielleicht bei der Birdy Falttechnik, da kommen die Räder fast Achs-auf-Achs und blockieren sich. Hieße dann, diese Parallelogramschwinge einseitig zu bauen, also so wie beim GoBike:
GoBikecombo.jpg
.
Wenn beides Einseitenschwingen sind, könnte man die rahmenmittig deckungsgleich aufeinander brigen. Der Antrieb wäre dann zwar auf der Außenseite, das wäre aber dennoch sehr schön kompakt und ließe sich toll schieben.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das sinnvolle Seitensteifigkeit erreicht.

Ansonsten für schnelleres Ausbauen das Vorderades, das man ggf. für den Kompaktfold oft ausbaut und drauflegt. Oder wenn man den glatten Teil nach Aussen dreht, steht nicht die Achse raus.

Bei Seitenfaltung und etwas achsversetzt sehe ich dagegen keinen Nutzen, höchstens, wenn da noch ein Gepäckträger hin sollte (man kann aber auch leicht die Gepäckträgerstrebe etwas versetzen). Zu nah möchte man die Reifen nicht bringen, denn da soll noch der Lenker mittig durch zwischen den Rahmenteilen. Und an die Speichen drückt da auch nichts bei so schmalen Achsen.

Lenker mittig halte ich für ziemlich wichtig, also, Räder schließen nach außen ab und verdecken alle spitzen Teile insbesondere die leicht verbiegbaren Hebel, den oft schmierigen Antrieb und die baumelden Züge. Dadurch kann man am Lenker natürlich nicht mehr groß Rumkonfigurieren, also dicke Hupe, Seitenspiegel oder Fuchsschwanz wäre tabu ;)
 
Pibach schrieb:
Die Erfahrung zeigt aber, wie schwierig es ist, mit mehr als einem Produkt Spitzenklasse zu sein.
Soweit ich bisher verfolgen konnte, bist Du doch recht zufrieden mit Deinem Mu xl/ex. Mac mit seinem Dash auch, oder? Die meisten anderen kenne ich noch nicht so gut, aber ihr zwei wisst/wusstet vielleicht schon beim Kauf recht genau, was ihr wolltet und habt euch für Dahon enschieden, obwohl die Geometrie etc. nicht den spezifischen Rädern eurer Herkunftssportart (MTB/RR) entspricht.
Meine Wenigkeit und viele Neulinge, die zum ersten Mal ein Faltrad fahren sind wahrscheinlich sowieso in der Mehrheit zufrieden, da sie nicht erwartet hätten, das das Rad so viel kann wie andere Räder, ja sogar mehr.

Also gerade Dahon finde ich, wenn nicht Spitzenklasse, doch schon auf breiter Ebene ziemlich gelungen. Alle nörgeln über McDonals, die verkaufen aber die meisten Burger. Blöder Vergleich, Sorry.

Dahon verzettelt sich dagegen in zig Modellen und generischen Anbauteilen ohne erkannbare, sinnvolle Spezialisierungen.
Wie speziell sollen sie den werden? Die stellen Massenräder her und keine für den Leistungssport.

Sowie Aktivismus in unsinnige Konzepte wie dem Curl oder jetzt dem Eezz.
Sie falten aber doch ganz schön. Die genauen Maße kenne ich nicht, aber es geht doch in deine Wunschrichtung, Handgepäck im Flieger. Wieso unsinnig?
 
Harry schrieb:
Wie speziell sollen sie den werden? Die stellen Massenräder her und keine für den Leistungssport.
Also ein "spezielles" Bike von denen finde ich z.B. das Mu Uno.
Das gefällt mir, wobei ich die schwere Rücktrittnabe nicht mag.
Ich hätte sowas idealerweise gerne als 16" wegen des Unterachsfaltens.
Oder als 451mm bzw. 24" dann passt der Lenker vielleicht oberhalb der Achse.
Jedenfalls bitte ein fixer, steifer, mittig faltender, relativ kurzer Lenker mit ordentlich Vorwärtswinkel - das ist seit Jahren deren Haupt-Manko.
Sowie 110er Achsbreite hinten, weil ich in der Breite nichts sinnlos zu verschenken habe.
Und Singlespeed, wobei das ja bei 16" nicht so einfach geht wie oben erläutert, daher ggf. mit SRAM Automatix. Oder auch als Fixie.
Sowas bauen die aber nicht.
Gäbe natürlich noch viele andere interessante Möglichkeiten.
Stattdessen sind bei Dahon alle Räder mehr oder minder ähnlich, wie ja Mac sehr richtig moniert hat.

Mein Mu Ex passt schon ok. Wobei ich es idealerweise gerne ohne Gänge hätte und mittig faltendem Lenker und eben 110er Achsbreite. Oder auch gerne mit 5 Gängen und 120er Achsbreite. Die nach aussen faltende Lenksäule und das Zügegewirre ist jedenfalls misst so. Dann faltet z.B. der Lenker mit der VRO knapp gegen den Gabelschenkel statt sauber dran vorbei, da fehlen wenige Milimeter, hätte man leicht so machen können, passt aber nicht. Kostes ca 2cm Faltmaß in der wichtigen Breite. Und muss man immer extra appolstern beim Koffertransport, was ansonsten unnötig wäre, wenn es passte. Oder die verschleifte Zugführung an dem SRAM Red Umwerfer, da wäre ein SRAM X0 MTB short cage wesentlich besser gewesen. Passt wegen dieser blöden Zugverlegung leider nicht mehr in meine Verpackungen vom Mu Sl (hatte mir ein paar exakt passende Kartons für Flugreise zurückgestellt). Sowas finde ich einfach undurchdacht.

Zum Curl und Eezz: Ok, das Eezz ist immerhin schmal hinten! Und das Curl faltet kompakt. Aber schau dir mal den Kettenweg beim Curl an und die ganzen Details, sowas fährt sich aller Voraussicht nach nicht gut. Meinen Geschmack trifft sowas nicht. Zu viel Klimbim, zu viel Gewicht, zu wenig Steifigkeit, zu teuer, kein Vorteil zu ihren alten Rädern. Insgesamt kein Fortschritt. Seit 2006 (Radius Handlepost) hat Dahon keine relevante Innovation gebracht.
Die schichten einfach immer nur chaotisch die Palette um.
Und auch Tern konzentriert sich auf Marginalitäten.
Fuchteln an den Gelenken rum, mal mit V-Clamp dann wieder zurück und preisen alles als genial an, dabei sind die ganz simplen Brompton Scharniere wohl stabiler, leichter, robuster und auch recht flott zu bedienen, zumindest wenn man auf die rotationsfreien Clamps von Bromptification (siehe Video) upgraded.
Wobei ich nicht sage, dass Dahon/Tern Räder schlecht seien, in Preis-Leistung sind die ja auch führend, es ist aber einfach schade, wie wenig die auf Details achten und wie unausgegoren das oft ist.

Gibt noch einige andere Beispiele, etwa diese sinnlose Sattelluftpumpe oder das ideotische I-Beam.
Sind eben keine Leute da, die die Sachen selber leben, wie bei Brompton oder Bike Friday und das merkt man halt.
 
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