Rahmenbruch Dahon Speed D7

Ich hab an meinem Jetstream ein ähnliches Problem. Der Riss ist aber immer größer geworden und geht jetzt fast einmal rum, ca. 270°. Die Tage geb ich es einem Freund mit, der versucht es schweißen zu lassen.
 
Das ist eine Fehlkonstruktion. Der Klemmschlitz ist zu lang, bzw. das Schwingenlager hätte oben nicht verschweißt werden dürfen. Im Bereich der Entlastungsbohrung ist zuwenig Material um die durch Schweißen eingebrachte Wärme gleichmäßig abzuführen. Wenn du den Riss schweißen lässt hält es vielleicht wieder ein paar hundert km. Vertrauen hätte ich aber nicht in dieses Rad. Schließlich ziehen sich die Konstruktionsfehler wie ein roter Faden durch die gesamte Modellpalette, auch an sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Lenkstützen.
 
Die Stelle ist nicht so tragisch, was die Sicherheit angeht. Ich bin ja mit dem angerissenen Sattelrohr auch so weiter gefahren, indem ich den unteren Teil der Sattelstütze mit Alufolie umwickelt und umklebt habe. Dadurch gab es weiter unten im Sattelrohr kein gewackel und oben einfach festgeklemmt. Ob man das schweißen kann, kann ich nicht beurteilen.

Das Rad habe ich gebraucht gekauft und der Vorbesitzer war ziemlich groß. Die Jetstream Sattelstütze ist auch kürzer als normale Dahon Sattelstützen. Das Rad baut dafür höher, wegen der Federung, aber wenn man die Sattelstütze bis zum Anschlag rauszieht, passier so etwas.

Der restliche Rahmen ist eigentlich sehr gut und das Modell ist von 2007, also hat es weitaus mehr als ein paar hundert km hinter sich. Weitere Konstruktionsfehler, die sich wie ein roter Faden durch die Modellpalette ziehen, wie du schreibst, kann ich nicht entdecken. Die Lenkstütze hatte mal eine Rückrufaktion, ja. Ich habe zwei davon und finde sie sehr stabil. Mann muss schon ziemlich wild daran rumreißen denke ich. Im Normalfall geht so eine Lenksäule aber eigentlich nicht kaputt. Bin bei diesem Thema mittlerweile sehr entspannt.

Ich finde den alten Jetstream Rahmen extrem hübsch. Deshalb will ich das Rad auf jeden Fall weiterfahren und es auch an der Bruchstelle ordentlich belasten können.
 
also da gibt es einen ganzen Haufen Schweisnähte im Bereich Sitzrohrknoten. wenn ich mir den damit verbundenen Steifigkeitssprung im Sitzrohr vergegenwärtige und dann sehe, daß genau hier die Entlastungsbohrung gesetzt wurde muss ich auf Konstrukteursseite ziemliche Unbedarftheit vermuten. Auch wenn im Gegensatz zum Speed-Rahmen der Klemmschlitz in der Druckzone sitzt, muss der Rahmen hier früher oder später brechen. Daran kann ich einfach nichts schön finden, aber gut jeder sieht halt was anderes.
 
Mein Rahmen ist wieder da. Die Schweißnaht ist derzeit nicht weiter behandelt. Es wurde eine Nut gefräst und dann geschweißt. Kann nicht beurteilen, ob es gut gemacht ist. Jedenfalls ist es an der Naht etwas enger geworden und oben, wo die Sattelklemme greift etwas weiter. Die Sattelstütze sitzt bereits ohne zu klemmen sehr fest. Ich überlege, ob die Sattelklemme nicht zu viel Spannung aufbringt?
Die erste Fahrt war sehr überzeugend. Habe es für meine Verhältnisse ziemlich hart belastet und es wirkt soweit stabil. Werde auf jeden Fall weiter berichten.



 
Abgesehen von generellen Vorbehalten gegen die Schweißung an der Stelle (es bleibt Dir aber gar nichts weiter übrig), fehlt am Auslauf des Schlitzes an der Schweißnaht die Spannungs-Entlastungs-Bohrung. So im Jetzt-Zustand geht ein neuer Riß mit Sicherheit von dieser Stelle aus.
Da würde ich auf jeden Fall eine Bohrung setzen, evtl auch Feilen. Radius der Bohrung etwa Breite des Schlitzes oder etwas mehr.
Die Stelle bleibt aber auch mit "Bohrung" nach wie vor Dauerbruch-gefährdet. Der in der Schweißnaht endende Schlitz ist konstruktiv ein faux-pas-de-deux.
Du solltest die Sattelstützen-Hülse auch mit mit dem Schlitz um 180 ° verdreht zum Schlitz des Sitzrohrs anordnen, um den Kraftfluß der dort entstehenden Druckspannungen besser auf das Sitzrohr zu verteilen. Sattelstüze und Hülse sollten leicht über die Unterkante des Hauptrohres hinabragen.
Zum Schluß: Die Schweißung hat am Sitzrohr eine Wärmebehandlung durchgeführt und damit an dieser Stelle die Aushärtung des Materials beseitigt. Der Rahmen des Jetstream besteht aus Al 7005, der normalerweise auch Kaltausgehärtet werden kann oder wird. Da würde ich eine Zeitlang (ca 90 Tage ) warten, bevor ich ihn wieder belaste.
Genaueres über Alu-Schweißen, Warmauslagern und Kaltauslagern unter:
http://www.downhillschrott.com/dhs/wissen/aluwig_d.html
MfG EmilEmil
 
Ich will dir echt nicht deinen Rahmen schlecht machen, aber in Bild 3 und 4 sieht man rechts in der Entlastungsbohrung eine Kerbe im Übergang zur neuen Schweißnaht. Genau da wird der Rahmen das nächste Mal brechen. Ich würde mir diese Stelle ab und zu mal anschauen und fahren so lange es geht. Viel passieren kann ja nicht.
 
Die hab ich natürlich bemerkt und mich geärgert, das hätte man eigentlich besser machen können, denke ich. Aber ich kenne mich zu wenig aus, um über eine solche Arbeit mitreden zu können.
kerbe4vljqt0om8.jpg


Keine Ahnung, wie viel so eine Naht aushält. Der Bruch liegt mit Sicherheit zum Großteil an der Rahhmenkonstruktion, aber der Vorbesitzer war wirklich groß und hat die Sattelstütze meiner Überzeugung nach zu weit rausgezogen. Ist auch an der Sattelstütze zu erkennen. Ich bin etwas leichter, kleiner und fahre bedachter. Denke daher, dass der Bruch bei mir nicht aufgetreten wäre. Daher würde ich dieses Modell wieder kaufen. Es gefällt mir (optisch) viel besser als das neue.

Gestern Nacht habe ich es wissen wollen und richtig belastet. Bin durch den Wald gefahren und mich etwas verirrt. Hatte mir zum Glück von einem Freund eine starke Lampe ausgeliehen, der Trip hatte aber was von Blair Witch Project.

Es hat soweit einen guten Eindruck gemacht. Das es wieder brechen kann/wird ist mir aber bewusst und ich lege Wert auf Meinungen, daher poste ich. Bin also keineswegs beleidigt, wenn du das Rad "schlecht redest".
 
EmilEmil schrieb:
Da würde ich eine Zeitlang (ca 90 Tage ) warten, bevor ich ihn wieder belaste.
Ich bezweifle, dass ich es schaffen werde, es mir drei Monate lang nur anzuschauen. Werde aber versuchen es in größeren zeitlichen Abständen zu fahren. Habe ja noch zwei weitere Falter. Die reizen mich derzeit aber nicht so sehr wie das Jetstream. Gerade die Hinterbaufederung macht im leichten Gelände sehr viel Spaß. Die Gabel ist im Vergleich dazu eher bescheiden.
 
Ja, @Harry, ich hab erst im Detailbild gesehen, was da im Aúslauf des Schlitzes passiert ist. Dank an @Katapult, daß er bei den früheren Bildern diese "Spitzkerbe" erkannt hat. Dein Schweißer hätte den Riß auf jeden Fall zuschweißen müssen. Da sollte dieser Schweißer nachbessern.
Die Kontour der Entlastungsbohrung würde ich danach sorgfältig verrunden und glätten.
Auch wenn das nochmal Zeit und Aufwand kostet. Mir wäre der Rahmen wert, alles zu tun, um diese Schwachstelle vielleicht nicht vollständig zu beseitigen, aber dennoch nichts unversucht zu lassen, um diesen Rahmen für die nächsten Jahre nutzen zu können.
Selbst, wenn die Nutzungsdauer nur drei Jahre wäre, ist das zB gegenüber der Aushärtezeit (drei Monate) ein Faktor von 12.

MfG EmilEmil
 
letzte Woche stand ein Dahon Speed in der S-Bahn. Ausgehend von der Entlastungsbohrung war ein haarfeiner Riss zu erkennen (Rostrot).
Auch hier bestätigte sich das die Entlastungsbohrung in der Zugzone und zu dicht an der Schweisnaht Oberrohr angebracht ist.
Unverständlich das Dahon es nicht schafft diesen längst bekannten Konstruktionsfehler zu beheben. Schade um diesen eigentlich attraktiven Stahlrahmen ohne Hydroform-Schnickschnack.
 
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