Wer kann dieses Faltrad identifizieren?

Josef22

New member
Hallo,
ich hab ein altes Faltrad, wahrscheinlich italienischer Ursprung, bei dem mir der Rahmen unten leider gebrochen ist. Würde den Rahmen gern schweißen lassen oder mir einen gleichen Rahmen besorgen. Kann mir jemand sagen, welche Marke dieses Rad ist?
Durch das mehrfache Lackieren ist keine Markenname zu erkennen. danke, lg josef
 
Also wenn ich mir den Zustand und die Beschreibung so ansehe, stellt sich mir die Frage, warum man so ein Häufchen Elend erhalten will!?

Ein gut erhaltenes altes Rad aus Lust an der Freude halbwegs originalgetreu wieder herrichten, mag ich akzeptieren, aber hier sehe ich nur noch den Altmetall-Verwerter...
 
@Josef22: Das war gar nicht böse gemeint!

Vielleicht verrätst Du uns, warum Du so an diesem Rad hängst?

Edit: So, ich habe den Faden wie vorgeschlagen mal nach "Allgemeines" verschoben - hoffe das hilft!
 
Rone schrieb:
Also wenn ich mir den Zustand und die Beschreibung so ansehe, stellt sich mir die Frage, warum man so ein Häufchen Elend erhalten will!?

Ein gut erhaltenes altes Rad aus Lust an der Freude halbwegs originalgetreu wieder herrichten, mag ich akzeptieren, aber hier sehe ich nur noch den Altmetall-Verwerter...
@Rone. Irgendwie hast Du da recht.
Denn wenn ich mir das so anschaue, könnte man eigentlich nur den Rahmen nehmen und neu herrichten.
Auch wenn die anderen Teile noch brauchbar sein sollten.
Leider ist der Rahmen irgendwo in der Nähe der größten Biegebelastung gebrochen. Das Bild ist wenig Aussage-kräftig. Wenn zB das Tretlager liederlich mit dem Rahmen verbunden ist, könnte noch die "Draisinen-Bildung" eintreten (Tretlager fällt nach unten auf die Straße !), so daß man selbst bei gutem Willen des Eigentümers nicht unbedingt zur Restauration raten kann. Auf der anderen Seite gibt es nur wenige 24 " Falter auf dem Markt, die Schwanenhals-Verschnitt-Typen von Dahon kann man kaum ernst nehmen.
Am Ende muß Josef selbst wissen, was er tut. Falls er Ratschläge braucht, kann er mich ohne weiteres ansprechen.
MfG EmilEmil
 
danke sehr für eure einschätzungen!
nun ja, ihr wisst am besten, wie schnell man eine gewisse emotionale bindung zu einem rad eingeht. dieses faltrad hab ich damals in italien gekauft und da hängt dann schon ein wenig herzblut dran.

hab den rahmen bereits bei einem mechaniker schweißen lassen. 30 euro, und das rad war wieder fit. natürlich werd ich den rahmen jetzt mal mit vorsicht genießen, aber im unterschied zum triathlon-carbon-bike fahr ich mit diesem faltrad ja eher im gemütlichen stil auf den straßen wiens.

danke sehr und lg
Josef
 
Hallo Josef,
schön daß es wieder fährt. Mach bei Gelegenheit ein paar Fotos, auf denen mehr zu sehen ist. Mich interessiert besonders
1) die Lenker-Klemmung (hier vermute ich die Außenklemmung im geschltzten Gabelschaft )
2) das Faltgelenk (hier wurden häufig die Falgelenk-Hülsen nach Art einer Stallangel nur gewickelt)
3) Tretlagerbereich/Hauptrohranschluß (da wird es irgendwo gebrochen gewesen sein)

Viel Spaß und gutes Radl-Wetter,
MfG EmilEmil
 
Liebe alle,

danke sehr für eure Kommentare und Hilfestellungen! Habe den Rahmen nun bei einem Automechaniker um die Ecke schweißen lassen. Das Rad hatte wie erwartet einen Stahlrahmen, die Bruchstelle genau oberhalb des Kugellagers war ziemlich verrostet. Hab das Rad zerlegt, schweißen lassen, und wieder zusammengebaut. Wenn man die eigene Zeit mal nicht als Arbeitszeit rechnet ;-) dann war der Kostenpunkt 30 Euro. Das Rad läuft wieder, allerdings bin ich noch sehr vorsichtig, denn wie gut das jetzt wirklich hält, werden erst die kommenden wochen zeigen ;-)

hab noch mal ein paar fotos dazugehängt.
lg aus Wien
Josef
 
Ich sage mal Hals- und Beinbruch ;-)

Mir ist als Kind mal der Gabelschaft in der Mitte gebrochen. Das wurde dann auch erstmal geschweißt, hat aber nicht allzu lange gehalten leider :)
 
danke ;-)
mein Triathlonrad würd ich nie schweißen - Lebensgefahr!
aber beim Faltrad, mit dem man bei moderaten Geschwindigkeiten durch die Stadt fährt, wage ich einen Versuch ;-)

lgj
 
Hallo Josef22,
erstmal danke für die Bilder. Und dann gleich zur Sache oder wie die Ärzte sagen "In Medicus Res".
Rone hat natürlich mit seiner Skepsis absolut recht. Ich will das etwas deutlich machen : Es hat eine Konstruktion versagt, die nicht Fach-gerecht durchgeführt wurde. Im "Katastrophen-Faltrad der 1970-er Jahre" habe ich bereits auf diese Schwachstelle ( auf andere auch : ZB Außenklemmung des Vorbau-Schaftes im geschlitzten Gabelschaftrohr) hingewiesen.
Hier hat man das gebogene U-Rohr an der Stelle der höchsten Biege-Beanspruchung fast bis zur Hälfte ausgeklinkt und dann das Tretlager in die Ausklinkung reingesenkt und verschweißt. Das Tretlagergehäuse bildet einen Kreisringträger, der auf der Seite der Zugspannungen des U-Rohres (Unterseite) diese um das Tretlager umlenken muß. Die sich ergebende Spannungskonzentration vorn führt zu einem Dauerbruch an dieser exponierten Stelle (es könnte aber auch hinten passieren ), da zusätzlich noch eine Materialschwächung (Wärmebehandlung durch das Schweißen) sowie eine Kerbwirkung durch den Schweiß-Einbrand stattfindet. Grundsätzlich ist Schweißen eine etablierte und sichere Fügetechnik ( wie zB, Löten oder Kleben). Sie verlangt aber eine Schweiß-gerechte Ausführung der Konstruktion. Dem wird häufig durch eine Vergrößerung der Wanddicke Rechnung getragen. ZB Endverstärkte Rahmenrohre, die dann im mittleren Teil bei konstanter Wanddicke nicht ausdimensioniert sind. Dem Leichtbau wird bei den Rohren durch eine Konifizierung Rechnung getragen.
Bei Deinem Rahmen hat man offenbar in die "falsche Richtung "gezielt. Die Festigkeits-Minderung und die Kerbwirkung haben bei Deinem U-Rohr zu einem Dauerbruch geführt. Diese Schwachstelle ist jetzt repariert, aber durch die Schweißnaht auch auf der Oberseite des U-Rohres zusätzlich gewächt. Eine günstige Prognose bezüglich der Dauerfestigkeit der geschweißten Stelle läßt sich nicht stellen.
Ohne daß an der Stelle zusätzliche Maßnahmen getroffen werden (Verstärkungen wie Konsolbleche, Versteifungskragen,Zwickelblech) kann man auf den nächsten Zusammenbruch warten. Bevor Du also lackierst überlege, wie oft und wie lange Du das Rad benutzen möchtest oder ob Du es nur noch in die Vitrine stellst.

MfG EmilEmil
 
Rone schrieb:
Ich sage mal Hals- und Beinbruch ;-)

Mir ist als Kind mal der Gabelschaft in der Mitte gebrochen. Das wurde dann auch erstmal geschweißt, hat aber nicht allzu lange gehalten leider :)

Ich kenne drei Orte, an denen ein Gabelschaft Vorzugs-weise bricht :
1) An der Verbindung zur Gabelkrone, weil dort die Biegemomente aus den "Radlasten" am größten sind.
2) Am Auslauf des Gewindes für eine klassische verschraubte Lager-Befestigung, wenn das Gewinde zu weit in die Mitte herunterreicht, wegen der Kerbwirkung im Gewindeauslauf und den dort noch wirkenden Biegemomenten (die Biegemomente haben ihr Maximum am unteren Lenkkopflager (s.o.) und laufen linear auf Null am oberen Lager). Eine Vorbauschaft-Befestigung mit diesem üblen Konus (von den Raddödeln "Rundkonus" :?: genannt), könnte hier auch eine negative Rolle spielen.
3) Am oberen Lenkkopflager, wenn für die Fixierung eines Nasenrings (Ringscheibe mit Nase) ein Fenster oder Schlitz in den Gabelschaft gefräst wurde. Der Schlitz findet sich meist bei den alten Klapprädern der 1970-er Jahre. Zusammen mit einer Außenschelle dient er der Fixierung des Vorbauschafts. Der Vorbauschaft leitet dort Biegemomente in alle Himmelsrichtungen ein ! Eine bessere Sollbruchstelle kann man eigentlich nicht konstruieren ! Irgendwann gibts es dann einen Dauerbruch, der vom Grund des Gabelschafts-Gewinde ausgeht.

Es gibt auch beim Leichtbau Teile, die müssen einfach SAFE LIFE konstruiert sein. Lenker und Gabel gehören mit Sicherheit dazu.
@Rone, wo genau ist bei Deinem Fall der Bruch passiert ?
MfG EmilEmil
 
@EmilEmil: Genau in der Mitte zwischen dem oberen und unteren Lager ist der Schaft gebrochen! Da war eine Bohrung im Gabelschaft. Die Klemmung war klassisch mit Keil. Weiterhin zu bedenken: Ich war Kind; so Ende der Grundschulzeit ist das passiert...

Weiterer Hinweis: War ein BMX-Rad aus zweiter Hand.
 
Ja Danke,
könnte der Fall 2 gewesen sein. Ohne eine Analyse, warum etwas gebrochen ist, artet eine einfache Reparatur zum Glücksspiel aus.
MfG EmilEmil
 
Hallo!
Die Schweißnaht wird halten aber das Material davor oder dahinter wird nachgeben, ich würde an solchen stellen immer versuchen ein zusätzliches Verstärkungsblech mit einzubinden einfach um eine Materialermüdung vorzubeugen. Sieht zwar nicht immer so schön aus aber es ist sicherer. :D
M.f.g.
Leszek
 
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