Dahon Dash

Hab mal die Bilder übereinander gelegt. Tretlager übereinander.
Das Dash hat eine flachere Sattelstütze, damit ist der Sattel weiter hinten, bei hohem Auszug. Hinzu kommt etwas durch den Vorbau.

Der Unterschied im Sattelrohrwinkel entsteht, weil die Modelle mit langer Sattelstütze das Rahmenrohr nach unten offen haben müssen, das führt daher hinter das Tretlager statt es genau zu treffen.

Dahon hält sich ansonsten anscheinend recht genau an die "Biologic 2" Geometrievorgaben und baut alle Räder mit identischer Geometrie. Egal ob Urban oder Road. Was schon immer irgendwie irrwitzig war.

Bildquellen:
http://revolutioncycles.com/images/library/Zoom/dah_mu_p8_unfoldside_hir_10_z.jpg
http://www.baikbike.com/images/Lerun/Dahon2011/enlarge/NBA08300L11-Dash-P18-unfold-hi.jpg
 

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Also ich sehe bei deinem Vergleich einen spürbar längeren Hinterbau beim Dash. Außerdem ist das Dash-Foto ziemlich sicher vom kleinen Rahmen. Wobei mir schon aufgefallen ist, dass es kaum (oder gar keine) offiziellen Bilder vom großen Rahmen gibt.

Größe L:
file.php


Mac
 
Hier noch mal Überlagerung mit Deinem Dash.

Hinterbau scheint länger bzw Vorderbau kürzer und Sattelrohrwinkel ist flacher. Wobei man den Sattel ja eh auf "Knielot" einstellt.
Lenkwinkel und Radstand scheint nahezu identisch zu sein.
Oder hast Du Dich vermessen mit den 103cm?
 

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Pibach schrieb:
Oder hast Du Dich vermessen mit den 103cm?
Kann sein. Oder dein Vergleichsrad hat keinen Radstand von 102 cm. Oder deine Skalierung ist nicht ganz perfekt. Oder alles gleichzeitig - da kommen dann im ungünstigsten Fall schon ein paar cm zusammen.

Mac
 
derMac schrieb:
Vll. haben sie einfach nicht die gleiche Geometrie. Außerdem macht der Vorbau einiges aus, kA wie lang der effektiv bei den anderen Dahons ist.
Ich hatte bisher angenommen, das die Vorbiegung der faltbaren Lenkstange den Vorbau ersetzt. Das müsste ja so sein, wenn man davon ausgeht, dass "Dahon alle Räder mit identischer Geometrie baut" und man auf allen Rädern die gleiche Postion finden kann. Ist aber praktisch nicht so, wie man sieht. Das Dash in Größe L gestattet auch in Originalkonfiguration eine wesentlich andere Sitzposition.
Und das Dahon MTX in 26 Zoll unterscheidet sich massiv von den kleinen 20-Zöllern Speed und My. Da ist der Abstand Lenkerklemmung-Sattelklemmung bei recht weit rausgezoger Sattelstütze (1 m Pedal-Sattelooberkante) mit ca. 2- 2,5 cm Kröpfung schon mit dem originalen Vorbau 75 cm. Auch der Radstand ist 7 cm länger.

Diese ca. 73 cm Abstand (mit recht geringen Abweichungen) zwischen Sattelklemmung und Lenker haben übrigens alle meine Räder (bei denen mit Rennlenker ist das aber nicht bis zur Lenkerklemmung sondern bis ca. Mitte Bremsgriff, da man da ja weiter vorn greift. Das ist einfach meine Größe. Diese Räder haben aber natürlich je nach Radtyp deutlich unterschiedliche Radstände.
Ja klar, so habe ich das auch verstanden. Meine Räder, die mir in der Größe passen, haben da auch ca. 75 cm, unabhängig vom Radstand (letzterer hat mich bisher kaum interessiert, wenn die übrigen Maße passten). Ausschlaggebend ist letztlich der Abstand Lenkergriffe-Sattel, die Höhe des Sattels und des Lenkers sowie das Knielot.

Spitz
 
Spitz schrieb:
derMac schrieb:
Ich hatte bisher angenommen, das die Vorbiegung der faltbaren Lenkstange den Vorbau ersetzt. Das müsste ja so sein, wenn man davon ausgeht, dass "Dahon alle Räder mit identischer Geometrie baut" und man auf allen Rädern die gleiche Postion finden kann. Ist aber praktisch nicht so, wie man sieht.
Die "Lenkstange" ist der Vorbau. Wie bei anderen Ahead-Vorbauten auch, ist sie in verschiedenen Längen und auch verstellbar erhältlich, nur die Auswahl ist halt stark eingeschränkt. Dass dieses "one size fits all" nicht funktionieren kann (jedenfalls nicht solange nicht verschiedene Vorbauwinkel standardmäßig zu Auswahl stehen) sieht man schon daran, das "normale" Fahrräder für verschiedene Körpergrößen nicht nur verschiedene Rahmengrößen haben sondern im allgemeinen auch verschieden lange Vorbauten. Erst so verstellbare Vorbauten wie der Andros-Stem machen dieses Eingrößensystem halbwegs erträglich. Allerdings wohl doch spürbar zu Ungunsten der Steifigkeit.

Mac
 
Spitz schrieb:
Das müsste ja so sein, wenn man davon ausgeht, dass "Dahon alle Räder mit identischer Geometrie baut" und man auf allen Rädern die gleiche Postion finden kann.
Die Idee besteht darin, die Geo immer identisch zu machen, also Eine Rahmengröße für alle, die Sitzposition aber anpassbar an unterschiedlich große Menschen. Ob das gut oder schlecht ist - es ist halt der Dahon Ansatz.

Es gibt da 2 unterschiedliche Lenksäulenwinkel (Sport und Comfort und wohl noch Zwischenstufen, etwas unübersichtlich) sowie unterschiedliche Vorbauten (Vro, Andros, TT Lenker) durch die Du anpassen kannst und zwischen enger bis weiter Reichweit wählen kannst. Allerdings kann man nicht frei konfigurieren beim Kauf, sondern nur bestimmte Vorkonfigurationen. Oder später umkonfigurieren. Mein Mu Ex hat ja z.B. 6,5cm mehr Reichweite als das Mu mit Teleskoplenker (mehr Vorwärtswinkel plus VRO stem).

Auf den ersten Blick klingt das alles nach blöder Idee. Hat aber wohl kostentechnische Vorteile.
Jedenfalls ist es erstaunlich, welche Bandbreite ein und der selbe Rahmen abdeckt. 175-190cm würde ich da als sehr gut passend einstufen. Bis 195cm passen die Rahmen auch noch gut, wenn man etwas umbaut, ist halt ein Kompromiss hinsichtlich kompakten Faltmaßes. Bei unter 175cm würde ich eher eins der kürzeren Modelle anraten.

Die ganzen klassischen Empfehlungen für Fahrradgeometrie und Körpergrößen finde ich auch sehr subjektiv und bei Falträdern nicht unbedingt anwendbar. Klar merkt man da gewisse Unterschiede. Aber Imho ist die Wendigkeit mit dem kurzen Radstand auch vorteilhaft. Ich bin früher MTB und auch Rennrad gefahren mit extrem weitem Sattel-Lenker Abstand. Hab mich inzwischen aber an die wendigere und kompakte Geo meiner Falter gewöhnt und bevorzuge die sogar inzwischen. Bin ja ansonsten auch ein FSIR Spin gefahren, das hat einen Radstand von 82cm (!) und ist durchaus sehr spaßig fahrbar, siehe Bericht hier.
 
derMac schrieb:
Die "Lenkstange" ist der Vorbau. Wie bei anderen Ahead-Vorbauten auch, ist sie in verschiedenen Längen und auch verstellbar erhältlich, nur die Auswahl ist halt stark eingeschränkt.
Nach einigen Recherchen in Netz und genauer Betrachtung des My und Speed habe ich das jetzt (endlich ;-)) auch verstanden: Die Lenkstange wird also einfach "wie ein Vorbau" auf das Ahead-Gabelrohr geklemmt und ist dann praktisch ein steil nach oben gewinkelter, überlanger Ahead-Vorbau... Das war mir bisher so nicht klar! ;-) Dann ist der Wechsel der Lenksäule ja wirklich einfach...wie der Wechsel eines Vorbaus an meine "großen Rädern"... Ich lerne dazu... :)

Spitz
 
Pibach schrieb:
Auf den ersten Blick klingt das alles nach blöder Idee. Hat aber wohl kostentechnische Vorteile.
Es ist auch auf den 2. Blick eine blöde Idee. Aber solange der Hersteller Geld sparen kann und der Kunde ein "billiges" Rad bekommt, auch wenn es ihm nicht wirklich passt... :roll: Schon mit 2 Rahmengrößen würde das Problem deutlich entschärft und mir kann keiner erzählen, dass die Kosten dadurch dramatisch steigen würden (sieht man ja z.B. am Dash).

Jedenfalls ist es erstaunlich, welche Bandbreite ein und der selbe Rahmen abdeckt. 175-190cm würde ich da als sehr gut passend einstufen.
Schon das Dash ist für die meisten Leute mit 190 eigentlich zu klein (hängt natürlich von den Körperproportionen ab). Extreme Varianz in der Vorbaulänge ist üblicherweise weder für die Gewichtsverteilung auf dem Rad noch für das Lenkverhalten gut. Mehr als +- 3 cm zu dem, wofür das Rad designed ist, merkt man meist schon, bei "normalen" Rädern würde ich eigentlich nur in Ausnahmefällen um mehr als 2 cm abweichen, wenn mehr nötig ist passt der Rahmen nicht wirklich.

Die ganzen klassischen Empfehlungen für Fahrradgeometrie und Körpergrößen finde ich auch sehr subjektiv und bei Falträdern nicht unbedingt anwendbar.
Natürlich ist das auf Falträder anwendbar. Du darfst nur nicht ausschließlich den Radstand als Maß nehmen (die meisten Rennräder haben einen deutlich kürzeren Radstand als die meisten Falträder).

Spitz schrieb:
Die Lenkstange wird also einfach "wie ein Vorbau" auf das Ahead-Gabelrohr geklemmt und ist dann praktisch ein steil nach oben gewinkelter, überlanger Ahead-Vorbau
Ja, wobei Dahon noch eine völlig blödsinnige "Spezialität" hat: statt mit einer Ahead-Kralle verwenden sie eine Schraube mit Innengewinde im Gabelschaft.

Mac
 
derMac schrieb:
Mehr als +- 3 cm zu dem, wofür das Rad designed ist, merkt man meist schon,

Also ich finde das in einem recht weiten Bereich nicht problematisch. Diese klassischen Vorgaben von wegen so und so müsse es sein, da steckt imho kein echter Grund dahinter. Man hat den Druckpunkt eben etwas weiter vorne bzw. hinten, das fährt sich deswegen noch lange nicht besser oder schlechter, nur etwas anders. DIe Dahons werden auch von vielen um 190cm gefahren, das klappt also auch gut in der Praxis.

Bei Falträdern gibt es im Unterschied zu "normalen" Rädern noch ein paar andere Kriterien. Z.B. ist es aus Stabilitätsgründen günstig, die Lenksäule nicht so lang zu machen und auch den Vorwärtswinkel nicht zu weit nach vorne. Und das Faltmaß kompakt. Man fährt damit auch nicht unbedingt Touren und hat stattdessen Vorteile durch das agile Handling im Stadtbetrieb.
 
derMac schrieb:
Schon mit 2 Rahmengrößen würde das Problem deutlich entschärft und mir kann keiner erzählen, dass die Kosten dadurch dramatisch steigen würden (sieht man ja z.B. am Dash).

Wie man's nimmt: Du erhöhst dadurch die Variabilität um 100%. Das hat Auswirkungen auf Lagerhaltung bei Hersteller, Grosshändel, Einzelhändler und auch auf Restbestände am Ende der Saison, ebenso wie es die Komplexität der Produktionsplanung und der Lieferkette erhöht. D.h. die direkten Produktionkosten je Stück werden wohl kaum höher sein, insgesamt dürfte aber am Ende dennoch ein merkbar höherer Preis rauskommen. Für eine Firma, die über den Preis verkauft, nicht erstrebenswert, auch wenn es für die Kunden sinnvoll wäre.
 
Pibach schrieb:
Diese klassischen Vorgaben von wegen so und so müsse es sein, da steckt imho kein echter Grund dahinter.
Was meinst du immer mit den "klassischen Vorgaben", dass etwas irgendwie sein müsste? Es muss überhaupt nichts irgendwie sein. Es geht darum, dass bestimmte Geometrieeigenschaften bestimmte Einflüsse aufs Fahrverhalten haben. Andererseits haben Fahrer mit verschiedenen Körperproportionen verschiede Ansprüche an eine ergonomische Sitzpostion. Die ist auch wieder vom Einsatzzweck abhängig. Die Sitzposition und die Rahmengeometrie bedingen sich aber gegenseitig, dass muss der Rahmenbauer dann abwägen damit beides passt. Und genau dieses Abwägen ist dann bei einer Rahmengröße extrem eingeschränkt, weil man praktisch zwingend entweder schlecht sitzt oder das Gewicht schlecht verteilt, wenn man stark vom Mittelwert abweicht. Anders ausgedrückt: Deutlich verschieden große Fahrer haben auf dem gleichen Rad verschiedene Fahrgefühle, auch wenn sie es irgendwie an sich anpassen. Nürlich kann man das alles nicht so schlimm finden, aber "gut" (oder gar noch Steigerungen davon) ist das nicht.

berlinonaut schrieb:
derMac schrieb:
Schon mit 2 Rahmengrößen würde das Problem deutlich entschärft und mir kann keiner erzählen, dass die Kosten dadurch dramatisch steigen würden (sieht man ja z.B. am Dash).

Wie man's nimmt: Du erhöhst dadurch die Variabilität um 100%.
Nein, nur eins von vielen Teilen ist mehrfach vorhanden. Man hat auch für dieses Teil nicht die doppelten Lagerhaltungskosten (die würden nur anfallen, wenn ich die bisherige vorgehaltene Zahl einfach verdoppelt würde, das ist aber gar nicht notwendig, im Idealfall reicht es auch die Hälfte des einen Teils und die Hälfte des anderen Vorzuhalten). Teurer wird es, aber nicht dramatisch, das Dash mit 2 Rahmengrößen ist auch nicht dramatisch teurer und die Hersteller von "normalen" Fahrrädern bieten im gehobenen Preisbereich (ab vll. 800 € - bin gerade zu faul das zu recherchieren) fast ausschließlich verschiedene Rahmengrößen an.

Mac
 
berlinonaut schrieb:
derMac schrieb:
Schon mit 2 Rahmengrößen würde das Problem deutlich entschärft und mir kann keiner erzählen, dass die Kosten dadurch dramatisch steigen würden (sieht man ja z.B. am Dash).

Wie man's nimmt: Du erhöhst dadurch die Variabilität um 100%.
derMac schrieb:
Nein, nur eins von vielen Teilen ist mehrfach vorhanden.

Deswegen sind es ja auch "nur" 100% mehr Variabilität (also das doppelte im Vergleich zu vorher).

derMac schrieb:
Man hat auch für dieses Teil nicht die doppelten Lagerhaltungskosten

Das hab ich auch nicht behauptet.

derMac schrieb:
Teurer wird es, aber nicht dramatisch,

Genau darauf läuft es raus. Vielleicht sind es "nur" 20 Euro, vielleicht mehr. Ein bewährter Weg bei konstanter Qualität billiger zu produzieren und zu liefern besteht im Eliminieren von Variabilität. Daher eingeschränkte Farbwahl, fixe Ausstattungen etc.. Und daher wohl auch der Ansatz beim Rahmen "one size fits all". Das in Kombination mit Massenproduktion ermöglicht die Dahonpreise, Die mehrkosten durch zwei Rahmengrössen dürften vermutlich maximal zur Hälfte bei der Produktion entstehen - der grossteil aus der Planung und der Logistik der fertigen Räder. Dahon fährt auch hier den Gegenpol zum hochvariablen Baukastensystem von Brompton und erst recht zu individuellen Rädern wie dem Bernds. Drei Strategien, jede hat ihren Markt, jede kann erfolgreich sein.
 
berlinonaut schrieb:
berlinonaut schrieb:
derMac schrieb:
Schon mit 2 Rahmengrößen würde das Problem deutlich entschärft und mir kann keiner erzählen, dass die Kosten dadurch dramatisch steigen würden (sieht man ja z.B. am Dash).

Wie man's nimmt: Du erhöhst dadurch die Variabilität um 100%.
derMac schrieb:
Nein, nur eins von vielen Teilen ist mehrfach vorhanden.

Deswegen sind es ja auch "nur" 100% mehr Variabilität (also das doppelte im Vergleich zu vorher).

derMac schrieb:
Man hat auch für dieses Teil nicht die doppelten Lagerhaltungskosten

Das hab ich auch nicht behauptet.
Ich hatte dich (wohl fälschlicher Weise) so verstanden, dass 100% das bisherige ganze Rad sind. Darauf bezogen sind dann 2 oder noch besser 3 Rahmengrößen eben nicht so dramatisch aufwändiger als eine. Da kommt keine Preiserhöhung raus, die der Kunde nicht tragen könnte und würde. Aber die Behauptung, das Rad würde allen passen, kann man auch für fast den gleichen Preis loswerden wie ein Rad, dass wirklich allen passt. :lol: Brompton hat das Rahmengrößenproblem übrigens durchaus auch, wenn man da stark von der "Norm" abweicht wird es schierig. Allerdings ist es da auf Grund des sehr ausgeklügelten Faltmechanismus aufwändiger mehrere Rahmengrößen zu haben, möglich wäre das aber schon. Aber wir sind gerade mal wieder etwas Off-Topic. :oops:

Mac
 
Variabalität heisst einfach nur: Wie viele Variablen gibt es un wie viele Varienten kommen dabei am Ende raus. Bisher war's eine, mit zwei Rahmengrössen sinds zwei -> 100% Steigerung. Wenn Du jetzt z.B. noch dre Farben zur Auswahl gibst potenziert sich das - eine Variable ist noch ganz gut im Griff zu behalten, danach wird's schnell finster - deswegen gibt es z.B. den Sommerschlussverkauf. ;)

derMac schrieb:
Aber wir sind gerade mal wieder etwas Off-Topic. :oops:

Niemals! Wo wir sind ist das Topic! :mrgreen: :lol:
 
derMac schrieb:
Was meinst du immer mit den "klassischen Vorgaben", dass etwas irgendwie sein müsste?
Ich meine damit in erster Linie diese Tabellen mit Körpermaßen und dazu Rahmenmaße, u.a. die "Höhe" oder "Oberrohrlänge".
Mit dem Aufkommen der sloping Geometrien wurde das eh schwierig einheitlich anzugeben.

Es geht darum, dass bestimmte Geometrieeigenschaften bestimmte Einflüsse aufs Fahrverhalten haben.
Klar.
Aber auch da sind die "klassischen" Annahmen was gut ist und was nicht wohl nicht das Maß der Dinge. Man wusste da offenbar noch nicht so viel über Fahrphysik und es sind wohl eher Gewohnheitswerte.

Schaut man sich die Physik an, ist vor allem relevant, dass beim Lenken der Aufstandspunkt unter den Schwerpunkt wandert. Alles andere wie bestimmter Radstand, Vorlauf oder Lenkwinkel ist nicht unbedingt erforderlich. Und z.B. die Ideen von "Laufruhe" sind sehr subjektiv, ob man das überhaupt möchte. Ich hab auch immer gedacht ich bräuchte bestimmte Rahmengeometrie und erst mit mehr Erfahrung bemerkt, dass das für die Praxis reichlich unwesentlich und auch sehr subjektiv ist.

Der Radstand sorgt im wesentlichen für Wendekreis und begrenzt die Überschlagsneigung. Beides ist normalerweise aber unkritisch und weitgehend unabhängig von der Größe des Fahrers. Deswegen klappt das ja auch recht gut, dass ein und der selbe Rahmen für ganz unterschiedliche Körpergrößen taugt.

Ich konnte das u.a. mit dem FSIR Spin auch selber ausgiebig testen. Selbst der ultrakurze Radstand von 82cm ist für meine Größe (186cm) kein Problem. Es ist einfach nur nicht so satt im Geradesauslauf sondern nervöser, was aber gar nicht verkehrt ist für die City. Nur der Lenker war mir zu dicht, das erlaubt keinen Wiegetritt.

Für die Sitzposition ließe sich der Lenker aber bis weit über die Vorderachse legen, wie diverse Zeitfahrmaschinen ja auch zeigen. Ist halt etwas anderes Lenkverhalten, weil der Lenker dann weiter schwingt und nicht nur auf der Stelle dreht.

Deutlich verschieden große Fahrer haben auf dem gleichen Rad verschiedene Fahrgefühle, auch wenn sie es irgendwie an sich anpassen. Nürlich kann man das alles nicht so schlimm finden, aber "gut" (oder gar noch Steigerungen davon) ist das nicht.
Das stimmt zwar und es mag da gewisses Optimum je Fahrergröße geben. Allerdings ist das in einem sehr weiten Bereich unkritisch.

Konkret finde ich die Dahon Geo sehr gut für meine Größe. Und passt sicher auch noch gut für 190cm. Und auch andere bis runter zu 175cm fahren darauf gut. Darunter ist die Sattel-Lenkerposition recht gestreckt, aber ginge auch, ggf. etwas umkonfigurieren. Ist also nicht so dramatisch wie es oft "klassisch" dargestellt wird.

Zu den verschiedenen Rahmengrößen:
Dahon hat ja dutzende Modelle, alle mit der identischen Geo. Selbst die Tiefeinsteiger, die sich hauptsächlich an (kleinere) Frauen oder auch an Senioren richten haben die selbe Geo wie die Sportmaschinen, etwa das Speed TT. Viel sinnvoller wäre es da sicher, die vielen Rahmen je nach Anwendungszeck und avisierter Kundschaft (und deren Größe) etwas unterschiedlich auszulegen. Das dürfte ja auch keine Kosten erzeugen, da die Rahmen eh andere sind. Macht Dahon aber aus unerklärlichen Gründen nicht.

Ich vermute das liegt daran, dass das gar keine gezielten Entwicklungen innerhalb eines schlüssigen Portfoliekonzeptes sind, sondern Dahon einfach je nach Angebot und Nachfrage bestimmte Produktionskapazitäten aufkauft. Daher wirkt das Sortiment dann etwas zufällig und chaotisch. Rein betriebswirtschaftlich aber vielleicht durchaus clever.

Brompton verfolgt ansonsten auch das Konzept des selben Rahmens für alle. Da wäre eine Diversifizierung auch offensichtlich aufwändiger. Zeigt aber, wie weiträumig das Konzept passt - wenn man entsprechend unterschiedliche Lenker konfiguriert.
 
Pibach schrieb:
Ich meine damit in erster Linie diese Tabellen mit Körpermaßen und dazu Rahmenmaße, u.a. die "Höhe" oder "Oberrohrlänge".
Hier hat aber überhaupt niemand von irgendwelchen Tabellen mit Köpermaßen geredet. Nicht mal Ansatzweise.

Das stimmt zwar und es mag da gewisses Optimum je Fahrergröße geben. Allerdings ist das in einem sehr weiten Bereich unkritisch.
Das seh ich halt anders. Und es kann auch jeder selbst ausprobieren, dass schon wenige cm Änderung in der Rahmengeometrie zu einem spürbar anderen Fahrverhalten bzw. Sitzgefühl führen. Und auch die Änderung des Schwerpunktes (zu der es kommt, wenn die Rahmengröße nicht passt) ist indirekt eine Änderung der Rahmengeometrie.

Mac
 
derMac schrieb:
Hier hat aber überhaupt niemand von irgendwelchen Tabellen mit Köpermaßen geredet. Nicht mal Ansatzweise.
Das hat auch niemand behauptet.

schon wenige cm Änderung in der Rahmengeometrie zu einem spürbar anderen Fahrverhalten bzw. Sitzgefühl führen.
Ja, sicher ist das dann "anders". Aber nicht unbedingt besser oder schlechter.

Und auch die Änderung des Schwerpunktes (zu der es kommt, wenn die Rahmengröße nicht passt) ist indirekt eine Änderung der Rahmengeometrie.

Man sitzt weitgehend unabhängig von der Körpergröße recht zentral auf dem Rad. Da mit wachsender Körpergröße sowohl Sattel als auch Lenker andere Position erhalten (zumindest, wenn das sinnvoll konfiguriert wird). Der Schwerpunkt bleibt der selbe. Daher funktioniert das ja so weiträumig.
 
Pibach schrieb:
derMac schrieb:
Hier hat aber überhaupt niemand von irgendwelchen Tabellen mit Köpermaßen geredet. Nicht mal Ansatzweise.
Das hat auch niemand behaupten.
Warum zitierst du mich dann, wenn du etwas schreibst, dass mit dem von mir gesagten überhaupt nichts zu tun hat? (Das ist eine rhetorische Frage, du musst nicht antworten)

Mac
 
derMac schrieb:
Warum zitierst du mich dann, wenn du etwas schreibst, dass mit dem von mir gesagten überhaupt nichts zu tun hat?

Du schriebst ja "wofür das Rad designed ist". Ist zwar nicht ganz klar, welche Designkriterien Du meinst. Die klassischen (tabellierten) sind jedenfalls die, worauf sich häufig bezogen wird, das hatte dann wohl auch der Hersteller im Sinn bei seinem Design. Also besteht hier schon ein direkter Bezug. Wobei meine Aussage sowieso unabhängig davon ist, welche konkreten Designkriterien Du da nun anlegst, die Geometrie ist imho nicht wirklich kritisch bzgl. der Fahrergröße sondern weitreichend flexibel - das war meine Aussage.
 
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