Größenangaben für Reifen

RolfRe

New member
Hallo zusammen

Ich besitze ein
Vitesse D7 mit der Reifenbezeichnung:

SCHWALBE Citizen mit Reflexstreifen, 20” x 1.50, 42 – 406

und ein
Mü XL mit der Reifenbezeichnung:

SCHWALBE Marathon Racer 20”, 40 - 406 mm, RaceGuard Pannenschutz

Kann mich wer aufklären was die Zahlen hier zu bedeuten haben?
Die 20 Zoll sind mir klar, aber der Rest nicht.
Im speziellen geht es mir darum welche Schläuche kann ich nun kaufen?

Eine Suchanfrage im Forum bringt kein Ergebniss
Meldung bei Suchwort "Reifenbezeichnung oder Reifengröße" lautet:
Bezeichnung kommt zu oft vor.

Gruß
Rolf
 
Habe gerade noch ein wenig gegoogelt und herausgefunden das die besagten Zahlen in Abhängigkeit zur Felgenöffnung stehen.
Ist ja auch verständlich.
Nur hier ergibt sich das nächste Problem:
Wie komme ich den an die Felgen Bezeichnung???
Weder im Faldradshop, wo ich gekauft habe, noch auf der Dahon Homepage finde ich eine genaue Felgenbezeichnung.
Lediglich:
Alum.- Trapezfelgen, Nirosta Speichen für Vitesse
und
KINETIX V- Profil Hohlkammerfelge mit CNC- gedreht für Mü

Wie komme ich den daran? Steht die vielleicht im Inneren der Felge?
 
Ich zitiere mal aus der Wikipedia:

In Europa haben sich vor allem zwei Bezeichnungen durchgesetzt, und zwar

die metrische Bezeichnung in Millimeter (mm) nach der europäischen ETRTO-Norm, zum Beispiel 47 - 622, wobei die erste Zahl die ungefähre (großzügig geschätzte) äußere Breite des Reifens angibt und die zweite den Nenndurchmesser der Felge, und

die (ältere) Bezeichnung für die Reifen in Zoll (″), zum Beispiel 28 × 1.75″, wobei die erste Zahl den ungefähren äußeren Reifendurchmesser angibt und die zweite die ungefähre Reifenbreite. Hier sind beide Maße also nicht exakt festgelegt.

Ob ein Reifen auf eine Felge passt kann man ganz gut bei Schwable nachschauen und zwar hier.

Nun hast du erstmal ein wenig zu lesen, falls noch Fragen sind, immer her damit :D

Gruß Ahab
 
Danke für deine Hilfe zu den Reifenbezeichnungen.

Das mit dem Felgenmaß bei Schwalbe habe ich auch gefunden, nur weiß ich deshalb leider immer noch nicht welche Felge auf meinem Dahon Mü verbaut ist.
Außen steht keine Bezeichnung drauf.
Bei Dahon selbst finde ich auch keine Angaben.
Wie komme ich da dran???

Gruß
Rolf
 
die Kinetix Comp Felge am Mu sowie an allen Dahon mit Performance Ausstattung ist ETRTO 406x17,also 17mm breit (Innenmaulweite). Der Durchmesser ist 406mm. Es passen alle Reifen mit jedweden Breiten, also zwischen 22mm (Schwalbe Durano) und 60mm (Big Apple, in 60mm für 17mm Felgen aber grenzwertig), solange sie 406mm Durchmesser haben, das ist immer in der ETRTO (metrisch) Spalte angegeben, daneben steht die Angabe in Zoll, wobei da irritierender Weise unterschiedliche Durchmesser existieren, ETRTO 451 wird somit auch als 20" bezeichtnet.
 
Hallo Rolf,

so lange Du Schutzbleche montiert hast, solltest Du keine Reifen fahren, die über 50 (406) hinaus gehen. Sonst setzt sich bei "matschigem" Untergrund schnell der schmalen Raum am Vorderrad zum Schutzblech zu.
Ansonsten kannst Du alle Reifen für XX - 406 fahren. In der Regel werden die als 20 Zoll Reifen für Liegeräder, Falträder oder BMX angeboten.

Da breitete Reifen auch höher sind, muss man da immer schauen ob sie vorn an der Gabel noch durch passen (auch mit Lehmanhaftung oder Schnee) und ob das auch noch mit Schutzblech funktioniert. Hinten ist es meist weniger kritisch - da kann man auch die Schutzbleche notfalls höher setzten. Vorn setzt der Gabelkopf da Grenzen.

Gruß
Udo
 
In diesen Zusammenhang paßt auch eine interessante Formel für den dymamischen Reifendradius.
Der wäre wichtig für eine "genaue" Einstellung des Geschwindigkeitsmessers. Da ist nach dieser Größe als Reifendurchmesser gefragt. Meist nimmt man die in der Beschreibung der Radcomputer angebotenen Standardwerte oder eigene Erfahrungmaße.
Zur Begriffsbestimmung :... Ro = lastfreier Reifenradius (Do = lastfreier Durchmesser,Design-Durchmesser)
.................................Rs = statischer Reifenradius (Ds = Durchmesser bei statischer Last)
.................................Rd = dynamischer Reifenradius (Dd = Durchmesser bei Bewegung )
Die Formel von Prof. Rill, FH Regensburg lautet :

.................................. Rd = 2/3 Ro + 1/3 Rs ..........bzw.......... Dd = 2/3 Do + 1/3 Ds
Das ist also ein einfacher, gewichteter Mittelwert. Do (Ro) ist dann mit der gängigen Näherung
Felgendurchmesser + 2x Reifenbreite = Do zu ermitteln. Quasi der Design-Radius. Bei dieser Näherung muß man beachten, daß die Reifenhersteller mit großen Toleranzen arbeiten. Also beim Außendurchmesser sind +- 6 mm "drin". Wer einen Querschnitt durch Felge und Reifen (inkl. Schlauch) betrachtet, wird feststellen, daß die Näherung für Do (Ro) manchmal zu wenig ausweist. Man kann diese Näherung , Felgendurchmesser + 2 mal Reifenbreite, mit einem Zusatz sicher verbessern.
Angesichts der möglichen Toleranzen von +- 6mm, max. 12 mm Differenz, ist eine Messung sicher die "senkrechtere" Methode.
Wie heißt es so schön, "Eine Messung ist besser als tausend Experten-Meinungen !" . Naja, manchmal auch nicht. Ein guter Experte kann auch schon mal tausend Messungen einsparen.
Der Radius bei statischer Last wird direkt gemessen oder man ermittelt die Einfederung unter Last und bestimmt den Wert mittels der Differenz . Es kann auch eine Formel, die die Belastung (Gewicht von Rad und Radler,Gewichtsverteilung), sowie Luftdruck berücksichtigt, abgeleitet werden. Hier bin ich aber noch am tüfteln. Betrifft Flächeninhalt einer Spiren-"Ellipse" (Die Cassini-"Ellipsen" (= Ovale) sind eine Untermenge der Spiren. Wichtig ist, wie gut die Spiren-Kurven durch "normale" Ellipsen angenähert werden).
[url=http://fotos.mtb-news.de/p/1...5/6/4/0/0/_/medium/Elly-Cassini00.JPG?0[/img][/url]

Wie beeinflußt das Volumen der Reifenabplattung den Luftdruck des Reifens ? In erster Abschätzung liegt die Volumenäderung durch Abplattung unter 6 % (Maximal). Das Reifen-Volumen eines 40-406-er ist (incl. Felgenbereich ca 2300 cm³. Die Fläche der obigen Ellipse ist 63 cm², multipliziert mit der Einfederung von 2,0 cm ergeben sich < 126 cm³, grobe Abschätzung !.
[ Das genaue Volumen für den Fall , Einfederung bis zur Hälfte der Reifenbreite, ergibt sich aus dem halben Volumen eines Ellipsoides (dreiaxiales) V = 0,5 x 4/3 x Pi x a x b x f = 80,84 cm³]
Die Volumenänderung bleibt < 5,0 %. Da braucht man gar nicht weiter die Gasdynamik bemühen, um diese Druckerhöhung als vernachlässigbar eunzustufen.
Der Reifen ist keine Luftpumpe oder eine Luftfedergabel.

MfG EmilEmil
 
RolfRe schrieb:
...................
Im speziellen geht es mir darum welche Schläuche kann ich nun kaufen?
...................
Rolf
Hallo Rolf,
für Felgen mit dem dem Durchmesser 406 wird ( wie für andere Größen auch) für unterschiedliche Breiten ein sogenannter Gruppenschlauch angeboten zB Breite von 40 bis 55 o.ä. Bei meinem letzten Kauf eines Schlauches für die Marathon Racer (40-406) führte dieses dazu, daß der (korrekte) Gruppen-Schlauch schon beim Aufziehen vom Felgen-Umfang aufklaffte. Der Schlauch war ganz leicht aufgepumpt, ich schätze ~ 1,1 bar. Die Klaffung ( ein paar Zentimeter) war mir suspekt. Ich befürchtete eine Faltenbildung .Das war mir bis dato unbekannt. Vieleicht sollte ich mal die Reifenhersteller befragen. Obwohl mir der Händler versicherte, daß dies normal sei, hatte ich zu solchen Schläuchen kein Zutrauen.
[url=http://fotos.mtb-news.de/p/10.../5/6/4/0/0/_/medium/SchlauchBauch.JPG?0[/img]
[/url]

Vielleicht bin ich da zu pingelig. Nun habe ich einen Schlauch für 18" aufgezogen, der mit einer gewissen Spannung schon bei leichtem aufblasen ohne Lücke auf der Felge sitzt. Vielleicht kann man mich auch ein wenig auflären und für Rolf konnte dieser Sachverhalt ebenso wichtig sein.
MfG EmilEmil
 
Um die Formel für den "rollenden Reifen noch anschaulicher zu machen, führe ich die Einfederung f ein:
Zur Begriffsbestimmung :... Ro = lastfreier Reifenradius (Do = lastfreier Durchmesser,Design-Durchmesser)
..................................Rs = statischer Reifenradius (Ds = Durchmesser bei statischer Last)
..................................Rd = dynamischer Reifenradius (Dd = Durchmesser bei Bewegung )
Die Formel von Prof. Rill, FH Regensburg lautet :
Aus
Rd = 2/3 Ro + 1/3 Rs
wird:
Rd = Ro - 1/3 f
Ich finde diese Darstellung noch einfacher: Vom Radius des unbelasteten Laufrades zieht man 1/3 der Einfederung ab und erhält den Radius des rollenden, belasteten Rades (zB für die Tachometer-Einstellung).
MfG EmilEmil
 
Pibach schrieb:
die Kinetix Comp Felge am Mu sowie an allen Dahon mit Performance Ausstattung ist ETRTO 406x17,also 17mm breit (Innenmaulweite). Der Durchmesser ist 406mm. Es passen alle Reifen mit jedweden Breiten, also zwischen 22mm (Schwalbe Durano) und 60mm (Big Apple, in 60mm für 17mm Felgen aber grenzwertig)
Eigentlich sind schon schmalere Reifen grenzwertig. Hier ist das alles schön erklärt (bei Tandemfahrern ist das Problem allerdings akuter).

Mac

PS: der Durano ist 28 mm breit
 
Hallo von der Mac,
der von Dir zitierte Link stammt vom 01.Mai 2000. Inzwischen hat die ETRTO ihre Aussagen insoweit revidiert als man die vor allem bei Mountainbikern übliche Praxis (Breite Reifen in schmaler Maulweite) abgesegnet hat. VGL
http://www.schwalbe.com/ger/de/technik_info/reifenmasse/?gesamt=27&ID_Land=1&ID_Sprache=1&ID_Seite=12&tn_mainPoint=Technik
Darin heißt es:
"Seit dem Jahre 2006 ist auch die Kombination von sehr breiten Reifen auf schmalen 17C und 19C Felgen von der ETRTO offiziell freigegeben. Das war ein sinnvoller Schritt, weil diese Kombination bei MTBs und Balloonbikes schon seit vielen Jahren gängige Praxis ist und keinerlei Probleme bereitet"
Danach kann zB auf einer Felge mit Maulweite 19C jede Breite (Drahtreifen) von 28 mm bis 62 mm gefahren werden.
Schmalere Reifen als 28 mm sind für Felgendurchmesser 406 mm nur wenig am Markt und Breiten über 55 mm gehen bei vielen Rädern nicht durch vorderen oder hinteren Reifendurchlass. Auf einer 406-19C Felge kann (darf) fast jeder Markt-übliche Reifen gefahren werden.
Wie jeder zu schmale Reifen (er findet selbst an den Hornhaken nicht mehr genügend Halt) nicht sinnvoll ist, so gibt es auch zu breite Reifen, für deren Haken (Wülste) die Haken der Felge eine zu schmale Basis bilden.
Ich würde zB für 60-er oder 62-er eine Maulweite von > 25 mm für sinnvoll halten. Aber vielleicht kann Peter Pibach (oder ein anderes Forums-Mitglied) dazu etwas aus der Praxis sagen: Er hat an einem seiner Dahons mal einen 60-er Big Apple gefahren. Wenn er eine 19C-Felge gehabt hat, kann er auch sicher etwas über die Seitenstabilität bei Kurvenfahrt oder andere Nachteile (Voteile ?) sagen.
Auf jeden Fall @vonderMac, gut bei diesem Thema noch mal nachzuhaken.
MfG EmilEmil
 
Hallo Emil,

danke für die aktualisierte Tabelle. Scheinbar hatte keiner Lust passende Felgen zu produzieren (für 20" und 28"), da hat man halt die Tabelle angepasst. 60 mm auf 17er Felgen haben sie sich aber trotzdem nicht getraut. Interessant auch:
Schwalbe schrieb:
Häufig ist die Verwendung einer breiteren Felge aber sinnvoll, weil das den Reifen zusätzlich stabilisiert. Man kann den Luftdruck etwas weiter reduzieren, bevor das Fahrverhalten „schwammig“ wird.
Bei MTB geht der Trend übrigens aus diesem Grund zu breiteren Felgen.

Mac
 
Noch ein Nachtrag: Die Felgen meines Dash mit "P"-Ausstattung haben 15 mm Maulweite. Und ich muss Dahon mal loben, die Daten stehen klar drauf und sogar die zugelassenen Reifenbreiten sind angegeben. Allerdings fehlt der max. Druck für die Felge. Und der vormontierte Reifen ist eigentlich zu breit :shock: , aber nur knapp.

Mac
 
Da ich in diesem Faden schon darauf hingewiesen habe, daß die Reifenaufstandsfläche bei Annahme eines Schnitts zwischen Reifen-Torus und Fahrbahn-Ebene eine Spiren-"Ellipse" gibt, und die Annäherung durch eine normale Ellipse sehr wenig Abweichung zeigt, folgt hier nun im Bild die Auswertung zwischen Versuch und Mathematischer Berechnung:

Der Abdruck wurde mit roter Stempelfarbe auf einem Papierblatt erzeugt, die Halbachsen wurden gemessen. Anschließend wurde für die Ellipse ein Kurvenzug erzeugt und die so erhaltenen Koordinaten wurden in den Meßabdruck eingetragen. Die Übereinstimmung ist im Rahmen des geringen Versuchsaufwandes ausgezeichnet. Die zugehörige Einfederung wurde mit:
f = 16.5 [mm] errechnet (Auflösung einer quadratischen Gleichung für a = 90).
Rechnet man "f" über b, muß man den Wert b = 23,0 auf 22,43 mm korrigieren, um f = 16,5 mm zu erhalten.
(Verständlich, wenn man bedenkt, daß der Abdruck in Querrichtung kleiner ist, und sich das Muster querrüber schlechter abzeichnet als in Längserstreckung).
Ein zweiter Vergleich bei anderer Einfederung zeigt ebenfalls sehr gute Übereinstimmung.
Die Größenangaben für das Laufrad sind :
47-406 Continental Tour Ride auf Schürmann-Felgen mit 36 Speichen
Durchmesser Da = (406 + 2 x 47 + 2 x 4) [mm] = 508 [mm] ; 2 x 4 [mm] pauschal für die "Felgen-Tiefung" angesetzt !
Ra = 254 [mm]
Rm = 230.5 [mm] (Torus Mittelkreis)
ra = 23.5 [mm]

Anzumerken ist, das bei einem profilierten Reifen (zB Noppen-Muster bei Geländereifen) sich das Muster deutlich ausprägt und die erhabenen Stellen insgesamt eine kleinere Fläche haben als die ausgewertete. Die kleinere Fläche hat dadurch höhere Druckwerte. Man stelle sich daher die Latschfläche als auf die innere Oberfläche des Systems Mantel/Schlauch bezogene vor. Da wirkt sich ja der Luftdruck direkt aus.

MfG EmilEmil

Frage an Radio Eriwan "Ist es richtig, daß eine Messung mehr aussagt als die Meinung von tausend Experten ?"
Antwort RE "Im Prinzip ja, aber man bedenke, ein guter Experte erspart tausend Messungen !"
 
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