Hi ich hoffe einiges lernen zu können...

Shortie

New member
...denn ich bin Industrie Design Student und leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Momentan beginne ich gerade meine Diplomarbeit mit dem Thema Reiserad - Faltrad. Ich habe dazu bereits viel recherchiert über Falträder und Leute befragt und interviewt zu diesem Thema. Jedoch habe ich bisher hauptsächlich Menschen getroffen die kein Falrad haben und dementsprechend berichteten warum sie keins haben und/oder sich keins zulegen würden...

Für mich und meine Arbeit ist es aber auch sehr wichtig und interessant ein genauen Einblick zu erhalten wie Faltrad Nutzer zufrieden bzw unzufrieden sind. Ich hoffe hier von langjährigen Faltradnutzern aus Erfahrungen in der Nutzung und Handhabung zu lernen und somit dies in meinen Entwurf einfließen zu lassen.

Nun, hallo und viele liebe Grüße,
shortie
 
Was ist denn genau dass Thema?
Willst du ein Reise-Faltrad entwerfen?
Gibt es da bestimmte Kriterien?
Dann poste vielleicht am besten mal einen Grobentwurf zum diskutieren.
 
Herzlich willkommen im Forum. Zum Thema Rad-Design ist das hier Pflichtlektüre: http://www.velowerk.ch/design.html

Viele Grüße und viel Spaß hier,
Michael
 
Moin und willkommen hier im Forum.

Na, da hast Du dir ja was Spannendes vorgenommen. Bereits hier http://www.rad-forum.de/ , wo es ja gar nicht mal primär um Falträder, sondern um Radreisen geht - ist es schwierig die vielen unterschiedlichen Vorstellungen was eine Radreise ist und was demzufolge ein ganz normales Reiserad können soll, unter einen Hut zu bekommen.

Dann erst wäre die Frage zu stellen ob die Vorteile eines Faltrades (oder Zerlegerades) dabei die unvermeidlichen Nachteile aufwiegen oder gar übertreffen. Ich vermute mal, dass dies der Fall ist je kürzer der Aufenthalt und je öfter größere Streckenabschnitte anderweitig überbrückt werden. Dann spielen Radmitnahme bei Flugzeug/Bus/Bahn eine größere Rolle.

Gruß

Udo
 
Es gibt ja die a) "Seitlich-Falter" (Zentralgelenkt), die b) "Unten-Falter" (Hinterbau wird unter Oberrohr gefaltet) oder c) "Zerlege-Falter". Für b) kann man i) URT-Rahmen und ii) solche mit Drehung um das Tretlager (da gibt es bisher nur 2 seltene Exemplare) vom iii) Rest abgrenzen. i) und ii) eignen sich für Nabenschaltungen die in iii) immer den lästigen Kettenspanner benötigen.

Interessant fände ich jetzt ein Design nach b) i) oder ii), das sich mit ca 30kg beladen lasst, wobei die Last gefedert ist. Da gibt es bisher nur das Birdy (iii) bzw. Pacific Reach (i), das trägt aber nicht so viel Last oder das Moulton (iii), das aber nicht so klein faltet. Ausserdem sollte es verstellbare Federelemente haben, so dass man diese der Beladung anpassen kann. Schickstes Beispiel für b) ii) sind die Travel Bikes von English Cycles, die sind aber (hinten) ungefedert.

Wenn es im Höchstpreissegment sein darf, wäre auch eine Lösung mit Pinion 18 Tretlagerschaltung toll.
Die Gabel sollte am besten eine geschobene Prallelogrammkontruktion aufweisen, das erreicht die beste Kinematik.

Das ganze sollte 20" Räder haben (beste Verfügbarkeit auf Reisen) und gefaltet in einen airline legal Koffer ("less than 62 linear inches") reinpassen, wobei idealerweise nur das Vorderrad zu entnehmen ist (Hinterrad verbleibt im Hinterbau).

Ich denke mal mit diesen tech. Vorgaben wird das Design dann sehr interessant.
 
Das ist dann aber eher nach dem Motto "nenne mir eine Lösung und ich entwickle das passende Problem dazu" :mrgreen:
 
Motte schrieb:
Das ist dann aber eher nach dem Motto "nenne mir eine Lösung und ich entwickle das passende Problem dazu" :mrgreen:

Wie meinst Du das?
Anwendungsbeispiele kann man ja nennen.
Ich finde z.B. Kite & Bike toll.
Uvm.

Edit:
Das Prinzip dahinter: häufige Kombination mit anderen Verkehrsmitteln.

Wobei man bei einfacher Anreise per Bahn oder wie oben per Schiff auch ein Großrad mitnehmen kann. Interessant wird es bei Flügen. Allerdings spart man da nur wenig Geld, denn Fahrradmitnahme ist nicht soo teuer. Lohnt alles also eigentlich erst, wenn man häufiger mal Stopover macht und dann weiterfiegt oder eben öfter in Zug, Bus oder Auto mitfährt.
 
Ahso, genial fände ich dazu dann einen passenden Anhänger, der entweger auch Falt/Zerlegbar ist, oder in den alles reinpasst, also Räder zusammen mit Gepäck.
Das passt natürlich nicht mehr alles zusammen in einen Airline legal Koffer.
Idealerweise würde man das auf 2 Airline legal Koffer aufteilen, in einem z.B. das Rad in dem anderen das Gepäck (Zelt, Isomatte etc). Denn Farrad bzw. Sperrgepäck aufzugeben kostet meist deutlich mehr und man ist mit so klobigem "Sperrgepäckkoffer" nicht mehr ganz so flexibel (Bahn/Bus/Auto sollte auch einfach möglich sein).

Der Trick mit den 2 Koffern ist, wie der zweite dann um den ersten passt, da man ja beim Fahren einen nicht mehr benötigt. Aber vielleicht für Einkäufe zwischendurch schnell mal umspannen (denn der andere ist ja voll). Oder beide voll aufeinander transportierbar. Jeder Koffer sollte also direkt auch einen Anhänger ergeben, sie sollten ineinander oder aufeinander zu befestigen sein. Und sich auch leicht schieben lassen (z.B. durch Räder umstecken).

Edit: Auch sehr interessant wäre es, wenn man den/die Koffer rahmenfest an das Bike "andocken" könnte, das fände ich wesentlich flexibler und wohl auch kompakter/gewichtsparender realisierbar als mit der Anhängerlösung. Müsste halt anders als die bisherigen Clickfix Adapter vielleicht eine Art Fachwerkkostruktion sein, die einerseits das doch üppige Gewicht trägt, andererseits von der Federung entkoppelt.

Designeinschränkungen wäre: Gesamtgewicht pro Fluggast ist normalerweise auf 32 kg limitiert, da aber oft 2 Personen zusammen Reisen geht wohl für beide zusammen 3x 20kg Koffer, ohne besondere Zusatzkosten.

Ich fände aber speziell die Idee mit dem Kiten interessant, da ist die Einschränkung, dass so ein Kiteboard bis ca 140cm sein kann. Ohne Sperrgepäck geht dann also nicht. Spannend finde ich da, das Board als "Verstärkung" eines Softcase zu verwenden (Softcase/Kitebag wird damit zum Anhänger).
 
Hallo Peter,
die Bemerkung hatte ich eigentlich als "Wink mit dem Zaunpfahl" gemeint. Wer zu Beginn schon konkrete Lösungen im Sinn hat, verbaut sich die Möglichkeiten Neues/Gutes zu entwickeln. Er reibt sich ja nur am Bekannten.

Bevor man an konkrete Dinge ran geht, sollte man ja erst einmal systematisch die Randbedingungen und das Ziel festlegen. Dann kann man die unterschiedlichen Lösungswege diskutieren und sich für einen entscheiden.

Für mich würde es somit mit der Frage starten: Was soll ein Reiserad können - welche Eigenschaften machen ein Reiserad aus - welche darf es nicht haben. Warum braucht man auf Reisen ein Faltrad? Welche Eigenschaften muss es mitbringen - welche darf es nicht haben.

Lassen sich beide Eigenschaften miteinander verbinden?

Dann erst geht es ans Eingemachte.

Allein die erste Frage hat es m.E. schon in sich.
Ich würde in bestimmten Gegenden der Welt kein gefedertes Rad haben mögen. Ich würde auch ungern mein scheibengebremstes Rad mit anderen Gepäckstücken auf ein tibetanisches Lasttaxi geschmissen sehen. In bergigen feuchten Gegenden (und bei viel Gepäck) wäre mir aber eine Scheibenbremse - gerade an einem kleinen Rad - viel lieber.
20 Kg sind im australischen Outback sicher schon allein für Wasser nötig. usw. usw.
 
Motte schrieb:
Hallo Peter,
die Bemerkung hatte ich eigentlich als "Wink mit dem Zaunpfahl" gemeint. Wer zu Beginn schon konkrete Lösungen im Sinn hat, verbaut sich die Möglichkeiten Neues/Gutes zu entwickeln. Er reibt sich ja nur am Bekannten.

Ja da ist was dran.
Man kann alles ja intentional oder extentional beginnen, am besten ist meist ein Kompromiss.
Irgendwie muss man halt den Designbereich einschränken.
Meine erste Einteilung war ja auch nicht an konkreten Lösungen sondern an Prinzipien orientiert.
Und zu weit entfernt von Bekanntem sind gute und praktikable Lösungen selten.
Denke man braucht einfach ewas mehr Integration in einigen Details.
Das wesentliche Ziel ist, wie ich genannt hatte die flexible Kombinierbarkeit mit anderen Transportmöglichkeiten. Aber daraus folgt auch natürlich gheringes Packmaß, geringes Gewicht usw. Hier die Zielsetzungen weiter auszuwalzen wird allerdings schnell ein "Wunschkonzert", das muss man dann mit Realisierungsmöglichkeiten konkretisieren.
Und man muss aufpassen, dass man nicht ewig lamentiert, ob es nun gefedert oder ungfedert sein sollte, beides hat Vor- und Nachteile. Hier ist erstmal wichtig, dass man konkreten Startbedingungen für ersten Designentwurf findet, der auch sonst nocht nicht so existiert aber Sinn macht. Wenn man da orientierungslos rangeht kann die Suche nach so einem Startpunkt leicht die halbe Arbeit ausmachen, da darf man sich nicht zu sehr mit solchen "philosophischen" Fragen verzetteln.
 
oh ich hab noch gar nicht gesehen, dass soviele hier geantwortet haben. Danke für das Willkommen-heißen.
Ich hab einen Thread unter "Allgemein" mit dem neuen Titel "Diplomarbeit - 'Faltrad' - Anregungen?" aufgemacht in dem ich mein Vorhaben weiter erläuteret. Ich hab mich bereits sehr gefreut über die interessanten anregenden Beiträge gefreut und hoffe es kommen noch weitere dazu...
Bin leider auf dem Sprung und konnte noch nicht lesen was hier so alles geschrieben wurde, hole das aber bald nach!

Danke und ciao
 
Ich hab mal für den Fall "Reiserad", bezogen auf günstige Flugreisenmitnahme, alle Fakten in diesem neuen Thread gelistet. Wie man sieht gibt es wegen der teueren und gewichtsbeschränkenen Beförderungsbedingungen nur selten Fälle, in denen sich ein Faltrad lohnt. Ausser vielleicht ein Minifalter als Handgepäck...

Edit:
Als Aufgabegepäck - in einem Koffer - bleibt ansonsten das Problem: nach dem Fliegen muss der Koffer irgendwo hin. Bike Friday bietet ja die Lösung mit Steckrädern an einem Samsonite Oyster an und verkauft das teuer als Anhängerlösung.
Ich denke das geht viel besser.

Idealerweise lässt sich so ein Koffer am Rad montieren, statt als Anhänger. Befestigung an Sattelstütze, sowie über Alustreben, die man in die Schnellspannachse klemmt, das ginge am schnellsten und trägt am meisten Gewicht. Die Streben müssten fachwerksartig aufgebaut sein, um Steifigkeit in alle Richtungen zu liefern, und müsste zum transport natürlich alles in den Koffer passen.

Ist der Koffer allerdings schwer beladen (Handgepäck rein oder Einkäufe vor Ort) wäre es besser, den mittig über dem Oberrohr zu transportieren. Bei den Dimensionen des Koffers ist dafür aber kaum Platz. Hier fände ich es interessant, eine Gesamtlösung zu entwerfen, also z.B. könnte der Koffer bereits tragender Teil des Fahrradrahmens sein, oder diesen zumindest versteifen. Oder der Fahrradrahmen hat speziellen "Spaceframe", um den Koffer aufzunehmen, ohne den Schwerpunkt zu hoch zu bringen. Oder andersrum, der Koffer hat eine "Kerbe" um über den Rahmen gesteckt zu werden.

Auch pfiffig fände ich es, wenn das ganze dann elektrifiziert mit Nabenmotor gelöst wäre und alles noch den Flugbestimmungen genügt, das hieße 160 Wh Akkukapazität sowie unter 15 kg für alles, dann hätte man noch 5kg für Gepäck.
 
Versuchen wir mal den Ansatz, vom Brompton kommend - das seit langem kompaktestes Faltrad - die Möglichkeiten für weitere Verbesserungen (Packmaß, Steifigkeit, Gewicht) zu analysieren.

Schaut man sich das gefaltete Paket an, fallen für Reduzierung des Packmaßes folgende potenzielle Optimierungsbereiche auf:

Die Räder werden ja um den Antrieb gefaltet. Dadurch kommen sie nicht sehr weit zueinander, es ist eine gute Handbreit Platz. Man könnte auf die Nichtantriebsseite falten, wäre dann etwas schmaler, das will man aber nicht, würde ja die Kette exponieren.

Dahons (und viele andere) falten ja auf die Nichtantriebsseite. Man fragt sich wieso. Ich vermute, weil dann das typische Unterachsfalten des Lenkers mit einem Schaltwerk kollidieren würde. Bei Nabenschaltungen eigentlich nicht nötig und verschenkt diesen wichtigen Vorteil.

Um die Räder schmaler aufeinander zu falten müsste man die Kurbel etwas anders biegen (Reifen stößt gegen die Kurbel), ginge also keine Standardkurbel. Das ließe sich machen, die paar mm schmaler wären damit aber bitter erkauft. Ausserdem würde trotzdem die Gabel an die Hinterbaustrebe stoßen, die könnte man ggf. etwas anders konstruieren, allerdings ist dann immer noch die Kette im Weg, die mit einem Gabelschenkel kollidieren würde. Enger aufeinanderfalten ginge aber wohl mit einer einseitgen Gabel, aber eben auch nur, wenn man spezielle Kurbel verwendet. M.E. lohnt sich diese Beschränkung nicht. Jedefalls ist die enge Hinterbauweite hier entscheidend und darf keinesfalls breiter sein. Auch die Reifenbreite bestimmt hier das Faltmaß etwas mit, der Reifen sollte nicht zu breit sein, am Brompton empfielt sich aber ohnehin der Kojak.

2. Verbesserungsbereich ist der Lenker, der faltet sich aussen über die Gabel. Mit ein wenig Aufwand könnte man den enger anlegen, würde aber dann mit den Bremsgriffen Platzprobleme bekommen, die ja schon maximal senkrecht rotiert sind. Jedenfalls auch hier keine Verbesserung möglich, ohne zusätzlichen Drehvorgang beim Falten zu erzwingen. Wenn man ganz trickreich ist, könnte es mit low spokes count Laufrad gelingen, die Bremsen oder auch einen Bullhorn Lenker einfach durchstecken (wenn das Rad entsprechend gedreht ist). Oder man macht reines Rücktrittrad ohne weitere Bremsen (so wie Dahon Mu Uno), das ist aber keine echte Option.

Grundsätzlich würde der Lenker wie beim Dahon auch zwischen die Räder unterachsig passen. Allerdings geht das nicht mit der Doppelfalttechnik des Bromton. Wenn dann müsste man den steckbar machen und abnehmen und drunter stecken, das ist etwas fummelig und ergäbe u.U. kein zusammenhängendes Packet mehr, ließe sich aber wohl realisieren. Dafür dürfte ein Stecksystem einiges leichter und stabiler sein und würde vorne das herausstehende Faltgelenk eliminieren und somit einige cm einsparen.

Ansonsten steht ja der Sattel ziemlich raus. Hier könnte man für die kompakteste Faltstufe den Sattel abnehmen und queer zwischen die Räder stecken. Müsste natürlich ein entsprechend schmaler Sattel sein, aber denkbar.

Weitere Potenzial ist erstmal nicht zu erkennen, das Bromton füllt ja einen Quader fast kompkett aus, ohne weitere Leerbereiche.

Wenn man nun etwas kreativ sucht, könnte man z.B. eine Rotation um das Tretlager bauen. Das hätte den Vorteil, dass man keinen Kettenspanner benötigt. Würde aber auch die nette 2-Gang Lösung verhindern. Nabenschaltungen würde ich für das Designziel "Reiserad" mit Flug eher ausschließen, das wird zu schwer. Bliebe also noch Singlespeed. Würde ich persönlich gut finden, allgemein aber wohl nicht so große Akzeptanz, höchstens, wenn es gelänge dann auch innnerhalb der Hand Luggage Maße zu bleiben, was ich genial fände und bei 305mm Durchmesser Rädern grundsätlich denkbar ist.

Dann alles modernisieren, also ein BB30 Tretlager, Carbonrahmen, 1,5" Lenkerlager und Alu-Lenksäule/Sattelstütze. Dürfte einiges steifer werden und etwa 1-2kg bringen. Allerdings würde ein Großvolumiges Oberrohr auch das Faltmaß vergrößern.

Also sollte man gleichzeitig versuchen, den Rahmen auch konstruktiv steifer zu bauen, also z.B. durch Rahmendreieck mit Unterrohr. Natürlich passt dann der Hinterreifen nicht mehr so drunter. Allerings könnte man das Unterrohr auch splitten, so dass genau noch eine Kojakbereifung hindurch passt. Das funktioniert dann aber nicht mehr mit der Doppelgelenkfaltung.

Nun könnte man aber das vordere Gelenk schlicht weglassen, also mehr wie ein Birdy. Dann wird eine Dreieckskonstruktion mit gesplittetem Unterohr für Kojak möglich. Man hätte zwar ziemliche Beschränkung in der Reifenwahl, aber man bekäme dann wesentlich steiferen Rahmen und auch kürzere Lenkstütze/Sattelstütze und kann sicher 1-2 kg Materialgewicht reduzieren. Diese Richtung kann man mal verfolgen. Für kleines Falten müsste man das Vorderrad dann rausnehmen. Da man das selten benötigt fände ich es akzeptabel und besser als das Herumhantieren mit einer komplexe Vordergabel. Das Vorderad kriegt man dann auch etwas enger auf die Kettenseite gelegt. Und man kann zusatzlich den Lenker unter den Antrieb auf die Innenseite falten, das ganze würde also circa 2-3 cm schmaler. Dazu etwa 1cm in der Höhe vielleicht, weil das Oberrohr flacher gebaut werden kann. Da das Oberroh allerdings nicht faltet bliebe es wohl etwas länger. Muss man mal schauen, ob das mit 305mm Rädern ggf. in die Hand Luggage Maße passen könnte, evtl. muss man auf etwas Radstand verzichten.

Ansonsten fallen mir eigentlich keine Möglichkeiten mehr ein, am Brompton etwas zu verbessern und wie man sieht ist alles mit gewissen Kompromissen behaftet.

Das ist auch der Grund, warum das Brompton seit Jahren allen Verbesserungsversuchen standhält.
 
Etwas futuristischere Idee und interessant als Disignstudie wäre es, den Rahmen (aus Carbon?) als unten offnes Dreieck zu bauen, so dass beide Laufräder zusammen (bis Anschlag Achse) reinpassen, also wirklich Reifen an Reifen (wäre also bei 2x Kojak etwa 8cm breit alles zusammen). Das geht, wenn man das 2. Rad an der Nichtanntriebsseite einsteckt und in die Rahmenhülle einrotiert. Und diese Strebenseite müsste Platz für die Vorderradachse bieten (also gebogene Kettenstrebe, etwas wie beim Dahon Mu oder nur von Oben, wie am Birdy).

Die Antreibsseite sollte dann am besten auch weitgehend gekapselt sein, also innerhalb der Rahmenkonstruktion. Damit das geht müsste man aber komplett andere Tretlageraufhängung konstruieren, also das Lager zwischen Kurbel und Kettenblatt, wo dann auch der Rahmen ansetzt. Viel Aufwand, könnte sich aber rentieren, da das viele Vorteile bringt und tolles Design erreichbar macht bei sehr geringem Gewicht und hoher Steifigkeit.

Ich denke aber das würde den Entwurf dann zu weit weg von einer Realisierung bringen (wie sind denn da die Rahmenbedingungen?). Alternativ bliebe die Antriebsseite dann halt ungeschützt.

Ein Gegenstück dieses Rahmen-Hohldreiecks könnte man als "Deckel" benutzen, damit das ganze dann ein geschlossenes Packet wird. Das könnte dann vielleicht auch die Antriebsseite abdecken. Und ganz trickreich währe es, wenn dieser Deckel im normalen Betrieb als "Gepäckbereich" fungiert, am besten wohl zentral über dem Oberrohr (hinten würde das wohl zu wackelig. Auch denkbar, das so ein "Deckel" "soft" ist, also nur drübergestülpt wird.
 
wenn ich das richtig sehe könnte das Brompton/Mu als Handgepäck "fast" durchgehen. Sattelstütze raus, Luft aus den Reifen und beim Check-In ein nettes Lächeln...
Ansonsten sind 8-10cm nicht so einfach einzusparen, ich sehe zumindest keine vernünftige Lösung. Wer sein Faltrad mit in den Flieger nehmen will, muss es halt zerlegen, sich am Urlaubsort eins ausleihen oder ein kleinerfaltendes 10" oder 12" Faltrad kaufen.

Maximale Handgepäckmaße:
Easyjet (etwas größer erlaubt): 56 x 45 x 25 cm
Lufhansa (und die meisten anderen): 55 cm x 40 cm x 23
Ryanair (etwas kleiner): 55 cm x 40 cm x 20 cm

Zum Vergleich Brompton: 56x55x25cm
Dahon Mu (Laufräder raus): 56x53x27cm
Dahon Curve (Räder raus): unkown, aber etwas kleiner als Brompton
 
Also als Diploarbeitsthema, Brompton Ansatz auf 305er Laufräder und die o.a.Optimierungen an einem CAD system durchspielen, ich denke das Handgepäckmaß ließe sich knacken. Sicher jedenfalls mit 14“ Laufrädern.
 
So, noch einige Ideen fürs Brainstorming:

Wenn man es aus Alu baut und also breite Rohre nehmen muss, ist auf der Antriebsseite für ein Unterrohr kein Platz. Ginge also nur auf der Nichtantriebsseite.

Bike Friday oder Birdy falten schräg unter (Oberrohr allerding gerade), reduzieren damit die Falthöhe, in beiden Fällen aber nur marginal, dafür steht das Rad dann blöd nach äußern ab.
Beim Dahon Curl wurde dazu das Oberrohr schräg gesetzt, damit man das Hinterrad daneben falten kann, sehr interessant. Leider wird diese Idee nicht dahinghend verfolgt ein stabiles Hauptdreieck zu formen.

Wenn das Hinterrad nirgendwo aneckt, kann es frei rollen, also Extrarollen wie am Brompton unnötig. Geht natürlich nur ohne Schutzbleche.

Faltet man dad Rad sehr weit rein, stört ggf. die Hinterbauschwinge. Die müsste man also einklappen, so wie bei English Cycles oder Tyrell Folder.

Die Abstützung könnte man auch gegen die Sattelstütze machen statt gegen den Rahmen, das währe einiges stabiler bzw. würde Material einsparbar machen.

Eine Fachwerkkonstruktion wie beim Moulton, aber aus Carbonstäben fände ich auch sehr interessant. Das ließe sich evtl. sehr kostengünstig realisieren bzw. einfach ein Prototyp bauen.

Vielleicht geht statt Unterrohr auch was mit Spanndraht so wie am Slingshot Rad? Das wäre dann schmal genug auch für die Antriebsseite. Wäre aus Gewichtsgründen dann vielleicht gut, Kevlarfaserseil zu verwenden? Ist aber wohl nicht beständig genug, oder?

Bei einem Carbon Rahmen-Hohldreieck würden ohne innere Abstützung die dünnen Seitenwände zu labil. Da könnten Streben drin sein, die man für kompakten Faltvorgang entnimmt.
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Dieses Video zeigt vielleicht am besten, die Eigenschaften eines "Reisefaltrades": http://www.youtube.com/watch?v=j9fPvCjPHtQ
Ist natürlich in dieser Form viel zu kompliziert.

Der Dreamslide hat den Antrieb halbverkleided, der Rahmen greift also ausserhalb des Kettenblattes auf das Tretlager.
Sowas lässt sich mit Faltvorgang aber wohl schlecht umsetzen:
Dreamslide.jpg

Ist entsprechend leider auch exorbitant teuer geworden das Schnittchen.
Der Prototyp hatte übrigens eine ganz interessante Fachwerkskonstruktion.
 
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