Flüchtlinge, Religionskonflikte und Integration

lucius-seneca schrieb:
Tatsache ist nur, daß wir nicht alle, die zu uns wollen, aufnehmen können.

Das muß man akzeptieren und das ist auch ein Teil der Wahrheit.

Gibt wohl kaum einen, der da anderer Meinung wäre.

lucius-seneca schrieb:
Leider gibt es Menschen - und das ist auch der begangene Fehler meines letzten Kontrahenten, der mir eine "braune Gesinnung" will - die nicht wahrhaben, das jeder eine andere Meinung haben darf; dies ist so in unserer freiheitlichen Demokratie.


Tja - die Freiheit scheinst Du anderen nicht zugestehen zu wollen. Die sind dann Deiner Meinung nach immer direkt geisteskrank, sobald ihre Meinung von Deiner abweicht. Und mit Aussagen wie
müssen die Flüchtlinge mit Waffengewalt daran gehindert werden, sich illegalerweise Zutritt zu verschaffen.
hast Du den Boden des Grundgestzes wohl kilometerweit verlassen - das ist ein Aufruf zur Gewalt.

lucius-seneca schrieb:
Wenn aber jemand meint, man müsse hier ein und dieselbe Meinung haben und diese Meinung müsse zwingend auch seine sein, so empfehle ich ihm folgende Lektüre von Erich Fromm: "Die Pathologie der Normalität".

Sehr spannend und informativ geschrieben - nur glaube ich, daß mein erwähnter Kontrahent bei weitem nicht das Niveau aufweisen wird, um diesen Lesestoff in geeigneter Weise bei sich umsetzen zu können.

Dir geistigen Leuchte würde ich im Gegenzug "Massenpsychologie des Faschismus" empfehlen, danach hetzt es sich gleich viel professioneller.
 
@berlinonaut

Nur zu Deiner Information - wenn Flüchtlinge sich illegalerweise Zutritt zum Hoheitsgebiet des Deutsches Staates verschaffen; heißt illegalerweise die Grenze überschreiten, müssen sogar die Bundesbeamten einschreiten und dies verhindern, notfalls mit Waffengewalt. Wenn dies Deinem Verständnis fern liegt, gibt es unzählige Möglichkeiten, dies nachzulesen.
Daß ich den Boden des Grundgesetzes wohl kilometerweit verlassen habe und damit Aufruf zur Gewalt erzeugt habe, ist eine falsche und absolut blödsinnige Behauptung von Dir.

Die von Dir erwähnte geistige Leuchte gebe ich Dir sofort mit einem Super-Bonus zurück - jetzt strahlt sie bei Dir mit so omnipotenter Kraft, daß der 2.Hauptsatz der Thermodynamik ; das sogenannte Entropie-Gesetz voll zur Geltung kommt.
Wenn es Dir auch bei dieser Strahlkraft noch gelingt, eine populärwissenschaftliche Übersetzung dieses Hauptsatzes zu erzeugen, dann wirst Du vielleicht auch noch ein guter Schachspieler mit einem guten Hang zur intellektuellen Taktik - das ist besser als mir mit unbeholfenen Zynismus ein nicht mehr aktuelles Buch zu empfehlen.

Alternativ können wir gerne auch eine Partie Schach spielen - da kannst Du dann mal zeigen was Du drauf hast ohne primitiv herum zu pöbeln, allerdings muß ich Dir sagen, daß es fast schon eine Ewigkeit her ist, daß mich jemand geschlagen hat - aber mal sehen, vielleicht gelingt es Dir ja.
 
Ich fand vor allem das weitgehende Fehlen junger, alleinstehender Frauen in dem Notlager auffällig. Zwar gibt die BAMF-Statistik aus, dass nur ein Drittel der Asylanträge von Frauen gestellt wird. Das sind aber offenbar fast alles Mütter! Das wird noch kaum thematisiert (zB. hier wird auch nur der geringe Frauenanteil thematisiert), ist aber ein erschreckendes Problem. Einerseits erschwert das natürlich die Integrationsbemühungen. Andererseits heißt das, dass die sich nicht in diesen Flüchtlingsstrom trauen - während das offenbar für Mütter mit Kindern kein großes Problem zu sein scheint. Das spricht Bände! Insgesamt sorgt das sicher auch dafür, dass wir der vrstl am meisten verfolgten Klientel, nämlich alleinstehenden Frauen, de facto keine Möglichkeit geben, Asyl zu suchen. D.h., dass wir indirekt deren Unterdrückung in den betreffenden Ländern unterstützen. Die haben im Prinzip keine Chance, dem zu entkommen.
 
@ Pibach

Gut beobachtet - das spricht wirklich Bände.

Ich glaube die Gleichstellung von Frauen ist in allen - oder den meisten Religionen - bei weitem noch nicht abgeschlossen.

Ich z.B. bin bekennender Katholik - es gibt jedoch immer noch orthodoxe Gruppierungen in der katholischen Kirche, die unser komplementäres Geschlecht als zweitrangig ansehen und sich den Männer unterordnen sollen.

Das wird hier zwar nicht offen diskutiert - jedoch das verdeckte Meinungsbild ist wahrnehmbar.

Ganz unverhüllt wird dies bei den Zeugen Jehovas verkündet; zwar auch nicht sehr offensiv -jedoch wird diese Einstellung nicht geleugnet.

Bei den Heiligen der letzten Tage in den USA - das hat mir meine Schwiegertochter gesagt(die ist Amerikerin) - ist dies in ähnlicher Weise der Fall; sowie auch bei vielen anderen christlichen Splittergruppen in den Staaten.

Auch bei den orthodoxen Juden wird diese Geisteshaltung offen gelegt.

Ich kann mich irren- jedoch ist meines Erachtens bei allen oder vielen Religionen die orthodoxe Richtung hier betroffen.

Die zum größten Teil der säkularisierten Muslime in der Türkei(Sunniten) haben wohl hier ein anderes Meinungsbild -jedoch in ländlichen Regionen scheint dies wohl anders zu sein.

Die Protestanten hier in Deutschland haben hier wohl überhaupt keine Probleme mit der Gleichstellung.
 
Pibach schrieb:
Ich fand vor allem das weitgehende Fehlen junger, alleinstehender Frauen in dem Notlager auffällig. Zwar gibt die BAMF-Statistik aus, dass nur ein Drittel der Asylanträge von Frauen gestellt wird. Das sind aber offenbar fast alles Mütter! Das wird noch kaum thematisiert (zB. hier wird auch nur der geringe Frauenanteil thematisiert), ist aber ein erschreckendes Problem.
Finde das wird schon recht oft thematisiert. Aber sollen wir jetzt gehielt nur die Frauen reinlassen oder den Frauen bei ihrer Flucht gezielt behilflich sein (dann haben wir aber noch mehr Flüchtlinge)?

Mac
 
Ich denke, ob alleinstehende Frauen jetzt vermehrt sich auf die Flucht begeben, haben wir hier nicht zu entscheiden, können dies auch nicht entscheiden und selbst die betroffenen Frauen können es wohl auch nicht entscheiden.

Dort verdienen die Männer das Geld bezw. in diesen Gesellschafts-Strukturen verfügen die Männer über das Geld und entscheiden auch, wer das Geld mitnimmt, um Schleuser, Schlepper und sonstige Helfende bezahlen zu können.

Insofern ist es nicht relevant, darüber nachzudenken, ob sich die Zahl der Flüchtlinge nunmehr sogar erhöht.
 
derMac schrieb:
Finde das wird schon recht oft thematisiert.
Da...
Pibach schrieb:
... wird auch nur der geringe Frauenanteil thematisiert

Dass das aber vor allem die jungen und alleinstehenden Frauen ausgrenzt hat eine ganze Menge Implikationen!

In der Quntessenz heißt das, dass wir zwar Asyl gewähren, aber nur für diejenigen die:

a) ca 4.000 EUR für Schlepper bezahlen können
b) die körperlich in der Lage sind die Strapazen zu überleben
c) keine zu Vergewaltigung "anstiftenden" Frauen sind.

Ferner gewähren wir zwar Asyl, lassen die Menschen dann hier aber herumvegetieren - was zudem auch noch horrende Summen kostet. Nach Schätzungen liegen die Kosten allein für 2015 für die Asylanten in Deutschland bei 10 Mia EUR!

Wenn das die Quintessenz ist, sollte man imho lieber das Asylgesetz in der aktuellen Form (also nur bei Erreichen Deutschen Bodens) überdenken und mehr auf Einwanderung und Härtefallregelung setzen.

Man muss auch sehen, das das bisherige Asyl-Konzept ja nicht nur haufenweise zusätzliches Elend schafft sondern auch zur Lösung des Hauptproblem - Unterdrückung der Frauen in der Islamischen Welt - keinen Beitrag liefert.

Die soziale und bildungstechnische Einzäunung ihrer Frauen sowie deren Ausgrenzung aus dem öffentlichen Leben und den entscheidenden Positionen in Politik und Wirtschaft halte ich dabei für DEN wesentlichen Grund, für die Probleme in der islamischen Welt.
 
Pibach schrieb:
In der Quntessenz heißt das, dass wir zwar Asyl gewähren, aber nur für diejenigen die:

a) ca 4.000 EUR für Schlepper bezahlen können
b) die körperlich in der Lage sind die Strapazen zu überleben
c) keine zu Vergewaltigung "anstiftenden" Frauen sind.
Wir gewähren denen Asyl die herkommen und die gesetzlichen Bedingungen erfüllen. Wie sollen wir das denn sonst machen? Ich verseht dein Problem nicht, wir können gar nicht anders handeln.

Ferner gewähren wir zwar Asyl, lassen die Menschen dann hier aber herumvegetieren.
Das ist ein altbekanntes Problem das schon lange kritisiert wird. Mit den aktuellen Flüchtligen hat das eigentlich wenig zu tun. Allerdings verspricht die aktuelle Regierung ja zumindest, dieses Problem endlich mal anzugehen (wobei Regierungsversprechen immer so eine Sache sind).

Wenn das die Quintessenz ist, sollte man imho lieber das Asylgesetz in der aktuellen Form (also nur bei Erreichen Deutschen Bodens) überdenken und mehr auf Einwanderung und Härtefallregelung setzen.
Asyl und Einwanderung sind schon im Ansatz 2 verschiedene Dinge. Was ist denn das Asyslgesetz anderes als eine "Härtefallregelung"?

Man muss auch sehen, das das bisherige Asyl-Konzept ja nicht nur haufenweise zusätzliches Elend schafft sondern auch zur Lösung des Hauptproblem - Unterdrückung der Frauen in der Islamischen Welt - keinen Beitrag liefert.
Dass duch das Asylgesetz des Elend größer werden soll kann ich grade nicht nachvollziehen. Und zumindest in der Ländern mit Bürgerkrieg ist die Unterdrückung der Frauen wohl eher nicht das dringlichste Problem das es zu lösen gilt.

Die soziale und bildungstechnische Einzäunung ihrer Frauen sowie deren Ausgrenzung aus dem öffentlichen Leben und den entscheidenden Positionen in Politik und Wirtschaft halte ich dabei für DEN wesentlichen Grund, für die Probleme in der islamischen Welt.
Das halte ich dann doch für eine etwas schlichte Betrachtungsweise, zumal dieses Problem gar nicht in allen Islamischen Länden gleich stark auftritt. Die Unterschiede sind sehr groß. Es ist sicher global ein bedeutendes Problem, aber nicht das einzige und Grundlegende.

Mac
 
Pibach schrieb:
Die soziale und bildungstechnische Einzäunung ihrer Frauen sowie deren Ausgrenzung aus dem öffentlichen Leben und den entscheidenden Positionen in Politik und Wirtschaft halte ich dabei für DEN wesentlichen Grund, für die Probleme in der islamischen Welt.

Diese Einstellung halte ich nicht nur für arrogant sondern auch schlicht für falsch. Das derzeitige Chaos in weiten Teilen des Mittleren Ostens hat seine Ursachen ganz sicher nicht in der Rolle, die Frauen in der Gesellschaft einnehmen.

Aber typisch für die Geschichte ist es doch: die sog. "aufgeklärte" Welt weiß mal wieder ganz genau, was richtig und falsch ist und versucht, die als allgemeingültig angesehenen Vorstellungen von Moral und Ethik allen anderen überzustülpen.

Das haben schon die Conquistadores im 15. Jahrhundert mit den Inka u.a. so gemacht und wir hören damit noch lange nicht auf.
 
Ich denke, Herakles hat es auf den Punkt gebracht - das derzeitige Chaos in weiten Teilen des mittleren Ostens kann man hier nicht mono-causal sehen; die Ursachen, die ein Hauptgrund für das Flüchten der Menschen sind, muß man auf ein Konglomerat von verschiedenen Aspekten zurückführen.

Die geopolitischen als auch die militärischen Fakten sind derart komplex, daß eine Auflösung dieser Probleme mehr als schwierig ist.

Alles hat hier mit Ausbeutung, Gebietsansprüche, Religionskriege, Wasserrechte und vieles mehr zu tun.

Welche Länder verwickelt sind, weiß derjenige, der sich die aktuelle Landkarte anschaut.
Meines Erachtens sind die größten Kriegstreiber allen voraus die USA und Israel.

Der IS konnte nur überhaupt aufkommen und so stark werden, weil sich durch die überflüssige Militär-Intervention der Bush-Regierung hier ein Macht-Vakuum gebildet hat.

Aber die Lage ist wahrscheinlich noch viel komplexer -Gier, Macht und vieles mehr sind auch durch die Politik von Saudi-Arabien, Syrien und dem Iran entstanden.

Die Lage ist sehr unüberschaubar und eine Konsolidierung und Behebung des Elends mehr als heikel - wahrscheinlich dauert es sehr, sehr lange oder aber alles kollabiert.

Ich möchte gar nicht daran denken, was da noch alles geschehen kann.
 
Herakles schrieb:
Das derzeitige Chaos in weiten Teilen des Mittleren Ostens hat seine Ursachen ganz sicher nicht in der Rolle, die Frauen in der Gesellschaft einnehmen.

Von monokausal war auch keine Rede, die Ursachen sind vielfältig.
Aber eine Gesellschaft, die Ihre Frauen ausgrenzt, kann keine komplexen Probleme lösen, außer vielleicht Krieg führen.
Wobei das Hand in Hand geht mit der Religiosität.
Ebenso könnte man aber auch wirtschaftliche Perspektivlosikeit verbunden mit der hohen Jugendquote anführen.
Diese 4 Basis-Faktoren verstärken sich gegenseitig.
 
derMac schrieb:
...wir können gar nicht anders handeln.

Wir können ne Menge anders machen. Siehe die Punkte a)-c).
Außerdem kann man Gesetze auch ändern.
Das wird man wohl auch müssen.

Asyl und Einwanderung sind schon im Ansatz 2 verschiedene Dinge.
Eben. Darauf will ich ja hinaus.

Was ist denn das Asyslgesetz anderes als eine "Härtefallregelung"?
Abstrakt ist das das selbe. Konkret kann man das aber sehr unterschiedlich ausgestalten.

Das ganze Asylgesetzt ist ja eine Bigotterie. Es wird so getan, als würde man helfen wollen.

Dass das gar nicht der Fall ist (und sowieso auch nicht realistisch machbar) zeigt ja schon, dass man den Flüchtenden zumutet, entweder lebensgefährlich über das Mittelmeer oder endlose Landwege und Fußmärsche zu uns zu kommen. Wer sowas unternommen hat, hat m.E. hinreichend sein begründetes Anliegen dokumentiert. Die weiter Asylprüfung ist aber doch nötig, und zwar als Abschreckung. Denn nur wenn man die Annerkennung ungewiss macht, kann man noch mehr Asylantenzustrom verhindern.
Dieses Dilemma ist zwar verständlich, wird aber leider nicht ausdiskutiert.

M.E. müssen wir dringend das ganze Asyl-Konzept überdenken!

Dass duch das Asylgesetz des Elend größer werden soll kann ich grade nicht nachvollziehen.
Menschen ertrinken im Mittelmeer, usw.
Vor allem kommen sie mit falschen Erwartungen. Aber das Leben, dass sie hier erwartet, ist in vielen Fällen eben "elend".
Außerdem verelenden die ausblutenden Länder, wenn da die Opposition flüchtet.
Und die Frauen kommen wieder nicht zu Wort.
Mit dem vielen Geld könnte man auch ganz andere Dinge tun.
Das ganze Konzept bringt so praktisch keinen humanitären Mehrwert.

Und zumindest in der Ländern mit Bürgerkrieg ist die Unterdrückung der Frauen wohl eher nicht das dringlichste Problem das es zu lösen gilt.
Das sehe ich anders. Das ist wahrscheinlich der wirksamste Hebel den es gibt bzw. wenn sich das nicht ändert wird alles andere eh nicht fruchten.
 
Pibach schrieb:
derMac schrieb:
...wir können gar nicht anders handeln.

Wir können ne Menge anders machen. Siehe die Punkte a)-c).
Deine Punkte a-c sagen überhaupt nicht darüber aus was wir machen können.

Außerdem kann man Gesetze auch ändern.
Das wird man wohl auch müssen.
Ja, Gesetze kann man ändern. Aber du hast noch immer nicht wirklich erklärt, warum man die ändern sollte.

Was ist denn das Asyslgesetz anderes als eine "Härtefallregelung"?
Abstrakt ist das das selbe. Konkret kann man das aber sehr unterschiedlich ausgestalten.
Dann werd doch mal konkret. Bisher kann ich den konkreten Unterschied nicht erkennen.

Das ganze Asylgesetzt ist ja eine Bigotterie. Es wird so getan, als würde man helfen wollen.
Das Asylgesetz hat eine konkrete Anwendung bei der ich erstmal keine Bigotterie erkennen kann. Es ist keine Universalwaffe gegen das Elend der Welt, soll es aber auch nicht sein.

Dass das gar nicht der Fall ist (und sowieso auch nicht realistisch machbar) zeigt ja schon, dass man den Flüchtenden zumutet, entweder lebensgefährlich über das Mittelmeer oder endlose Landwege und Fußmärsche zu uns zu kommen. Wer sowas unternommen hat, hat m.E. hinreichend sein begründetes Anliegen dokumentiert. Die weiter Asylprüfung ist aber doch nötig, und zwar als Abschreckung. Denn nur wenn man die Annerkennung ungewiss macht, kann man noch mehr Asylantenzustrom verhindern.
Dieses Dilemma ist zwar verständlich, wird aber leider nicht ausdiskutiert.
Die Prüfung ist notwendig, weil das Asylrecht eben eigentlich für politisch verfolgte gedacht war (das ist aber über die Genfer Flüchtlingskonvention etwas erweitert) und nicht für Elendsflüchtlinge. Ja, das ist ein Dilemma, aber nochmal, welche kokreten Verbesserungsvorschläge gibt es.

M.E. müssen wir dringend das ganze Asyl-Konzept überdenken!
Gern.

Dass duch das Asylgesetz des Elend größer werden soll kann ich grade nicht nachvollziehen.
Menschen ertrinken im Mittelmeer, usw.
Vor allem kommen sie mit falschen Erwartungen. Aber das Leben, dass sie hier erwartet, ist in vielen Fällen eben "elend".
Außerdem verelenden die ausblutenden Länder, wenn da die Opposition flüchtet.
Und die Frauen kommen wieder nicht zu Wort.
Mit dem vielen Geld könnte man auch ganz andere Dinge tun.
Das ganze Konzept bringt so praktisch keinen humanitären Mehrwert.
Natürlich bringt es Mehrwert wenn man Leute aufnimmt die zu Hause mit dem Tode bedroht sind. Dass das noch nicht reicht ist eine andere Frage und eine endgültige Lösung ist es sicher auch nicht. Wenn du jetzt Geld aus dem Asylrecht abziehen und woanders investieren willst wäre es natürlich gut zu wissen, wo es denn noch mehr bringt. Das fände ich durchaus einen validen Ansatz.

Und zumindest in der Ländern mit Bürgerkrieg ist die Unterdrückung der Frauen wohl eher nicht das dringlichste Problem das es zu lösen gilt.
Das sehe ich anders. Das ist wahrscheinlich der wirksamste Hebel den es gibt bzw. wenn sich das nicht ändert wird alles andere eh nicht fruchten.
Sorry, aber das ist Quatsch. Zuerst muss mal der Krieg aufhören und den beendest du nicht durch Diskussionen über Frauenrechte. Zweitens können die Frauenrechte ein Ergebnis gesamtgesellschaftlicher Umbrüche sein, aber andersrum funktioniert nicht. Ist ja nicht so, dass man sich hinstellt und sagt die Frauen seien jetzt gleichberechtigt und dann ist plötzlich alles toll.

Mac
 
derMac schrieb:
Deine Punkte a-c sagen überhaupt nicht darüber aus was wir machen können.
Das sind 4 Faktoren, auf die wir Einfluss nehmen können.
Für c) gab es konkrete Vorschläge. Den Vorschlag von De Maizière finde ich sinnvoll.

Zu d) finde ich Hans Werner Sinn aufschlussreich:

"Der Sozialstaat wirke wie ein Magnet auf unqualifizierte Migranten, kritisierte er. Deutschland sei nach den Vereinigten Staaten das zweitgrößte Ziel von Einwanderern, doch liege es in Hinblick auf die Qualifikation auf einem der letzten Plätze der Statistik."

Ja, Gesetze kann man ändern. Aber du hast noch immer nicht wirklich erklärt, warum man die ändern sollte.
Du kannst ja mal einen Vorschlag machen, was man tun sollte. Ich hab ja schon Beispiele genannt.
Hinsichtlich Gesetzesänderungen könnte man z.B. den Mindestlohn für Asylanten aussetzen.

H.W. Sinn:
"Einwanderer, die nach Deutschland kommen, sollen sofort arbeiten dürfen. Parallel dazu sollen sie Deutschkurse belegen. Für junge Arbeitnehmer mit geringer Berufserfahrung will er den Mindestlohn abschaffen. "Man muss sie integrieren. Und die Integration geht am besten über den Arbeitsmarkt", erklärt Sinn. Der Mindestlohn jedoch "beißt sich mit der Integration"."

Dann werd doch mal konkret. Bisher kann ich den konkreten Unterschied nicht erkennen.

Wir haben eine Einwanderungswelle - aber die kommen fast alle aufgrund Asylgesetz. Das Asylgesetz ist aber ein reines Alibi-Konstrukt, das einerseit human klingen soll, aber eigentlich dazu geschaffen wurde, die Nachfrage auf Einwanderung zu begrenzen, indem es möglichst hohe Hürden aufbaut und außerdem das Leben in Deutschland unattraktiv macht. Nun wurde aber c) und d) angehoben - und damit der Ansturm extrem vergrößert. Das Konzept der Ausgrenzung klappt so nicht mehr.

Die Prüfung ist notwendig, weil das Asylrecht eben eigentlich für politisch verfolgte gedacht war (das ist aber über die Genfer Flüchtlingskonvention etwas erweitert) und nicht für Elendsflüchtlinge.
Das Asylgesetz ist komplett darauf ausgelegt, die enorme Nachfrage nach Asylanten einzudämmen. Große Summen werden in Drittländer transferiert, damit das "Problem" nicht Deutschland erreicht.

Wenn du jetzt Geld aus dem Asylrecht abziehen und woanders investieren willst wäre es natürlich gut zu wissen, wo es denn noch mehr bringt. Das fände ich durchaus einen validen Ansatz.

Könnte mir vorstellen, dass es z.B. mehr bringt wenn Deutschland mehr Schulen im Ausland unterhält und guten Absolventen Studien- und Arbeitsmöglichkeiten anbietet. Das geht natürlich nicht in Kriegsländern - das hätte man vorher machen müssen.

Sorry, aber das ist Quatsch. Zuerst muss mal der Krieg aufhören und den beendest du nicht durch Diskussionen über Frauenrechte.
Bisher gibt es dazu gar keine tragfähigen Konzepte. Stattdessen wird militärisch interveniert. Oder diese und jene Gruppierung finanziell bzw. militärisch unterstützt. Das hat alles bisher wenig gebracht.
Dabei wird immer wieder Männern Macht gegeben. Und Religiosität.
Von diesen Konzepten muss man wegkommen.
 
Pibach schrieb:
Zu d) finde ich Hand Werner Sinn aufschlussreich:

"Der Sozialstaat wirke wie ein Magnet auf unqualifizierte Migranten, kritisierte er. Deutschland sei nach den Vereinigten Staaten das zweitgrößte Ziel von Einwanderern, doch liege es in Hinblick auf die Qualifikation auf einem der letzten Plätze der Statistik."
Und schon wieder schaffst du keine Trennung von Asylrecht und Eindwanderung. Willst du nun das Asylrecht ändern oder die Einwanderungsregeln?

Du kannst ja mal einen Vorschlag machen, was man tun sollte. Ich hab ja schon Beispiele genannt.
Du sagst mal solle was ändern und wenn ich frage was sagst du ich solle die Vorschäge für diese Änderung bringen? :roll:

Hinsichtlich Gesetzesänderungen könnte man z.B. den Mindestlohn für Asylanten aussetzen.
Und damit jahrzehntelange Bemühungen in diese Richtung untergraben? Ich halte einen generellen Mindestlohn für sinnvoll. Alles andere ist versteckte Subventionierung von Betrieben die unter Mindestlohn einstellen.

Einwanderer, die nach Deutschland kommen, sollen sofort arbeiten dürfen. Parallel dazu sollen sie Deutschkurse belegen.
Nix dagegen.

Wir haben eine Einwanderungswelle - aber die kommen alle aufgrund Asylgesetz. Das Asylgesetz ist aber ein reines Alibi-Konstrukt, das einerseit human klingen soll, aber eigentlich dazu geschaffen wurde, die Nachfrage auf Einwanderung zu begrenzen, indem es möglichst hohe Hürden aufbaut und außerdem das Leben in Deutschland unattraktiv macht. Nun wurde aber c) und d) angehoben - und damit der Ansturm extrem vergrößert. Das Konzept der Ausgrenzung klappt so nicht mehr.
Das Asylgesetz ist historisch gesehen nicht geschaffen worden um die Nachfrage auf Einwanderung zu begrenzen. :roll: Es wurde nur eingeschänkt, weil zu viele Asylbewerber kamen. Du willst hier also gar nicht das Ayslgesetz diskutieren sondern die Einwanderung an sich? Das wir aktuell eine "Einwanderungwelle haben liegt zu allererst mal daran, dass in einigen Gegenden der Welt schon seit vielen Jahren Krieg ist. Die Mehrheit der kriegsbedingten Flüchtlinge kommt gar nicht mal nach Deutschland.

Könnte mir vorstellen, dass es z.B. mehr bringt wenn Deutschland mehr Schulen im Ausland unterhält und guten Absolventen Studien- und Arbeitsmöglichkeiten anbietet. Das geht natürlich nicht in Kriegsländern - das hätte man vorher machen müssen.
Ja, man hätte schon lange ganz viel ganz anders machen müssen.

Bisher gibt es dazu gar keine tragfähigen Konzepte. Stattdessen wird militärisch interveniert. Oder diese und jene Gruppierung finanziell bzw. militärisch unterstützt. Das hat alles bisher wenig gebracht.
Dabei wird immer wieder Männern Macht gegeben. Und Religiosität.
Von diesen Konzepten muss man wegkommen.
Ja. Aber das ist ja jetzt eine ganz andere Diskussion als die vorherige.

Mac
 
derMac schrieb:
Und damit jahrzehntelange Bemühungen in diese Richtung untergraben? Ich halte einen generellen Mindestlohn für sinnvoll. Alles andere ist versteckte Subventionierung von Betrieben die unter Mindestlohn einstellen.

Das ist ein Dilemma, für das die Antwort aber nicht lauten kann, dass man einen Großteil der Asylanten komplett aus dem Arbeitsgeschehen fernhält. Es wäre doch grotesk, motivierte und qualifizierte Menschen hier zu Untätigkeit zu verdammen und durchzufüttern, nur weil man Angst hat, anderen Arbeitsplätze wegzunehmen oder deren Lohnniveau zu gefährden.

Da kann man nur versuchen das irgendwie sozialverträglich abzufedern.

Z.B. dürfen ja "Asylsuchende oder Geduldete" neuerdings immerhin ein Praktikum absolvieren (unterhalb Mindestlohn).

In den Arbeitsmarkt gelangen sie dennoch kaum, einerseits wegen der Regelung zu "bevorrechtigten Arbeitnehmern", andererseits wegen des Mindestlohns. Hier würde m.E. Aussetzen des Mindestlohns helfen und dennoch keine "bevorrechtigten Arbeitnehmer" gefährden, denn: "Voraussetzung: Für die konkrete Stelle gibt es keinen deutschen Arbeitnehmer, EU-Bürger oder Ausländer, der hinsichtlich der Arbeitsaufnahme EU-Bürgern gleichgestellt ist."

D.h. wenn man für eine Stelle zu Mindestlohnbedingungen keinen findet, kann man einen Neu-Asylanten einstellen - unterhalb Mindestlohn.

Finde ich sinnvoll.

Imho sollten dazu die Verfahren beschleunigt werden. Also keine langwierige Einzelfallprüfung, sondern einfach Ausschreiben der Stellen, wenn sich keiner finden in einer Frist kann automatisch ein Asylant eingestellt werden. Das brächte die erstmal überhaupt in eine Aufgabe, statt in den Notunterkünften herumzuvegetieren. Am besten, wenn die ab dem ersten Tag irgendwas arbeiten können. Verkürzung des Arbeitsmarktzugangs müsste man als Ziel ansetzen und die "Untätigkeitstage" messen und veröffentlichen, so dass es zu einem Bewertungskriterum der Integration wird.
Parallel sollte man 2 Tage/Woche für Deutschkurs/Ausbildung ermöglichen.

Nach gewisser Zeit, wenn die halbwegs Deutsch können und etwas Erfahrungen gesammelt haben, können sie dann (hoffentlich zum Großteil) in höherqualifizierte Jobs, so dass die Mindestlohnproblematik entfällt.

Die Wartezeit auf Arbeitsmarktzugang (derzeit 3 Monate) sollte man imho komplett streichen.
 
derMac schrieb:
Ja. Aber das ist ja jetzt eine ganz andere Diskussion als die vorherige.

Ich hatte die Frauenrechtsproblematik als ganz allgemeines Basisproblem angesprochen. Sollte ja eigentlich unstrittig sein. Der Einwand, dass das in den Ländern unterschiedlich sei, ist in etwa so sinnvoll, wie beim Thema "Rauchen erhöht das Krebsrisiko" mit unterschiedlichen Rauchergewohnheiten zu argumentieren. Es geht bei solchen Generalisierungen ja eben genau um eine Fokussierung auf übergreifende Faktoren! Dass man sich - in anderen Diskussionen - die jeweils konkreten Einzelfaktoren näher anschauen sollte, hat damit nicht wirklich was zu tun, das ist einfach nur eine andere Abstraktionsebene.
Dann hast Du das Thema auf akute Bürgerkriegsgebiete gezogen (das war von mir gar nicht addressiert) und wenn ich das nun wieder zurückrücke auf das Ausgangsthema, erzählst Du was von "andere Diskussion". Inhaltlich kommt sowieso kein Beitrag. Stattdessen die abwegige Forderung, ich solle genauer erklären. Das mal als Beispiele für Dein Durcheinander. Geht ja so auch schon den gesamten Thread - bis ich mal was sage!
 
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