Ich kaufe mein Faltrad vor Ort. Schön blöd, oder?

derMac schrieb:
Wenn du einen wirklich lokalen Händler hast, musst du im allgemeinen nicht mit dem Auto hinfahren.
Ja, kommt drauf an.
Im Schnitt wird aber wohl schon einige km Auto gefahren.
Es wohnt ja auch nicht jeder so, dass da alles vor Ort direkt erreichbar ist.

derMac schrieb:
Durch deinen internationalen Kauf entsteht aber in deiner Gegend erstmal kein Wohlstand.

Das ist bissel Definitionsfrage. Ich hätte mir das MHL Kabel sonst beispielsweise nicht gekauft. Sowas kostet bei Mediamarkt & Co glaub ich 25,- EUR. Wert wäre es mir sagen wir 10,- EUR. Es entstand für mich also schon mal unmittelbar "Wohlstand" durch das Produkt.
 
Kisho schrieb:
Folge in D'land: Personaleinsparungen, (unbezahlte) Mehrarbeit, steigende Arbeitsbelastung, hohe Insolvenzquote im KMU-Bereich.
Ne, die Folge ist erstmal, dass überhaupt ein paar Arbeitsplätze gerettet werden konnten. Bei höheren Löhnen wäre das nicht gegangen. Würde in größerem Maßstab auch die ganze Volkswirtschaft runter reißen.

Ansonsten entstehen ja eben auch andere Stellen. In meinem Bekanntenkreis arbeitet soweit ich das überblicke kaum noch einer in einer Tätigkeit, die es vor 20 Jahren auch schon gab.

Die Frage ist, ob eine Gesellschaft genauso schnell oder schneller innovative Stellen erschaffen kann, als alte wegfallen. Und ob sich der Einzelne in der Dynamik behaupten kann. Das gelingt natürlich nicht immer. Die versuchte Rettung unattraktiver Bereiche bringt aber nichts.
 
Es gibt immer Verlierer im Leben. Gehörst du etwa schon dazu, Pibach?



Stichwort Haibike:

Netter Shop in Kronberg, leider viele gelistete Artikel nicht
vor Ort zu bekommen.


Speedsix
 
Pibach schrieb:
Ich hätte mir das MHL Kabel sonst beispielsweise nicht gekauft. Sowas kostet bei Mediamarkt & Co glaub ich 25,- EUR. Wert wäre es mir sagen wir 10,- EUR.
bei Conrad für 5,99 ;) http://www.conrad.de/ce/de/product/678085/Digitus-MHL-Anschlusskabel?ref=searchDetail
 
Speedsix schrieb:
Stichwort Haibike:

Netter Shop in Kronberg, leider viele gelistete Artikel nicht
vor Ort zu bekommen.
Du meinst, dass Teile erst bestellt werden müssen? Das ist doch bei allen Online Shops so. Man kann aber auf Alternativprodukte ausweichen (sofort mitnehmen) oder bestellen und beim nächsten Besuch mitnehmen. Fakt ist, die haben Sachen da (zum sofort Mitnehmen), die du im normalen Fahrradladen nicht bekommst.
Die Mitarbeiter scheinen auch großteils selbst "Schrauber" zu sein und kennen das Sortiment oder Alternativen aus Erfahrung. Bikemax, Stadler etc. wollen einem das verkaufen, was sie da haben und das ist imho nicht viel. Trotz der Riesenflächen. Das ist zumindest meine Erfahrung.
 
Ich frage mich dabei wozu braucht man (@Pibach) ein MHL3 Kabel mit Ladefunktion ? Muss damit ein Hightech der schon lange keine wirkliche Innovation mit sich bringt betrieben werden ? Ist der Lebensstil - grösser, schneller, weiter oder mehr mehr mehr oder ich ich ich .... noch zeitgemäß ?
Thema China: schön das durch solche Handlungen dort die Luftverschmutzung mit gefördert wird, sodaß dort die Regierung die Grenzwerte für Smogbelastung manipulieren muss damit sich keiner Sorgen macht.

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2014-03/china-smog-peking-grenzwerte-staedte
 
Patrick, worauf willst du hinaus? Das man eigentlich kein Smartphone braucht? Ein altes Klapphandy es doch auch tut? Oder ganz ohne und sich öfter besuchen? Und was hat "größer, schneller, weiter" hier zu bedeuten? Passt doch gar nicht.
 
Sich in seinem Kosum zu drosseln und die Abstände zwischen dem Neukonsum immer weiter zu verlängern, getreu der Postwachstumsökonomie (von Niko Peach). Eine immer grösser werdende Auswahl und die Forderung nach noch mehr Auswahl durch weltweiten Einkauf, ist zu überdenken. Ich persönlich brauche nicht xx Smartphone Marken oder TV Hersteller oder Autohersteller mit X Modellen.

Zum anderen steigert dieser weltweite Konsum deine Lebensqualität merklich ? Ist damit Genuß verbunden ?
 
superfalter schrieb:
Sich in seinem Kosum zu drosseln und die Abstände zwischen dem Neukonsum immer weiter zu verlängern, getreu der Postwachstumsökonomie (von Niko Peach). Eine immer grösser werdende Auswahl und die Forderung nach noch mehr Auswahl durch weltweiten Einkauf, ist zu überdenken. Ich persönlich brauche nicht xx Smartphone Marken oder TV Hersteller oder Autohersteller mit X Modellen.

Für sich gelesen ist das was Du schreibst ja sinnvoll, es hat aber irgendwie gar nichts mehr mit dem Ursprungspost zu tun. Der war nämlich schon ziemlich hetzerisch und lässt sich kurz so zusammenfassen: "Wer im Internet kauft fördert dass kleine Kinder im Straßenverkehr sterben!"

Du hast das jetzt ins extreme getrieben zu "Konsum ist böse." Dem kann ich völlig zustimmen, und genau aus diesem Grund kaufe ich im Internet. Konsumentscheidungen fallen da bei mir da natürlicherweise überlegter aus. Es geht nicht darum etwas möglichst schnell zu bekommen. Man hat eine größere Auswahl und ist nicht auf den Chinaschrott beim örtlichen Handel angewiesen. Auch gibt es viel mehr Vergleichsmöglichkeiten und objektive Beratung.

PS:
Wenn man superfalters Konsumkritik wirklich ernst nimmt müsste man übrigens feststellen, dass Neuräder und ach Falträder generell schlecht sind. Ein gebrauchtes Diamant würde es doch eigentlich auch tun. Sucht euch einfach einen Arbeitsplatz in der Nähe eures Wohnortes. Der Hauptnutzen von Falträdern ist sie im Bus, Zug, Auto und Flugzeug mitzunehmen. Die verpesten aber die Umwelt und werden durch den Besitz eines Faltrades sogar noch gefördert... (Ich fahre viel öfter Zug seit ich ein Brompton habe.) ;)
 
Das Problem ist, dass unser Wirtschaftssystem so organisiert ist, dass man zwingend Wachstum braucht. Konsumverzicht/-reduzierung funktioniert also innerhalb dieses Wirtschaftssystems längerfristig gar nicht (wobei man es als Insellösung recht lange durchhalten kann solange rundum alles wächst. Du kannst ja mal mit deinem Laden das Nullwachstum testen. Schon alle Kredite zurückgezahlt (nein, du musst das nicht beantworten, war eine rethorische Frage)? ;)

Mac
 
ladiaar schrieb:
Für sich gelesen ist das was Du schreibst ja sinnvoll, es hat aber irgendwie gar nichts mehr mit dem Ursprungspost zu tun. Der war nämlich schon ziemlich hetzerisch und lässt sich kurz so zusammenfassen: "Wer im Internet kauft fördert dass kleine Kinder im Straßenverkehr sterben!"
Ich kann nicht erkennen, dass dies eine faire Zusammenfassung wäre. Allerdings ist sie auch nicht völlig abwegig, je mehr das Arbeiten, Einkaufen und sonstiges in die Ferne rücken, desto stärker wird der Verkehr (unter Zeit- und Gelddruck) zunehmen, egal ob man jetzt selber fährt oder andere das für einen tun.

Mac
 
derMac schrieb:
...
Ich kann nicht erkennen, dass dies eine faire Zusammenfassung wäre. Allerdings ist sie auch nicht völlig abwegig, je mehr das Arbeiten, Einkaufen und sonstiges in die Ferne rücken, desto stärker wird der Verkehr (unter Zeit- und Gelddruck) zunehmen, egal ob man jetzt selber fährt oder andere das für einen tun.

Mac

Hm. Ich weiß sonst irgendwie nicht wie ich die Überschrift mit dem Abschnitt zusammen bringen soll:
Ich bin an einer Stärkung der Fahrrad-Lobby vor Ort interessiert.
Ich bin daran interessiert, dass meine Kinder diesen Verkehrsirrsinn heil überstehen.

Hier kommen Kinder zu Tode.
Gäbe es eine menschengerechte Geschwindigkeitsbegrenzung, würde das Kind wohl noch leben.
Der Bremsweg hätte gereicht.

Aber scheinbar ging es dabei ja gar nicht um eine faire Diskussion, sondern darum Luft abzulassen und zu provozieren. Sonst hätte sie sich doch später nochmal gemeldet?
 
Dass der Internetversand das Einkaufen in die Ferne rücken lässt (meintest Du das?) sehe ich nicht so. Wenn ich (aus Thüringen) zum nächsten "kompetenten" Faltradhändler fahre erzeuge ich sicher mehr Verkehr als durch den Onlineversand. Das Einkaufen rückt durch das Internet also eher näher zu mir.
 
ladiaar schrieb:
Hm. Ich weiß sonst irgendwie nicht wie ich die Überschrift mit dem Abschnitt zusammen bringen soll:
Ich bin an einer Stärkung der Fahrrad-Lobby vor Ort interessiert.
Ich bin daran interessiert, dass meine Kinder diesen Verkehrsirrsinn heil überstehen.

Hier kommen Kinder zu Tode.
Gäbe es eine menschengerechte Geschwindigkeitsbegrenzung, würde das Kind wohl noch leben.
Der Bremsweg hätte gereicht.
Ist doch im Text erkärt: dadurch, dass der Fahrrad-Lobby betreibende Fahrradhändler gestärkt wird. Das muss natürlich nicht bei jedem Händler so sein, scheint dort aber so zu sein. Und auch bei uns unterstützen die Fahrradhändler fahrradfördernde Veranstaltungen. Aber ich hatte jetzt nicht den Eindruck, dass es im Eingangstext ausschließlich um sterbende Kinder ging.

ladiaar schrieb:
Dass der Internetversand das Einkaufen in die Ferne rücken lässt (meintest Du das?) sehe ich nicht so. Wenn ich (aus Thüringen) zum nächsten "kompetenten" Faltradhändler fahre erzeuge ich sicher mehr Verkehr als durch den Onlineversand. Das Einkaufen rückt durch das Internet also eher näher zu mir.
Ich hab das bewusst allgemein formuliert.Wenn das Einkaufen schon in der Ferne ist, wird das Problem durch den Internethandel zumindest kaum schlimmer. Aber dadurch, dass das Einkaufen in der Ferne ist, steigt der Verkehr. Beim Internethandel sicher weniger als wenn du selbst fährst, aber in beiden Fällen mehr als wenn das sehr lokal passiert. Und ich habe mich bewusst auch nicht nur auf Fahrräder beschränkt, so oft kauft der Durchschnittsmensch ja kein Fahrrad. Sicher muss man abwägen, wann Versandhandel sinnvoll ist und wann nicht, aber bei Pibach gab es so einen Grundtenor, dass das generell was positives wäre. Ich denke, dass es da keine einfachen Antworten gibt. Aber aus der rein egoistischen Sicht, in einem lebenswerten Umfeld zu wohnen, sollte man Interesse daran haben, dass nicht alles in der Ferne stattfindet und da bedingt eben eins das andere. Bei mir auf dem Dorf wird wahrscheinlich jetzt der letzte Lebensmittelladen zumachen. Ich geh da auch selten hin, weil die eben nicht alles haben, aber wenn er zu ist kann ich auch nicht mal eben am Sa Mittag mal schnell zu Fuß eine neue Tüte Mehl holen. Und wenn ich mal älter bin gibt es dann keinen Laden mehr, denn ich aus eigener Kraft mit dem Rollator erreichen kann.

Mac
 
Für alltägliche Lebensmittel ist online Handel nicht so relevant, der Supermarkt oder Discounter sehr effektiv. Da steht sich auch keiner die Beine in den Bauch.

Und Der lokale Fahrradladen hat wohl kaum Einfluss auf fahrradfreundlichen Verkehr. Stattdessen sind seine Räder schlicht teuer. Und einfalltslos. Mit dem Angebot der lokalen Händler wäre ich sicher nie zum Faltrad gekommen. Hier hat der online Handel enormen Einfluss. Dinge werden erschwinglich, differenzierter, spezialisierter, individueller, und hochwertiger. Und schaffen Absatz. Und es erlaubt nicht nur zu kaufen, sondern auch zu verkaufen. Der Wohlstand kommt schon länger nicht mehr aus der lokalen Umgebung. Komische Idee.
 
derMac schrieb:
Konsumverzicht/-reduzierung funktioniert also innerhalb dieses Wirtschaftssystems längerfristig gar nicht
Wachstum auch nicht (folgt man Nico Paech gedanklich - was ich mache). Die Frage ist "Kollaps by Design" oder "by Desaster". Und da bin ich eher für ersteres.
 
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