Verschleiß und Haltbarkeit

Niemand - auch kein Berliner - hat die objektive Wahrheit gepachtet.

Und so können alle Aussagen nur als subjektive Bewertung gelten. Es hat sich auch noch niemand als professioneller Fahrradtester hier im Forum geoutet - falls es so was für Falträder überhaupt gibt. Ich selbst vergleiche nur, was ich regelmäßig nutze. Und selbstverständlich schlagen dabei meine Vorlieben durch. Das ist bei Pibach merkbar nicht anders.

Letztlich entscheidet nur genau dieses persönliche Empfinden darüber ob Du ein gefedertes Rad als angenehm oder als "schwammig" empfindest, weil Dir "die direkte Ansprache der Wegstrecke" fehlt. Dann kann ein verstellbarer Vorbau gegenüber einem stocksteif eingespannten Lenker immer im Nachteil sein - egal wie er konstruiert ist.
Mit anderen Worten - Du musst es selbst ausprobieren. Und zwar auf einigen Kilometern - nicht in der Proberunde im Laden.

Riese und Müller erheben nicht den Anspruch mit dem Birdy ein echtes Fully geschaffen zu haben. Wer da so was hineindichtet ist selbst schuld. Die Federung soll nur die kleinen Räder ausgleichen und erlauben diese mit hohem Luftdruck zu fahren, was dem Rollwiderstand zugute kommt. (diesen Anspruch hat Moulton mit seinen Rädern auch - was seltsamerweise niemanden aufregt)
Erstaunlich ist zumindest, dass das Birdy bei den Vergleichen der Radzeitschriften/ des Fernsehens in Deutschland und der Schweiz - genau wegen dieser geringen Federung lobend erwähnt wird, wenn es um das Fahrgefühl geht. Nun kann man zwar jeden einzelnen Test wegen irgendwelcher Unzulänglichkeiten genüsslich zerpflücken - es bleibt aber trotzdem die Tatsache, dass dieses Empfinden wohl die Mehrzahl der Tester teilt. Und die Kritiker können nur ihre eigenen Empfindungen dagegen setzten.
 
Meine Abneigung gegen Birdy ist darin begründet, dass ich im Gegensatz zu anderen Falträdern, das Birdy noch nie gefaltet gesehen habe. V.a. in einer recht vollen S-Bahn krieg ich Herpes, wenn ich das ungefaltete Birdy und den dazugehörigen Fahrer sehe. Der Hinterbau sollte wie beim Brompton einfach einzuklappen sein, allerdings hat es eine auffallend schlechte Faltsymmetrie/Geometrie, dass es sich nicht lohnt. Auch wegen dem Gepäckträger. Aber das Rad sieht ungefaltet ja so extrem sexy aus, dass man es nicht falten muss.
Dass die Gabel "nur" 3cm federt, was ich vorher nicht wusste, stört nicht. Da alle Gabeln früher starr waren, sind 3cm schon mal nicht schlecht. Ich frag mich nur, wieso solch eine Gabel? Hercules verbaut beim E-Versa eine weniger auffällige Single Shock mit ebenfalls 3cm Federweg (RST) Sieht aber vernünftig aus.

bild.php


Man hat bei R+M auch nicht die Wahl, da es praktisch nur ein Rahmen/Faltrad gibt, egal ob City, Touring, Race. Immer gleich. Wieso gibts nicht wenigstens bei der RR-Lenker Version - RACE genannt - eine starre Gabel? Man hält an der Gabel nur fest, um das Rad überhaupt irgendwie falten zu können. Das mag ein Weg sein, aber ein sehr krummer, wie ich finde.

[flash=590,355]http://www.youtube.com/v/3ivOJtldKu0&feature=related[/flash]
 
Harry schrieb:
Der Hinterbau sollte wie beim Brompton einfach einzuklappen sein, allerdings hat es eine auffallend schlechte Faltsymmetrie/Geometrie, dass es sich nicht lohnt. Auch wegen dem Gepäckträger.

Völlig richtig.
Und das Video ist ja ein Treppenwitz, trotz dieser Zusatzrollen ist das gefaltete Birdy total sperrig und unhandlich.

Wenn man auf Gepäckträger verzichtet und schmale Reifen (z.B. Kojak gibt es in 18") nimmt, faltet es aber schön unter. Bleibt mit diesen Sonderzusatzrollen vermutlich sogar schön stehen. Breite Big Apple vertragen sich leider nicht so gut mit dem Rahmen, die Reifen passen dann soweit ich weiß nicht mehr neben den Rahmen, der ja leicht schräg einfaltet, kommt daher alles etwas zu hoch. Und der Lenker passt bei einem breiten Reifen auch nicht mehr ganz dran vorbei.

Edit: Leider fällt wegen des schrägen Unterfaltens die Kette leicht runter, vielleicht auch ein Grund, warum Birdyfahrer ihr Rad selten falten?

Die Gabel-Schwinge ist halt für den Faltvorgang. Die Gabel faltet man aber ungern, weil zu dem Gefummel eben hinzkommt, dass es viel breiter wird und man leicht überall hängen bleibt. Und wie der Lenker dann drüber faltet ist ohne Worte.

Das Unterfalten ist ein prinzipielles Problem, das noch niemand richtig gut gelöst hat.
Z.B. beim Airnimal Joey wird das Hinterrad gerade untergefaltet und kommt so schön in die Gabel:
joey3.jpg

Leider muss man dann das Vorderrad auch immer rausnehmen.
Auch bei 20" Rädern reicht der Platz nicht, dass das Vorderrad drin bleiben kann.
Bike Friday macht daher wie auch das Birdy ein leicht schräges Unterfalten:
bike-friday-quickfold.jpg

Wie man sieht auch nicht so besonder dolle.
Bei den 18" des Birdy sollte ein gerades Unterfalten auch mit Vorderrad drin noch gehen (beim 16" Brompton, dass nur wenige mm weniger Durchmesser hat, geht es ja auch). Man hat sich aber zugunsten der Stabilität für ein Oberrohr mit mehr Höhe entschieden. Gerades Unterfalten würde also das Faltmaß verschlechtern (baut dann höher).

Aber man kann den Rahmen auch als "Hohldreieck" konstruieren, so dass man beides schaffen kann. Oder leicht schräg, so wie beim Dahon Curl. Würde sicher Spaß machen, mit einemCAD Progamm hier mal geeignetere Rahmenvarianten und Radgrößen zu untersuchen, vielleicht findet sich eine viel bessere Bauweise?
 
Harry schrieb:
Meine Abneigung gegen Birdy ist darin begründet, dass ich im Gegensatz zu anderen Falträdern, das Birdy noch nie gefaltet gesehen habe. V.a. in einer recht vollen S-Bahn krieg ich Herpes, wenn ich das ungefaltete Birdy und den dazugehörigen Fahrer sehe.
Komisch, dafür fährt man doch ein Faltrad, muß ich wohl die Ausnahme sein.

IMG_0025_1.jpg
 
@Cruisen: die meisten falten das Brommi aber nur hinten unter. Ich falte mein Dahon auch nur in den "Quick fold". Das reich im ÖPNV ja meistens. Beim ständigen Umsteigen ist das komplett Falten und dann so ein klapperiges Paket tragen wirklich nicht ideal.
Und daher hast Du Dir ja so eine Schiebehilfe kostruiert, dann geht es halbwegs.
Für komplizierte Umsteigesituationen kommt man so aber nicht weit und man muss auffalten.
Lässt sich alles machen, aber als Pendlerrad ist Birdy daher insgesamt nicht ganz so unpraktisch.
Wobei in der konfiguration ohne Gepäckträger mit schmalen Reifen und mit diesen Stützrollen aus dem Video müsste auch ein Quickfold gehen und platzsparend stehen bleiben sowie schiebbar sein. Oder?

Edit:
So wie hier finde ich richtig klasse.
 
Edit: @cruisen
Ich meins ja nicht böse und ganz bestimmt nicht gegen den Fahrer. Das sieht einfach nicht schön aus. Aber es hat bestimmt Spaß gemacht es auszubauen. Und dabei lernt man sein Faltrad ja auch zu schätzen und zu lieben. Es wäre nur nichts für mich.
 
Also das Falten ist bei keinem Faltrad richtig gut gelöst, dies geht auch gar nicht, weil immer noch das Urfahrrad mit seinen Unzulänglichkeiten hindurchschimmert.
Warum ist es nicht gut gelöst, ganz einfach, überall hängen Teile, Seile, Schrauben herum, dazu einige böse Teile wie Reifen, die gerade nach dem Gebrauch bei feuchten Wetter sehr unangenehme Flecken verursachen.
Ein Faltrad sollte nach dem Falter so kompakt, sauber und glatt sein wie ein Hartschalenkoffer.
Aber ohne Zusatzkoffer, welche ja schon einige Anbieter mit anbieten, aber wohin mit dem Koffer während der Fahrt.
Das Rad müßte voll gekapselt mit glatter Oberfläche sein, incl. Radkästen, in dem die dreckigen Räder spurlos verschwinden können.
Wo es hingehen könnte
http://psipunk.com/union-folding-cycle/#more-4728
http://psipunk.com/boxcycle-by-bismo-joyodiharjo/
http://psipunk.com/alpha-bicycle/
http://psipunk.com/a3-folding-bicycle-by-vincent-tan/
aber dies passt besser in ein anderen Thread
 
Halten wir mal fest:
Birdy und Brompton sind (wenn es nach euch zwei beiden geht) vollkommene Fehlkonstruktionen und eigentlich nur dafür gut die Leute um den Verstand zu bringen. :lol:



Harry ich falte mein Birdy auch nur, wenn es angebracht ist. Ich lad mir doch nicht freiwillig mein Gepäck (2 HR Taschen und die Lenkertasche) auf, wenn ich nicht muss. Unsere S-Bahnen haben Radabteile und ich ne Monatskarte mit Radmitnahme. Bei den Birdys finde ich die kleinen Rollen ebenfalls praxisfremd. "Meine Bahnhöfe" haben alle keinen aalglatten Marmorboden - nur da wäre das hilfreich.

Vorrangig ist für mich das fahrende Rad. Daher stülpe ich lieber in Einzelfällen eine Hülle über die "rumhängenden Bowdenzüge" als schwergängige Schalt- und und Bremszüge zu akzeptieren, die mit vielen Bögen eng am Rahmen entlang laufen. Hydraulik Bremsen und elektrische Gangschaltung könnten da die Brücke schlagen.

Die simpelste Lösung heißt "Schutzhülle" zum Überstülpen - wiegt 200 Gramm und erfordert keine akrobatischen zu bedienenden Sonderkonstruktionen. Bei der Fahrt verschwindet sie in ihrer eigenen Tasche und wird am Sattel angeklipst.
 
Ich bin vor ein paar Tagen das erste Mal mit meinem Vitesse verreist. Da fand ich die Tasche "Schutzhülle zum überstülpen" ziemlich astrengend. Da gibts auch Verbesserungsbedarf.
PS Das Brompton find ich toll!
 
R&M wirb übrigens in diesem Video mit gewisser Offroadfähigkeit.
In der Konfiguration mit Marathon Racern und ohne Rollen und sonstigen Klimbim geht das Falten auch ganz passabel, wie man sieht.
Und da gab es offenbar noch den einteilen Lenker, der leider nicht mehr im Programm ist.
 
Pibach schrieb:
Für komplizierte Umsteigesituationen kommt man so aber nicht weit und man muss auffalten.
Lässt sich alles machen, aber als Pendlerrad ist Birdy daher insgesamt nicht ganz so unpraktisch.
Wobei in der konfiguration ohne Gepäckträger mit schmalen Reifen und mit diesen Stützrollen aus dem Video müsste auch ein Quickfold gehen und platzsparend stehen bleiben sowie schiebbar sein. Oder?
Stimmt, ich nutze den gefalteten Zustand auch meist nur in der Bahn oder für kurze Strecken am Bahnhof. Mir war halt wichtig das ich das Rad nicht viel tragen muß auch wenn es gefaltet ist. Daher auch die Klickfixlösung am Gepäckträger. Kleines Gepäck bei Touren ist schnell runter und man hat schnell gefaltet.
Das Fahrrad im Video ist wirklich klasse. Vorallem der Kettenspanner den er entwickelt hat.
 
Harry schrieb:
Edit: @cruisen
Ich meins ja nicht böse und ganz bestimmt nicht gegen den Fahrer. Das sieht einfach nicht schön aus. Aber es hat bestimmt Spaß gemacht es auszubauen.

Habe ses nicht böse aufgefaßt aber die Optik war mir nicht so wichtig. Hab die Materialien genommen die ich hatte. Wie man an den Bildern und dem Video hier im Beitrag sieht gibt es auch schönere Lösungen zu kaufen. Dafür hat mein Slebstbau auch noch nicht mal 5 € gekostet. Finde generell das zuerst die Funktion kommt und dann die Optik.
 
Harry schrieb:
Hercules verbaut beim E-Versa eine weniger auffällige Single Shock mit ebenfalls 3cm Federweg (RST) Sieht aber vernünftig aus.

Ich hab die RST Gabel zwar gepostet, kenne sie aber nicht. In den MTB Foren kommt sie nicht so gut weg. Kein Wunder bei 3cm FEderweg ;)
Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass eigentlich alle Tauchrohrgabeln mit Gleitlagerung schlecht ansprechen, da geht erst was bei stärkeren Schlägen oder tiefen Sprüngen und dann bringen 3cm wieder wenig. Die Last kommt ja meist quer und biegt am Tauchrohr, gleiten tut es dann nicht mehr so wirklich. Parallelogrammgabel sind da viel besser, sprechen besser an und laufen auch mehr in Kraftrichtung, oder mindestens eine Cannondale Headshockk oder Lefty, die haben Nadellager. Ich schätze jedenfalls, die RST Gabel ist einges schlechter als die am Birdy, auch wenn sie vielleicht besser aussieht ;)

Ich habe diverse MTB Gabeln gefahren und die waren meist weit besser als über was wir hier reden und dennoch würde ich bis Cross Country zu Starrgabel raten, weil Federung nicht so wirklich funktioniert und viele Nachteile hat. Bei kleinen Rädern ist das natürlich wieder eine neue Rechnung, aber die kleinen Microunebenheiten packt so eine Federung nicht, das geht nur mit Parallelogrammgabel mit sehr geringer Masse (siehe Pacific Cycles), oder Pantour Hub (hat dann aber andere Schwächen).
 
derMac schrieb:
Harry schrieb:
Die Front sieht für mich total überladen aus. Je mehr dran, umsomehr muss es können, sonst hat es keinen Sinn. Und bei den Preisen müsste es mehr können, als ein Standartfalter
Also man kann ja vom Birdy halten was man will, aber klein falten ohne Faltgelenk im Rahmen und dabei noch voll gefedert, das ist schon ein Alleinstellungsmerkmal, das ist schon ganz klever gelöst.

Mac
Na, was ist denn daran clever gelöst ? Eher schon "Claas Clever" (eine Figur aus der Komic-Welt :D ) gelöst: Ein Falter mit mittigem Vertikal-Gelenk kann auf ein Längenmaß L = (Radstand + 1 Laufraddurchmesser)/2 gefaltet werden.
Also Birdy : 101 cm Radstand (Katalogangabe) + 43,5 cm Laufraddurchmesser = 144,5 cm/2 = 72,25 cm
Mit einem Faltmaß von 79 cm x 61 cm x 36 cm (Katalogangabe) liegt man da in der Länge einiges drüber. Selbst ein Falter mit 20" Rädern schafft ca. 78 cm.
61 cm für die Höhe sind in Ordnung, beim seitlichen Maß kann selbst bei Standard-Klemmweiten (100 mm Vorn, 135 mm Hinten) weniger erreicht werden (zB 33 cm).
Was nutzen die konstruktiven Extravaganzen, wenn sie nichts bewirken. In diesem Zusammenhang will ich die 18" Laufräder mal monieren (wahrlich ein Alleinstellungsmerkmal !, da freut man sich, falls zB neue Reifen benötigt werden), den mangelnden Geradeauslauf (Geometrie und Schwerpunktslage der Vordergabel-Konstruktion !, kein Freihändigfahren (ist vielleicht bei 18" grenzwertig und nicht möglich ?)).
Bei Kettenschaltung kann mit dem Schaltarm gepflügt werden (Ist das nun produktiv im Sinne der Landwirtschaft ?).
Weiter fällt die Kette beim Falten wenigstens einmal in der Woche ab (Gebe ja zu, ich bin ein bißchen allergisch gegen Kettenschmiere und Kettenverschleiß :mrgreen: ) . Und diese Spange vor dem Spannröllchen: soll sie Abspringen der Kette verhindern ? Tut sie wohl nicht immer.
Erfreulich ist beim Birdy, daß man einige Schaltungsvarianten anbietet und auch die Entfaltungen dazu anschreibt. Trotzdem würde ich keine Rohloff- oder andere Nabenschaltung ans Rad schrauben, die nicht gekapselt werden kann.
Es nutzt nichts, wenn ein Rad vom Rahmen her fortschrittlich aussieht (von der Frontgabel abgesehen), es in der Realität aber nicht ist.
Wenn man nicht so streng ist wie EmilEmil, kann man mit dem Birdy ordentlich fahren und Spaß haben.
MfG EmilEmil
 
Harry schrieb:
Man hat bei R+M auch nicht die Wahl, da es praktisch nur ein Rahmen/Faltrad gibt, egal ob City, Touring, Race. Immer gleich. Wieso gibts nicht wenigstens bei der RR-Lenker Version - RACE genannt - eine starre Gabel? Man hält an der Gabel nur fest, um das Rad überhaupt irgendwie falten zu können. Das mag ein Weg sein, aber ein sehr krummer, wie ich finde.
Das mit dem einen Rahmen für alles machen doch andere Faltradhersteller genau so, obwohl sie verschiedene Rahmen haben. Da wird vom Pseudoreiserad bis zum Pseudorennrad alles mit dem gleichen Rahmen und den gleichen Fahreigenschaften gebaut.

Ich denke auch, dass die Federgabel auch in der Rennversion sinnvoll ist, aber sie hätten wenigstens eine spezielle Rennfedergabel bauen können.

Mac, der die Birdy-Gabel optisch durchaus nicht hässlich findet.
 
frankd schrieb:
Also das Falten ist bei keinem Faltrad richtig gut gelöst, dies geht auch gar nicht, weil immer noch das Urfahrrad mit seinen Unzulänglichkeiten hindurchschimmert.
Warum ist es nicht gut gelöst, ganz einfach, überall hängen Teile, Seile, Schrauben herum, dazu einige böse Teile wie Reifen, die gerade nach dem Gebrauch bei feuchten Wetter sehr unangenehme Flecken verursachen.
Ein Faltrad sollte nach dem Falter so kompakt, sauber und glatt sein wie ein Hartschalenkoffer.
Aber ohne Zusatzkoffer, welche ja schon einige Anbieter mit anbieten, aber wohin mit dem Koffer während der Fahrt.
Das Rad müßte voll gekapselt mit glatter Oberfläche sein, incl. Radkästen, in dem die dreckigen Räder spurlos verschwinden können.
Wo es hingehen könnte
http://psipunk.com/union-folding-cycle/#more-4728
http://psipunk.com/boxcycle-by-bismo-joyodiharjo/
http://psipunk.com/alpha-bicycle/
http://psipunk.com/a3-folding-bicycle-by-vincent-tan/
aber dies passt besser in ein anderen Thread
Die Bsp. zeigen, dass sie fürs falten konstruiert sind, nicht fürs fahren. Ich finde das Fahren ja noch immer wichtiger als das falten.

Mac
 
EmilEmil schrieb:
Na, was ist denn daran clever gelöst ?
Relativ geringes Gewicht bei Vollfederung und vertretbarem Faltmaß. Es gibt jetzt nicht soo viele Räder, die diese Kombination besser lösen.

den mangelnden Geradeauslauf (Geometrie und Schwerpunktslage der Vordergabel-Konstruktion !, kein Freihändigfahren (ist vielleicht bei 18" grenzwertig und nicht möglich ?)).
Guter Geradeauslauf und die Möglichkeit Freihändig zu fahren sind maximal persönliche Präferenzen, aber keine absoluten Qualitätsmerkmale. Man könnte auch einfach ein besonders wendiges Rad haben wollen.

Wenn man nicht so streng ist wie EmilEmil, kann man mit dem Birdy ordentlich fahren und Spaß haben.
Wenn man nicht die persönlichen Präferenzen von EmilEmil zu allgemeingültigen Notwendigkeiten erklären würde, könnte man mit sehr vielen Rädern Spaß haben (wobei einige Kritiken auch in der allgemeinen Formulierung absolut berechtigt sind).

Mac
 
derMac schrieb:
Harry schrieb:
Man hat bei R+M auch nicht die Wahl, da es praktisch nur ein Rahmen/Faltrad gibt, egal ob City, Touring, Race. Immer gleich...
Das mit dem einen Rahmen für alles machen doch andere Faltradhersteller genau so, obwohl sie verschiedene Rahmen haben. Da wird vom Pseudoreiserad bis zum Pseudorennrad alles mit dem gleichen Rahmen und den gleichen Fahreigenschaften gebaut.

Naja, wenn das Rad optimal ist und nicht mehr verbesserungswürdig, reicht ein Modell - z.B. Brompton. Das ist meiner Meinung nach eins der wenigen Falträder, die ein Alleinstellungsmerkmal haben. Ein 20" Brompton fände ich interessant.

Tern versucht es mit zwei Rahmen: naja...

Dahon bietet aber mehr Auswahl. Das kleine Curve 16" und im 20" Bereich eines mit tiefem Einstieg, eine e-Version, die Vitesse/Speed, das Mu, das Dash/Bullhorn und das Jetstream. Ich finde die unterscheiden sich schon ziemlich stark.
Und da ist alles abgedeckt. Für die meisten sind die Modelle in der jeweiligen Kategorie ausreichend. Und ich denke, die meisten kommen über ein bezahlbares Dahon überhaupt erst zum Faltrad.

Insofern kann ich schon verstehen, dass man sich von der Masse abnabeln will und etwas exklusiveres fahren möchte.
 
Natürlich ist dies die grundlegende Frage ob Falträder fürs Falten oder für das Fahren konstruiert wurden. Das Alleinstellungsmerkmal ist aber beim Faltrad das Falten und nicht das Fahren. Da es aber keinen Markt für Räder mit kleinen Rädern gibt, sind bei Radgrößen 16-24 Zoll für Erwachsene nur Falträder im Angebot. Es fehlen die Vergleichsmöglichkeiten mit gleich großen Normalos.
Auch bei größeren Rädern gibt es kaum Tests gegeneinander z.B. Normal-MTB gegen Falt-MTB. Es werden maximal Falträder miteinander getestet. Da es aber keine objektiven Test gibt, ist natürlich hier im Forum viel Platz für subjektive Meinungen.
Oder man kann es auch anders sehen, wenn man kleine Räder liebt, ist man auf Falträder angewiesen, obwohl man vielleicht nie faltet.
Nun zurück zur eigentlichen Frage, Ziel sollte es sein, daß das Fahren durch die Falteigenschaft nicht eingeschränkt wird.
Doch wie schon erwähnt, kann diese Frage nicht beantwortet werden, da es bis 24 Zoll fast nur (außer ein paar BMX-Räder) Falträder gibt.
Andererseits ist von Seiten der Hersteller auch nicht geplant, daß Falträder Normalos in allen Lagen ersetzen. Es ist eben das multimodale Rad als Zweitrad für Kurzstrecken insbesondere in der Stadt. Ausnahmen bestätigen insbesondere hier im Forum die Regel.
Trotzdem ist für mich das Faltrad noch zu sehr Normalrad, was durch einen Mechanismus kleiner gemacht wird.
Hier gibt es noch Verbesserungspotential, daß bei gleichbleibenden Fahreigenschaften, die Eigenschaften im gefalteten Zustand verbessert werden. Alle diese Designstudien sind Ideen, von denen es erstmal keine fahrtüchtigen Prototypen gibt.
Insgesamt ist der Faltradmarkt zu klein, um viel Geld in Grundlagenforschung und der Entwicklung alternativer Konzepte zu stecken. Schon jetzt gibt es kaum Hochschulen, die sich mit dem Fahrrad im Allgemeinen und dem Faltrad im Speziellen beschäftigen. Ausnahmen sind z.B. die TU Chemnitz, die auch schon mal für Storck ein neues Rennrad entwickeln. Die Faltradproduzenten sind einfach zu klamm, um sich solche Entwicklungsarbeiten leisten zu können.
Wenn Geld fließt, z.B. wenn große Automobilhersteller in das Elektrofahrradgeschäft einsteigen wollen dann besteht auch die Chance, daß dabei auch interessante Faltkonzepte enstehen wie das VW bik-e.
 
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