derMac schrieb:
Darum gehts mir nicht, siehe Antwort an Harry direkt drüber.
Hab Dich schon vestanden, aber darum geht es den Herstellern, und davon profitieren wir durch geringeren Preis und daran möchte man daher auch nichts ändern.
Nein, ein anderer Lenker macht doch noch keine andere Rahmengeometrie.
Die "Rahmengeometrie" natürlich nicht.
Das hast Du aber wohl auch nicht angenommen, dass ich das denken könnte :roll:
Aber es hat entscheidenden Einfluss auf die Sitzhaltung, und das ist viel wichtiger als Rahmengeoetrie.
Dazu mal meine Erfahrungswerte:
Auf meinen Dahon kann man komfortabel von circa 162cm bis 187cm fahren, wobei man lediglich die Sattelstütze verstellen muss. Wäre die Sattelstüze länger, ginge auch noch gut bis circa 2m. Praktisch ist sogar, dass kleine Damen damit eher etwas aufrecht sitzen, das ist in den allermeisten Fällen gut passend. Ich fand das auch überraschend. Jedenfalls ist es kein Wunder, wenn die Hersteller bei dieser Anpassbarkeit auf unterschiedliche Rahmengrößen verzichten.
Erst darüber oder darunter wären anderer Rahmen überhaupt erforderlich. Kleine Fahrer könnten vielleicht mit einem kürzeren Rahmen etwas Packmaß sparen. Größere fänden in längeren Radständen mehr Laufruhe. Das sind aber alles nur geringe Effekte, die sich kommerziell nicht rechnen.
Anders ist das bei der "Sitzgeometrie".
Es gibt kleine
sportliche Fahrer, für die ist die Lenkstütze oft zu hoch. Oder große, für die ist die Sattel Lenker Distanz zu gering. Oder es gibt bestimmte vorlieben im Sitzwinkel und damit der Lenkerhöhe und Distanz. Das lässt sich aber alles nur mit Lenkeränderungen erreichen, Rahmengeometrie zu ändern ist imho nicht unbedingt nötig (und zu kostspielig).
Der Andros Stem soll dazu eigentlich das Problem der unterschiedlichen Reichweiten und Höhenanpassung lösen.
Bzw. der Teleskoplenker.
Beide erfüllen das aber nicht wirklich, da sie nur für wenige Situationen einen sinnvollen Einstellbereich haben. Gleichzeitig machen sie das Rad schwerer, weniger stabil und machen insbesondere den Faltvorgang zu komplex, da man den Andros immer senkrecht ausklappen muss. Leider erreicht er trotzdem keine Unterachsfaltbarkeit. Und verschenken die Idee den Innenfaltenden Lenkers, was die seitenfaltenden Räder wie die Dahons viel kompakter macht und auch das ganze Lenkergebomsel und Züge nach innen bringt. Insgesamt ist diese neue Andros-Lösung also total undurchdacht. Ein Schritt nach vorne, aber 3 wieder zurück.
Statt so einer breiten Palette könnte man einen spezielle "Rennradrahmen" bauen und damit 3 Rennmodelle aufbauen, dann einen Allround/Trekkingrahmen mit mehreren Modellen und dann noch einen superbequemen mit sehr gutem Geradeauslauf...
Grundsätzlich finde ich auch, wenn schon so viele unterschiedliche Rahmen, dann doch bitte ein paar Spezialisierungen.
Aber m.E. ganz andere Richtung.
Großer Vorteile währe imho, wenn die Dahon die Antriebsseite in die Mitte falten würden. Das würde zwar gespiegeltes Redisign des Scharniers erfordern, für der erreichbaren Vorteil aber ein vergleichsweiser geringer Aufwand.
Das ginge eigentlich für alle Modelle, wobei man je nach Schaltung etwas differenzieren müsste.
Bei Nabenschaltungsmodellen, die keine Schaltzüge nach aussen an der Achse führen, könnte man den Lenker unterachsig falten und so sehr flach werden, das ginge insbesondere bei 16" Modellen, weil dann die Lenkstütze im vergleich zu den Gabellänge lang genug ist, um unter die Achse zu falten. Dies ginge mit der Nexus 8 Nabe und 125mm Achsbreite oder mit der SRAM Automatix und sogar schmalen 110mm, was ich für ein ultrakompaktes Commuterbike besonders attraktiv fände.
Bei 20" Rädern mit kurzem Lenker (sportlich) könnte man auch auf die Innenseite falten und zwar überachsig, da ist dann genug Platz, was auch Kettenschaltungen zuließe, und mit kollidierendem Gepäckträger werden die Sportbikes ja wohl kaum gefahren. Dieses Durchdenken eines Modells findet aber nicht statt.
Und bei den 16"ern ist der Fokus ja mehr auf ultrakompaktes Faltmaß, das wird überhaupt nicht ausreichend verfolgt. Schade, zumal mit der entstandenen Konkurrenz aus dem eigenen Haus (Tern) die 16"er ein Alleinstellungsmerkmal darstellen, dazu hat Tern nichts im Programm. Und bis zum Brompton gibt es hier eine riesige, sehr lukrative Marktlücke.
Als Rennrad, Trecker oder "superbequem" taugt die einheitliche Biologic Rahmengeometrie von Dahon übrigens sehr gut parallel! Dafür braucht man wirklich keine (kostenintesive!) Spezialisierung. Radstand und Lenkkopfwinkel hat zwar gewisse Auswirkung, aber das macht den Kohl nicht fett. Bin schon mit allen möglchen Geometrien gefahren, hat alles kleine Vor- oder Nachteile, aber nicht entscheidendes. Fahre MTB-Rahmen von Mittel, über Large bis XL, wird etwas träger und laufruhiger, aber geht alles noch gut. Mit Tauchrohr-Federgabel schluckt ein flacher Lenkwinkel die Schläge besser, ansonsten ist der Unterschied aber nicht dramatisch, wenn man mal vom Renneinsatz absieht. Und man kann mit einer MTB Geo (längerer Radstand, flacherer Lenkkopf) m.E. eigentlich genausogut und schnell "Rennradfahren" wie mit einer "echten" Rennradgeometrie. Man braucht lediglich schnelle Slicks und tiefen Lenker mit ausreichend Reichweite. In den Alleycat Races sind soweit ich weiß auch alle Geometrien vertreten ohne klaren Sieger.
Für ein faltbares MTB müsste man sich dagegen natürlich viel mehr Gedanken machen, als nur etwas an der Geometrie zu drehen. Da hat Dahon aber wohl keine Ambitionen und mit ihrem Fuego "Zerlege Fully" wohl auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht.