Ich kaufe mein Faltrad vor Ort. Schön blöd, oder?

EvaMaria

New member
Ja, ich kaufe mein Faltrad vor Ort.

Zwei Zitate von hier: http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=34&t=3738

1. ‚…ich bin nicht für das Auskommen oder gar den Wohlstand von Händlern zuständig…‘
2. ‚Ich finde es auch sehr begrüßenswert, dass man alles günstig und komfortabel online bestellen kann.‘

In der Tat: Online hätte ich rund 100 Euro sparen können, anderenorts vielleicht noch mehr.

Ich wohne hier. Ich lebe hier. Meine Kinder gehen hier zur Schule.
Die Kinder des Fahrradhändlers gehen auch hier zur Schule.

Meine Gemeinde ist äußerst bestrebt,
beim Bau von Umgehungsstraßen und Kreisverkehren,
eine automobilgerechte Infrastruktur zu etablieren,
so dass es nicht einmal möglich ist,
die Kinder allein mit dem Fahrrad zum Sportverein fahren zu lassen,
weil sie unweigerlich zusammen mit dem Schwerlastverkehr die Straße teilen müssen,
denn die Gemeinde weist bereits das dritte Gewerbegebiet aus,
baut aber keine Radwege, keine Zebrastreifen, nicht einmal Bedarfsampeln dort, wo Bedarf wäre.

Ich bin an einer Stärkung der Fahrrad-Lobby vor Ort interessiert.
Ich bin daran interessiert, dass meine Kinder diesen Verkehrsirrsinn heil überstehen.

Hier kommen Kinder zu Tode.
Gäbe es eine menschengerechte Geschwindigkeitsbegrenzung, würde das Kind wohl noch leben.
Der Bremsweg hätte gereicht.

Jahrelang habe ich beigetragen, die Brüder Aldi zu den reichsten Deutschen zu machen.
Ich habe auch Amazon zu einer marktbeherrschenden Macht gemacht,
die nun den Verlagen Bedingungen diktiert.

Ich habe es satt.
Ich kaufe dort, wo ich wohne.
Leben und leben lassen.
 
Pibach schrieb:
Ich finde weder die Idee, das Geld in der Region in der man lebt halten zu wollen, noch die Idee, lokalen Lobbyismus zu betreiben, formal "altbacken". Auch finde ich (obwohl das hier gar nicht erwähnt wurde ich ich auch am Rad fast alles selber mache) es nicht altbacken, die Arbeiten am Rad von qualifizierten Leuten vor Ort machen zu lassen. Die Frage ist dann höchstens, ob man den jeweiligen ortsüblichen Service für gut hält, aber dazu kann man keine allgemein gültigen Aussagen treffen.

Mac
 
Hallo,
ich kaufe meiner Räder auch vor Ort, gerade weil ich den Service schätze. Ich kaufe viele andere Artikel aber auch im Netz, weil es oft bequemer ist oder schneller geht.
Gruß
Ralf
 
EvaMaria schrieb:
Ja, ich kaufe mein Faltrad vor Ort.
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Grüße
Ingo
 

:mrgreen:

Aber warum sollte man nicht (jenseits des Fahrradkaufs) hin und wieder auch (mal wieder) über solche Aspekte reden. steht ja schließlich in "Allgemeines". Noch haben wir User, die jene Zeit noch kennen, in der es einen Schuster, Metzger, Schlachter, Friseur (der hieß früher auch tatsächlich so und hatte Montags immer zu), Sattler und mindestens eine Kneipe in jeder besseren Ecke gab.

Wenn man mal später im Alter nicht mehr so kann und auch nicht so reich ist, wird die schöne globalisierte Welt nämlich plötzlich ganz klein und der nächste Supermarkt - zu dem früher mal ein Bus fuhr - liegt entsetzlich weit weg. Da wollten wir ihn aber unbedingt hin haben, weil man dort kostenlos parken konnte.
 
Antoniaala schrieb:
[...] aber was bedeutet das Wort Altbacken?

Aus dem großen Nicht-Brockhaus:
WikiPedia schrieb:
Als altbacken bezeichnet man den Zustand nicht mehr frischer, aber noch genussfähiger Backwaren, bei denen die Veränderungen von Aussehen, Elastizität der Krume, Geschmack und anderem den Genusswert erheblich beeinträchtigen. Den Vorgang der Alterung von Gebäcken nennt man „Altbackenwerden“..

Etwas ausführlicher aus dem Thesaurus:
nicht mehr aktuell (umgangssprachlich);
vorbei (umgangssprachlich);
zum alten Eisen gehörend;
damit lockt man keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor (umgangssprachlich);
nicht mehr Stand der Technik;
gehört entsorgt (umgangssprachlich); Vergangenheit sein
traditionsverbunden; konservativ; fortschrittsfeindlich; althergebracht; verkrustet (umgangssprachlich)
[...] etc.. [...] etc.

Grüße
Ingo
 
Tja, damit hat sich Pibach wieder einmal nur geoutet. Aber das Thema hatten wir schon mehrmals: Es sind ALLE blöd, die NICHT sich beim Einzelhandel informaieren, probefahren, Schuhe ausprobieren, um dann aber viiiiel billiger im Netz zu kaufen. Und die Arbeitsplätze in der Region gehen kaputt. Macht nix, im Netz krieg ich ja alles nach wie vor. :roll:
 
Moin,

Na ja, nach der Lehre von der Marktwirtschaft, üben die Verbraucher ihre Macht dadurch aus, daß sie die günstigsten Angebote des Marktes annehmen.
Also demnach ist alles prima geregelt, der Markt regelt alles zur Zufriedenheit aller.

Irgendwie erinnert mich die Sache mit dem Markt immer an die Sache mit den Radwegen.
Da ist im Prinzip auch alles bestens geregelt.
Dummerweise erlebe ich Radwege aber für Radler als beschissen + gefährlich.

Gruß Karsten
 
Wenn man ehrlich ist, sind die meisten interessanten Sachen im klassischen Fahrradladen nicht zu haben. Im Teilebereich finde ich Hibike (oder ähnliche Shops, Hibike ist aber der einzige Laden dieser Art in meiner Nähe) unschlagbar. Die haben ein unterirdisches Lager und ein Onlinekatalog. Dort kann man von zu Hause aus oder im Laden seine Wunschgegenstände in den Warenkorb legen und 10min. später abholen.
Und wenn man 2m Schaltzughülle in pink und drei Endkappen in grün bestellt wird man nicht komisch angeguckt.
Ein solches Riesensortiment kann man im klassischen Laden wohl nicht auslegen.

Bei Falträdern macht f...xxs auf mich den besten Eindruck. Die fahren auch zweigleisig.
 
Komisch im habe in meinem Laden einige Internetunternehmer oder Geschäftsführer von Internetfirmen (spotify, myvideo, studivz, bitkom usw.) gehabt. Da möchte man vermuten, daß die sehr internetaffin shoppen. Bei mir vorbeikommen kurz schnacken und schnell ein Bike bekommen.
 
Ein guter Spruch zum Thema (von Thomas D):
"Um die Tests dieser Zeit zu bestehen und um weiterzugehen, muss hier jeder sein Ego in Demut zurücknehmen"
 
Du hast einen Laden und findest es verständlicher Weise gut, wenn dort jemand einkauft. Egoistisch? Sinnvoll für nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung finde ich jedenfalls eher eine globale Haltung. Es ist einfach nicht effizient, wenn sich jmd den ganzen Tag die Beine in den Bauch steht und auf Kundschaft wartet. Mal "schnell das richtige bekommen" ist i.d.R. ja auch nicht machbar, dafür gibt es zu viele individuelle Wünsche und Vorstellungen. Das hat Harry ja schon gut dargestellt.
 
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